Kokoro - A Killer's Heart [N...

By KonohaFairy

40.9K 2.9K 354

Als sie aufwacht, hat sie kein Gedächtnis mehr und weiß nicht, wer sie ist. Ihr einziger Anhaltspunkt ist das... More

Prolog
1. Over
2. Trance
3. Sweet Dreams & Cruel Bloods
4. Behind blue Eyes
5. Invincible
6. Pumpkins, Freaks and Criminals
7. Circus
9. Worlds collide
10. Scarecrow
11. Trust
12. Passenger
13. Caves and Shadows
14. A Tale of Siblings
15. Happy Family
16. Someone
17. Rising Storm
18. Snow
19. Beginning
20. Hanging Bird
21. Invasion
22. Apart
Epilog
-Fortsetzung-

8. Escape

2K 131 14
By KonohaFairy



|I don't even know why I'm fighting.
I've got nothing to win and
I've got nothing to lose.|



Ruhige, warme Dunkelheit umgab mich.
Ich konnte nichts sehen, konnte nichts fühlen.
Es gab kein oben und unten, kein Rechts und Links.
Vielleicht würde so eine perfekte Welt aussehen.
Ohne Licht und ohne Schatten.
Ohne Gut und ohne Böse.
Vielleicht...
Eine sanfte Stimme erklang und ich horchte auf.
Es war eine Frauenstimme. Sie sang leise und sanft, doch ich konnte die Worte nicht verstehen.
Ein Lichtfleck bildete sich vor meinen Augen, klein und weit entfernt.
Alle meine Sinne richteten sich auf ihn und auch wenn ich nicht wusste wie, bewegte ich mich darauf zu.
Je größer dieser Schimmer wurde, desto lauter und hoffnungsvoller klang auch die helle Stimme und schenkte mir Zuversicht auch wenn ich ihre Worte nicht verstand.
Ich streckte die Hand aus und das Licht schien durch meinen ganzen Körper zu strömen, als ich aus der Dunkelheit brach.

