Achtung Patchwork!

By alitschi

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Großfamilie? Nein danke! Zumindest in den Augen der siebzehnjährigen Anastasia, die ein ganz idyllisches Lebe... More

Achtung Patchwork!
Das Kapitel, in dem alles vorbei ist
Das Kapitel, in dem es total beschissen weitergeht
Das Kapitel, in dem es nur zwei Zimmer gibt
Das Kapitel mit der Ausnahme
Das Kapitel, in dem der Tiefpunkt herrscht
Teil 2
Das Kapitel mit dem Besaufen
Das Kapitel, in dem es stressig wird
Das Kapitel mit dem namenlosen Baby
Das Kapitel, in dem sie erste Freunde findet
Das Kapitel mit dem mad monday
Das Kapitel, in dem alle hektisch sind
Das Kapitel, in dem geplant wird
Das Kapitel mit der Kinderzerstörung
Das Kapitel, in dem es losgeht
Das Kapitel, in dem alles anders kommt
Das Kapitel, in dem Anastasia nicht weiter weiß
Das Kapitel mit furzenden Aliens
Das Kapitel mit Ringen und mit Schweighöfer
Das Kapitel mit dem Knalleffekt
Das Kapitel, in dem not-gelogen wird
Das Kapitel mit dem schlechten Ende
Das Kapitel über japanische Gemüsemesser
Das Kapitel, in dem Stephen auffliegt
Das Kapitel mit dem dritten Weltkrieg
Das Kapitel, in dem Mira eine Idee hat
Das Kapitel mit dem Milchregen
Das Kapitel mit dem kleinen Anzug
Das Kapitel mit dem Fehler
Das Kapitel mit dem Morgen danach
Das Kapitel mit tödlichen Kartoffelshakes
Das Kapitel mit der Kindesmisshamdlung
Das Kapitel mit Yun Tsu Wing
Das Kapitel mit dem durchhängenden Christbaum
Das Kapitel, in dem geprügelt wird
Das Kapitel, in dem der Ernst vom Stuhl fällt
Das Kapitel mit dem Vorspiel am Frühstückstisch
Das Kapitel, in dem Tim nichts kapiert
Das Kapitel mit dem perfekten Antrag-Team
Das Kapitel mit dem 'Twerk it like Miley'
Das Kapitel mit dem Ausnüchterungslager
Das Kapitel, in dem es endgültig ist
Das Kapitel mit der rosa Wolke 7
Das Kapitel mit dem schönen Ende
Das Kapitel, in dem Susi eine Luschi-Spießerin ist
Das Kapitel mit der Konfliktsituation
Das Kapitel, in dem Mira den Federweißen behält
Das Kapitel der Wahrheiten
Das Kapitel, in dem Ana nicht weiter weiß
Das Kapitel, in dem Stephen keine Hose anhat
Das Kapitel, in dem Schluss ist
Das Kapitel, in dem Vater und Tochter im Lot sind

Das Kapitel, in dem offene Türen herrschen

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By alitschi

Da Mira gerade die Höhen ihrer Girly-Phase durchlebte, musste Anastasia sich das Zimmer nicht nur mit einem heftig pubertierenden Teenager, sondern auch mit zahlreichen nackten Männern teilen, die überall an der Wand verteilt hingen. Bis gestern Abend war sie im Glauben gewesen, ihre Zimmerhälfte sei verschont worden, doch als sie am ersten Morgen im neuen Heim die Augen öffnete, landete ihr Blick direkt auf dem nackten Po von David Beckham. Zu ihrem Entsetzen stand Mira auf ihrem Bett und versuchte vergeblich, einen Nagel mit ihrem Highheel in die Wand zu hauen. Entsetzt schubste Anastasia sie von ihrem Bett und sie landete unsanft auf dem dunklen Laminat. Der Nagel verschwand für immer hinter Anastasia's Bett und das XXL-Poster von Mario Gomez segelte in Zeitlupe auf ihr Bett herab. Einige Minuten funkelten die Mädchen einander an, dann geriet Leben in Anastasia. "Willst du mich verarschen?! Warum hängst du den Scheiß in meiner Zimmerhälfte auf?" "Ich sammel sie. Sie brauchen ihren Platz an der Wand." "Du sammelst nackte Männer?!" "Ja." Ungläubig blickte Anastasia Mira an und schüttelte schließlich an deren Schulter. "Alles in Ordnung mit dir? Hast du deine Pille schon genommen?" "Klar, ich will ja nicht schwanger werden", sagte Mira mit ernster Miene. Anastasia ließ entgeistert den Arm sinken und das spöttische Grinsen verließ ihre Lippen. Sollte das etwa heißen, dieses aufgeblasene Mädchen war entjungfert und sie war es nicht? Jetzt war Mira diejenige, die spöttisch grinste. "Oh, da schämt sich aber jemand für seine Jungfräulichkeit." Anastasia lachte unruhig, hüstelte und streckte den Rücken durch. "Ach was, ich hab schon mit tausenden Männer geschlafen!", entgegnete sie schließlich. Dann verließ sie ohne ein weiteres Wort das Zimmer und steuerte auf das Badezimmer zu, um zu duschen.