Die graue Steindecke begrüßte mich, als ich die Augen aufschlug.
Ich lag in einem weichen, gemütlichen Bett und blinzelte ein paar Mal verwirrt, bevor ich mich aufsetzte.
Das hier war nicht mein und Tobis Zimmer...
Es war größer und anders eingerichtet.
Wo war ich denn jetzt schon wieder gelandet?
"Wie geht es dir?", fragte plötzlich eine Stimme wie aus dem Nichts und ich zuckte erschrocken zusammen.
Jetzt erst bemerkte ich den schwarzhaarigen Mann, der am Fußende des Bettes auf einem Stuhl saß und mich mit monotonem Gesicht musterte.
"Äh... Itachi... Ah, ähm, ja ja, alles in Ordnung", murmelte ich leicht verwirrt und hielt mir den schmerzhaft pochenden Kopf.
"Was ist passiert?"
Ich hatte das Gefühl, etwas wichtiges gesehen zu haben, konnte mich jedoch nicht daran erinnern.
"Weißt du das nicht mehr?"
Ich schüttelte den Kopf und starrte gedankenverloren auf die Bettdecke.
"Du bist beim Frühstück ohnmächtig geworden als ich dir vom dritten Ninjaweltkrieg erzählt habe", erklärte Itachi und sein Blick traf meinen.
Er musterte mich eindringlich und ich biss mir verärgert auf die Unterlippe.
Er glaubt mir nicht, dass ich es vergessen habe...
Naja, was soll's.
"Wo sind wir?", fragte ich eher desinteressiert und stand mit leicht zitternden Beinen auf.
"In meinem und Kisames Zimmer. Tobi wollte sich unbedingt um dich kümmern und hat Aufstand gemacht, aber Pain wollte, dass ich dich hier her bringe."
Ein kurzes Schweigen trat ein.
"Danke", meinte ich schließlich kühl und schritt ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer.
In Gedanken versunken tappte ich durch die Gänge, wobei ich eigentlich garnicht wirklich wusste, wohin ich wollte.
Dieser Typ...
Irgendwas an ihm ist echt seltsam.
Diese ganze Akatsuki Sache gefiel mir irgendwie überhaupt nicht.
Es wäre wohl am Besten, wenn ich heute Nacht abhauen würde.
Ich wollte so schnell wie möglich hier weg und wieder mein eigenes Leben führen.
So nachdenklich wie ich war, bemerkte ich nicht, wie jemand mich mit schnellen Schritten einholte und sah den grauhaarigen Mann erst, als er direkt vor mir stand und ich fast in ihn reingerannt wäre.
"Auf der Suche nach etwas, Süße?", fragte Hidan leise und ich warf ihm einen Todesblick zu. Dieser Idiot hatte keine Antwort verdient, also wollte ich ihn ohne ein Wort stehen lassen, aber er versperrt mir den Weg.
"Nicht so schnell, Kätzchen", murmelte der Mann grinsend.
Als ich etwas erwidern wollte, packte er plötzlich meine Handgelenke und drängte mich mit seinem Körper rückwärts bis ich eine kalte Wand an meinem Rücken spürte.
Meine Arme wurden bewegungsunfähig neben meinem Kopf gegen den Stein gepresst und Hidan beugte sich ein wenig zu mir runter.
"Ich muss mich doch noch für letzte Nacht rächen, also... Lass uns ein wenig Spaß haben", hauchte er mir ins Ohr und sein Mund verzog sich zu einem dreckigen Grinsen.
Ich schloss kurz die Augen und als ich sie wieder öffnete, lächelte ich den Grauhaarigen sadistisch an.
"Aber gerne doch", flüsterte ich und noch bevor er irgendwas sagen konnte, streckte ich mich vor und biss mit all meiner Kraft in die Stelle, an der die Halsschlagader saß.
Blut sprudelte mir wie eine Fontäne ins Gesicht und ich kicherte bösartig als ich Hidans überraschtes Gesicht war.
Nach einem kurzen Augenblick griff er sich mit zitternder Hand an die Kehle und versuchte die Blutung zu stoppen, aber die rote Flüssigkeit sickerte ununterbrochen zwischen seinen Fingern hervor.
"Du mieses... Miststück!", gurgelte er und ich lachte laut auf.
Dann schubste ich ihn kräftig gegen die Brust, sodass er ein paar Meter rückwärts taumelte und ich von der Wand wegtreten konnte.
"Das hast du davon, Hübscher", hauchte ich ihm zu und grinste breit, wobei ich meine blutverschmierten Zähne entblößte.
Mittlerweile hatte sich eine kleine, dunkel Pfütze auf dem Boden gebildet und meine Schritte machten unschöne, schmatzende Geräusche als ich mir die Lippen leckte und davon stolzierte.
Ein schiefes Lächeln legte sich auf meine Lippen.
Das fühlte sich gut an...
So gut...
Vielleicht sollte ich-
"Saaaaaaaaaaiko-chaaaaan!"
Eine laute Stimme schreckte mich auf und ich runzelte die Stirn, als Tobi mit wedelnden Armen auf mich zugesprungen kam.
"Was willst du?"
Das Gefühl von eben war verschwunden.
Plötzlich fühlte ich etwas, dass sich anfühlte wie ein winziges Loch in meinem Herzen.
Irgendwas fehlte...
Während Tobi mich durch die Gänge zog und mich mit irgendeinem Zeugs über Kekse zulaberte, dachte ich über das nach, was sich langsam in mir ausbreitete. Ein Gefühl von Leere.
Irgendwas fehlte...
Irgendwas...