Na toll... Es gab keinen Badezimmerschlüssel! Gut, dann würde sie einfach den Duschvorhang zuziehen und gut war's. Diese Menschen waren schließlich ihre Familie, nicht? Doch dann stellte sie fest, dass ein solcher ebenfalls nicht existierte und sie geriet ins Zögern. Sie würde diesen Tag eigentlich nur ungern ohne eine heiße Dusche einleuten und bitte - wer ging in ein Bad, wenn er von draußen schon die Dusche rauschen hörte?

Also zog sie sich aus und begab sich unter den herrlich heißen Strahl.

Sie spülte gerade das Shampoo aus den Haaren, da wurde die Tür doch geöffnet. "Henry, verschwinde!", quietschte sie, als sie seinen dichten braunen Haarschopf durch die Tür kommen sah. Doch anstatt sich dafür zu entschuldigen und hinauszurennen, trat er ganz getrost ein und schloss die Tür hinter sich. Schlaftrunken musterte er sie, was sie noch unruhiger werden ließ, da sie splitterfasernackt vor ihm in der Dusche stand und nichts hatte, wohinter sie sich hätte verstecken können. "Henry", murmelte sie nervös und blickte in das tiefe Braun seiner Augen. "Stell dich mal nicht so an, okay! Du bist schließlich nicht das erste Mädchen, das ich nackt sehe", meinte er und verdrehte die Augen. Dann wandte er sich ab, um seine Zähne zu putzen, aber er nahm sie durch den Spiegel in Augenschein.

Anschließend zog er sich bis auf die Boxershorts aus, um in seine Klamotten zu steigen. Heimlich warf Anastasia einen Blick auf ihn. Sein Körper war ja schon toll... Erschrocken von ihren Gedanken wandte sie den Blick aus dem Fenster und seifte sich ein. Wenig später wurde die Tür erneut aufgerissen und der kleine Moritz kam hereingerannt. "Ich muss mal", quängelte er und ließ sich mit erleichtertem Seufzen auf der Toilette nieder. "Könntet ihr mal bitte die Tür zumachen?", schrie Anastasia aufgewühlt, doch da kam Mira angelaufen und warf ihr einen bitterbösen Blick zu. Dann sah sie sich suchend um, während Moritz die Spülung drückte. Die Tür stand übrigens immer noch offen... "Hat jemand mein Deo gesehen?", fragte Mira gereizt und riss einige Schubladen des kleinen Schrankes auf. "Nö", erwiderte Henry, der inzwischen seine Haare gelte, während Anastasia am liebsten im Boden versinken würde. Als wäre das alles nicht genug, kam jetzt auch noch Susi ins Bad, um ihren Mascara aufzutragen. "Du hast einen tollen Körper", schwärmte sie und drehte sich zu Anastasia um. "Äh danke", antwortete diese etwas unbeholfen und hangelte sich ein Handtuch. Ihr Vater kam durch die Tür und sie war erneut kurz vorm explodieren. Wenn das so weiterging in dieser Familie, würde sie den ersten Herzinfakt mit Mitte zwanzig bekommen! "Frühstück ist fertig!", sagte ihr Vater lächelnd, dann schüttelte er vorwurfsvoll den Kopf. "Ana, dein Körper sieht aus wie der eines Pornostars!", raunte er. "Mann, ist das hier das Bad der offenen Tür, oder was?! Ein bisschen Privatsphäre wird doch wohl drin sein!", schimpfte sie und raufte sich die nassen Haare. Das Handtuch rutschte ihr vom Leib und sie hangelte es hochrot und äußerst unbeholfen vom Boden auf. "Oh nein, Anastasia, wir wollen keine verschlossenen Türen in diesem Haus. Wir sind eine Familie, die über alles offen redet, es muss dir ja nicht peinlich sein, wenn du nackt bist", sagte Susi lächelnd. Oh, die edle Dame war ja ganz aufgeklärt. Anastasia ließ sich gereizt auf den Wannenrand sinken. Wie es aussah, hatte sie doch keinen Keil zwischen sich und die anderen getrieben!

"Na, dafür, dass du schon so oft Sex hattest, wirkst du aber ganz schön beschränkt", murmelte Mira, die ihr Deo anscheinend immer noch nicht gefunden hatte und auf Händen und Knien über den Boden kroch.

Anastasia's Vater sah sie geschockt an. "Du hattest Sex? Mit wem? Warum erzählst du mir nichts davon?" Susi schien ebenfalls ganz heiß darauf zu sein, sich darin einzumischen. "Willst du drüber reden?" "Leute, echt! Ist das hier der Kummerkasten, oder was!? Mann, ich hab echt keinen Bock, mit euch allen zu reden, nachdem ich aus der Dusche gekommen bin! Da wird einem ja schlecht, bevor man was essen konnte!", brüllte Anastasia. "Och Kind, jetzt verschließt du dich aber!", sagte Susi, immer noch lächelnd. Anastasia fragte sich, ob das Gesicht dieser Frau vor lauter Lächeln irgendwann mal so stehen geblieben war, sie lächelte ja ständig. "Ich kenne euch einen Tag und jetzt verlangt ihr von mir, dass ich mit euch über Sex rede?! Kauft euch eigene Probleme!" Und mit den Worten rannte sie aus dem Badezimmer und floh ins Zimmer, nur um beinahe in Justin Bieber's Oberkörper hineinzurennen. Mit einem weinerlichen Aufschreien warf sie sich auf's Bett. Na wunderbar! Taten sie in Düsseldorf alle so psychisch aufgeklärt oder hatte ihr Vater sich einfach die furchbarste Frau geangelt?

In dem Moment knallte die Tür auf und Mira platzte herein, ihr Deo in der Hand haltend. "Du hattest noch nie Sex, kann das sein?", fragte sie schnippisch. "PAPA, ICH WILL MEIN EIGENES ZIMMER!", brüllte Anastasia und wandt sich in ihrem Handtuch vom Bett. Schnell zog sie sich an und lief hinunter in die Küche, wo sie die heutigen Verluste tabellarisch zusammenfasste. Okay, es war eine halbe Stunde vergangen. In dieser halben Stunde hatten sie vier Menschen nackt gesehen, sie war im Arsch von David Beckham aufgewacht und hatte sich so gerade eben vor Mario Gomez retten können. Sie hatte perverse Fantasien gehabt was diesen Henry anbelangte und hatte sich einer 14-Jährigen gegenüber in eine heikle Lüge verstrickt. Ihr Vater dachte, dass sie Sex gegabt hatte und seine lächelwütige Freundin wollte mit ihr darüber reden. Ganz schön viel für einen Montagmorgen in den Herbstferien. Und warum das Ganze? Weil in diesem verdammten Haus offene Türen verlangt wurden!

Anastasia öffnete den Kühlschrank, nahm sich seufzend ein Glas Nutella und schnappte sich einen Löffel. Dann verkroch sie sich auf die Couch und schaltete den Fernseher an, auf dessen Bildschirm die Trauerfeier von Nelson Mandela abgehalten wurde.

Anastasia hätte um jeden Preis den Platz in seinem Sarg mit ihm getauscht, dann hätte sie nämlich ein furchbar entspanntes Leben unter der Erde. Sie seufzte, als sie die Schritte auf der Treppe hörte. Gleich würde hier das Frühstück der Verdammnis abgehalten werden, bei dem sich 10 Augen auf sie richten würden, weil sie nicht über den Sex reden wollte, den sie niemals gehabt hatte! Gott, war das Leben fies.

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Nachdem Henry sich angezogen hatte, folgte er dem Rest der Familie in die Küche. "Ich will wissen, ob sie's wirklich schon so oft getrieben hat", raunte er seiner Schwester zu, die theatralisch die Augen verdrehte. "Als ob, Mann!", zischte sie. "Ich will wissen, ob sie gut ist, weißt du?", erwiderte er grinsend. "Sie hatte nicht", meinte Mira. "Woher willst du das wissen?", sagte er. "Hat die eh nicht", sagte Mira.