Mit ausdruckslosen Augen starrte ich an in die Dunkelheit.
Schon seit einigen Stunden lag ich hellwach und wartete darauf, dass dieser Vollidiot von einem Kürbis endlich schlafen ging.
Und vor ungefähr fünf Minuten war mein Wunsch in Erfüllung gegangen.
Lautes Schnarchen hallte durch den Raum und ich spielte mit der scharfen Klinge des Kunais unter der Decke herum.
Ich wartete noch fünf Minuten um sicher zu gehen, dass Tobi auch wirklich schlief, bevor ich aufstand und leise wie ein Schatten durch den Raum tappte.
Mit kühlem Blick sah ich auf den Mann herab, der mit Maske in seinem Bett lag und seelenruhig vor sich hin schnarchte. Mein Mund verzog sich zu einem hämischen Grinsen.
So wehrlos...
So schwach...
Bald schon würde ich hier weg sein. Und dann würde ich endlich rausfinden, wer ich war.
Mit einem schnellen, sauberen Stich stieß ich die Waffe direkt in das Herz dieses Idioten.
Das Schnarchen verstummte und er lag völlig still.
Ich lächelte zufrieden. Er hatte nicht einmal einen kleinen Mucks gemacht.
Nach einem kurzen Augenblick zog ich die dünne Nadel aus meiner Tasche, öffnete Tobis Schrank und nahm mir ein weiteres Kunai daraus.
Grinsend betrachtete ich die scharfe Klinge und ließ sie einmal um meinen Finger routieren.
Das dürfte alles sein, was ich brauchte um hier raus zu kommen. Keiner von diesen Schwachköpfen würde es ernsthaft mit mir aufnehmen können.
Mit meiner einzigen Waffe in der Hand, verließ ich das Zimmer und lief schnell barfuß den Gang entlang.
Der kühle Stein tat unglaublich gut an meiner nackten Haut und kühlte die Hitze etwas ab, die durch das lange Liegen im Bett entstanden war.
Ich lächelte voller Vorfreude und lief immer schneller, bis ich schon fast die Flure entlangrannte.
Heute Abend war ich mehrmals den Weg zum nächsten Ausgang abgelaufen und hatte ihn mir eingeprägt, sodass ich jetzt genau wusste, wohin ich gehen musste.
Aber kurz bevor ich endlich aus dieser blöden Höhle entkommen konnte, passierte das, was ich von Anfang an befürchtet hatte.
Eine Person versperrte mir den Ausgang. Hinter ihr konnte ich die Umrisse von Bäumen erkennen, die sich von dem dunklen Nachthimmel abhoben und ein sehnlicher Wunsch danach, die frische Luft auf meinem Gesicht zu spüren überkam mich.
"Was machst du hier?", fragte die Wache skeptisch und ich erkannte Deidaras Stimme.
Grinsend tappte ich auf ihn zu. Dieser kleine Junge würde mich niemals aufhalten können!
"Geh mir aus dem Weg, wenn dir dein Leben lieb ist", ließ ich ihn mit kalter Stimme wissen und hörte ihn in der Stille unsicher schlucken, was mich nur noch sicherer machen.
"Bleib stehen... Ich darf dich nicht raus lassen, aber ich will dir auch nicht wehtun", meinte der Blonde kleinlaut und ich lachte schrill auf.
"Du, mein Kleiner, könntest mir nicht einmal einen einzigen Kratzer zufügen! Also versuch es garnicht erst!"
Deidaras blaue  Augen funkelten leicht in der Dunkelheit.
"Ich hab dich gewarnt", sagte er plötzlich und der Ton seiner Stimme veränderte sich.
Plötzlich erfüllte ein ohrenbetäubender Knall meine Sinne und ich sprang erschrocken zurück als direkt vor mir eine riesige Explosion entstand.
Mit großen Augen starrte ich auf den zersplitterten Stein und funkelte meinen Gegner wütend an, als sich die Staubwolke verzogen hatte.
"Was soll der Mist? Willst du die ganze Höhle in die Luft jagen, oder was?", keifte ich aggressiv und mein Blick verdunkelte sich noch, als ich Deidara fröhlich grinsen sah.
Dieser blöde Mistkerl...
Das dämliche Lächeln würde ihm noch vergehen!
Mit einem wütenden Kampfschrei, hob ich das Kunai vor mein Gesicht und rannte auf meinen Gegner zu, all die Explosionsfallen ignorierend, die immer nur knapp neben oder hinter mir in die Luft gingen. Die Luft wurde unglaublich heiß und alles war voller Rauch, aber das war mir egal.
Zufrieden bemerkte ich, dass Deidaras Gesicht leicht panisch wurde, als er sah, dass seine Bomben nichts brachten.
"Ich lass dich bestimmt nicht einfach entkommen!", rief er über den Lärm hinweg und warf etwas in meine Richtung, was an einen misslungenen Vogel erinnerte.
Schnell duckte ich mich darunter hinweg und lachte laut auf.
"Du bist ein feiger, kleiner Schwächling, Deidara! Du kannst-"
Meine Stimme brach ab, als plötzlich etwas direkt an meinem Rücken explodierte. Ich spürte, wie die Hitze meine Klamotten verbrannte und kniff schmerzhaft die Augen zusammen, als ich das Feuer auf meiner Haut spürte.
Blitzschnell rollte ich seitliche über den noch immer kalten Boden, sodass die Flamme erlosch und ich jetzt direkt vor dem blonden Jungen stand.
Triumphierend grinsend hob ich meine Waffe.
"Du hast verloren, Kleiner", flüsterte ich ihm zu und die Klinge raste auf sein Gesicht herunter.
Blut spritzte auf seinen dunklen Mantel.
Mein Blut.
Erschrocken fasste ich mir an den Mund und spürte, wie ein weiterer Schwall der süßen Flüssigkeit meine Kehle hinaufstieg und meinen Mund füllte.
"Was zum...?!", gurgelte ich und keuchte panisch auf.
Es fühlte sich an, als würden meine Organe von innen zerstört werden.
Mit einem schmerzgepeinigten Stöhnen unklammert ich krampfhaft meinen Bauch und spuckte erneut Blut.
Verdammt...
Deidara lachte höhnisch auf.
"Mein neuestes Kunstwerk! Ich habe mikroskopisch kleine Bomben durch die Luft geschickt, die du eingeatmet hast und die nun in deinem innersten explodieren. Das ist wahre Kunst! Sicher wirst du schon geblendet von meiner künstlerischen Genialität!", rief er laut, hob die Arme und lachte triumphierend.
"Du... Bastard", knurrte ich und obwohl es schmerzte wie Hölle, näherte ich mich ihm noch zwei Schritte.
Deidara war so versunken in seinem Selbstlob, dass er nicht merkte, wie ich mit äußerster Anstrengung meine Waffe noch einmal hob, bereit ihm mit einem Schlag die Kehle durchzutrennen.
Ich würde es schaffen... Ich würde auf jeden Fall hier rauskommen!
"Das reicht."
Eine kühle Stimme hinter mir ließ mich erstarren. Auch Deidara verstummte, blickte erst verwirrt und euch dann erschrocken zurück, als er sah wie gefährlich nahe ich ihm war.
Ich wandte den Kopf und konnte Itachi erkennen, der langsam auf mich zu kam, seine blicklosen Augen auf mich gerichtet.
So ein blöder Mist!
Ich wollte hier raus, aber irgendwas sagte mir, dass ich gegen ihn nicht gewinnen konnte.
"Warte", brachte ich heraus, "bleib stehen. Komm... Komm mir nicht zu nahe. Ansonsten hab ich keine Wahl, ich muss-"
Mein Satz endete in einem abrupten Hustenanfall, der von einer Ladung Blut begleitet wurde und ich taumelte.
Wie aus dem Nichts stand Itachi plötzlich hinter mir, seine Hände lagen auf meinen Schultern und stützten mich.
Ich starrte ihn über die Schulter an. Sein Blick war ernst und ich schluckte.
Nach ein paar Sekunden riss ich mich zusammen und euch einen Schritt zurück, das Kunai fest umklammert.
"Lass mich gehen."
Keine Antwort.
"Lass mich gehen oder ich töte dich", wiederholte ich, doch bekam immer noch keine Antwort.
Ich realisierte am Rande, dass Deidara unsicher zwischen mir und Itachi hin und her sah, doch der Blick des Schwarzhaarigen ließ mich nicht los.
Langsam, Schritt für Schritt kam er auf mich zu und ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit.
"Warte. Hör auf. Bleib wo du bist, oder ich-"
Itachis kalte Hände legten sich auf meine. Er sah mich an und nahm mir langsam die Waffe aus dem Griff.
Ich wehrte mich nicht. Ich konnte nicht.
Ich ließ es einfach geschehen.
Deidaras Stimme drang leise zu mir durch, die sagte, dass die Verletzungen nicht lebensgefährlich sein würden, aber ich beachtete ihn nicht.
Auch nachdem er und Itachi schon längst gegangen waren, stand ich noch lange allein in dem dunklen Gang.
Dieser Typ...
Was machte er bloß mit mir?
Was war das für ein unheimliches Gefühl, was mich überkam?
Ich fühlte mich... so leer.
Es war einfach nicht richtig.
Irgendwas fehlte...
Irgendwas wichtiges.