"Ana, mach den Fernseher aus!", schimpfte Stephen. "Warum? Er tut wenigstend das, was ich will und bleibt auch mal aus, wenn ich nicht reden will!", antwortete diese ohne den Blick vom Bildschirm zu nehmen. Kurzerhand zog Stephen den Stecker aus der Wand. "Mann, Papa!",quängelte Anastasia. "Keine Geheimnisse in dieser Familie!", sagte er streng. Henry konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, denn seine neue Schwester hatte an diesem Morgen echt die Arschkarte gezogen. "Ich hatte nie Sex, es war eine Lüge, können wir jetzt essen?", sagte Anastasia ungeduldig. "Schätzchen, wenn du leugnest, läufst du vor etwas davon", erwiderte seine Mutter, während sie das schwarz verkohlte vom Toast runterkratzte. "Stimmt. Vor euch", meinte Anastasia und drehte sich um, um zurück nach oben zu marschieren. "Du hast gestern so viel Größe gezeigt, nun werde nicht zum kleinen Feigling!", rief seine Mutter und es schien zu wirken; Anastasia kam auf der Stelle zurück. "Ich bin kein Feigling!", presste sie hervor und knallte das Nutellaglas auf den Tisch.

"Gut, essen wir", sagte seine Mutter lächelnd und sie begaben sich ins Esszimmer. Man sah Anastasia an, dass sie absolut keinen Bock auf dieses Frühstücksgespräche hatte, aber Schadenfreude stand über Mitleid. Gestern hatte sie einen senkrechten Start hingelegt, was ihre Dominanz in dieser Familie anbelangte, doch nun würde sie alles zurückbekommen. Henry bemerkte, wie ein fieses Grinsen sich auf seine Lippen stahl, doch seine Mutter schnitt unerwartet ein völlig anderes Thema an. "So, liebe Familie. Das ist ein ganz großer Tag für uns alle, der erste Tag als Kreschmeyer/Hoppe Familie." Henry stöhnte auf. Hoffentlich würde das nicht eins von ihren 'Wir-vergessen-alles-was-vorher-war-und-gehen-ohne-Vorurteile-in-diese-Familie-Projekten'! "Erst einmal tauschen wir unsere ersten Gedanken aus, die wir gestern hatten und erinnern dann an Aufgaben und Vorsätze." Henry vergrub das Gesicht in den Händen. Es war eines ihrer Scheißpsycho-Projekte! "Also, mein erster Gedanke war: Wie schön, dass ich mit meinem Traummann endlich meine Traumfamilie gründen kann.", fuhr seine Mutter fort. Ja ganz toll! "Meiner war: Ich liebe diese Frau!", sagte Stephen und schon starteten die beiden mit ihrem Erwachsenengefummel. Henry verdrehte die Augen, als er aufgefordert wurde, seinen ersten Gedanken zu präsentieren. "Das ist die Hölle Stufe 1!", stöhnte er. "Bitte Henry, sag es uns, auch wenn du dich schämst", lächelte seine Mutter, woraufhin er mit der Hand auf den Tisch schlug. "Alter, das war mein erster Gedanke!", brüllte er und war stolz, dass sich ihn endlich die Gelegenheit geboten hatte, Anastasia zu zeigen, dass auch er stark war. Doch diese sah gelangweilt aus dem Fenster, während sie ihr Toast aß. Hatte wohl nicht geklappt... "Anastasia!", sagte seine Mutter und sie zuckte zusammen. "Ja?" "Dein erster Gedanke, hopp hopp!" "Mein erster Gedanke war: Wir Kölner hassen Düsseldorfer auf keinen Fall grundlos!" "Das ist aber kein schöner erster Gedanke, Ana!", sagte Stephen kopfschüttelnd. "Aber seiner, oder was?", schrie sie und deutete auf Henry. Aha, sie hatte also doch zugehört! Henry konnte nicht anders, als sich insgeheim darüber zu freuen. Mira's erster Gedanke war ähnlich und Moritz schilderte, wie sehr er sich auf sein neues Leben freute. Dann begann seine Mutter, ihnen vorzubeten, welche Regeln und Vorsätze galten. Schließlich musste Stephen zur Arbeit und sie bestand darauf, dass die Kinder ihr beim Abräumen halfen. "Ist deine Mutter Psychotherapeutin, oder was?", raunte Anastasia Henry zu, als sie gemeinsam die Spülmaschine einräumen mussten. "Nein, Hochzeitsplanerin. Aber dienstags abends gibt sie einen Yogakurs, das ist ja fast das Gleiche. Freitag vormittags reist sie als Motivationstrainerin durch die Universitäten.", flüsterte er zurück. "Das erklärt einiges", antwortete Anastasia und rauschte aus dem Raum.

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Ja, hey! Falls wir uns vorher nicht mehr "sehen": fröhliche Weihnachten und so! ♥

Bitte wieder voten und kommentieren! :))

liebe euch!

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