-

In den nächsten drei Tagen geschah nichts wirklich Spannendes.
Also, glaube ich jedenfalls.
Außer zahlreichen Streits mit Hidan, tausenden Malen wo ich Tobi am liebsten die Kehle durchgeschnitten hätte und ein paar vergeblichen Suchen nach Itachi, gab es nichts erwähnenswertes.
Ich hatte keine Ahnung, wie der Kürbis meinen nächtlichen Fluchtversuch überlebt hatte, aber er hatte nicht einmal eine Wunde, obwohl das Kunai eigentlich sein Herz hätte durchbohren müssen. Aber er wollte es mir nicht sagen und eigentlich war es mir auch egal, also beließ ich es dabei.
Ich war angespannt und verbrachte die meiste Zeit allein in meinen Zimmer.
Seit dem Kampf gegen Deidara fühlte ich mich elend.
Ich hatte es nicht einmal geschafft, ihm eine einzige Wunde zuzufügen.
Dabei hatte ich immer geglaubt, ich wäre unbesiegbar und jetzt das.
Gaara, Deidara, Pain, Itachi...
Sie alle waren stärker als ich.
Wütend ballten sich meine Hände zu Fäusten.
Ich würde stärker werden. Viel stärker. Und dann würde ich es ihnen allen zeigen. Das hier würde nicht das Ende sein. Ich konnte nicht hier bei so einer jämmerlichen Organisation vergammeln.
Ich hatte noch etwas wichtiges zu erledigen, auch wenn ich noch nicht wusste, was es war. Aber ich war mir sicher. Es gab etwas, um das ich mich dringend kümmern musste.
Bald würde es soweit sein.
Ein Klopfen an der Tür, riss mich aus den Gedanken.
Stumm sah ich zu, wie Pain das Zimmer betrat und seinen violetten Blick auf mich richtete.
"Ich habe eine Entscheidung getroffen."
Erwartungsvoll blinzelte ich ihn an.
"Du wirst gegen einen von uns kämpfen. Wenn du es schaffst, ihn zu besiegen, bist du frei. Wenn nicht, wirst du dich Akatsuki anschließen. Bist du damit einverstanden?"
Ich zögerte.
"Habe ich eine Wahl?", fragte ich dann mit ausdrucksloser Stimme.
Ein kurzes Schweigen.
"Nein."
Ich nickte und stand auf.
Während wir gemeinsam durch die Höhle trotteten, erklärte mir Pain, wie das Ganze ablaufen würde.
"Du wirst gegen Hidan antreten, da er unsterblich ist und Akatsuki somit keine Verluste hat, solltest du gewinnen. Falls du ihn so verletzt, dass er sterben würde, wenn er ein normaler Mensch wäre, werte ich das als ein Sieg deinerseits. Sasori wird dir einige Waffen zur Verfügung stellen, damit es ein fairer Kampf ist. Ihr werdet nicht länger als zwei Stunden kämpfen, dann werde ich den Kampf abbrechen und ihr könnt ihn an einem anderen Tag fortsetzen. Hast du alles verstanden?"
Ich nickte und hob den Kopf, als ich hinter Pain in einen großen Raum trat.
Er sah aus wie eine Arena, an der rechten Wand erhoben sich steinerne Tribünen auf denen ich die Gestalten der anderen Akatsukis erkennen konnte.
Hidan und Sasori standen ein paar Meter von uns entfernt und wir traten zu ihnen.
"Hey, kleine Schlampe", tönte Hidans Stimme durch den Raum und ich warf ihm einen eisigen Blick zu. Er grinste.
"Ich werde dich auseinander nehmen und deine Einzelteile dann
Jashin-sama zum Frühstück servieren, verstanden? Du hast keine Chance gegen mich, Miststück!"
"Das hab ich schon oft gehört, Baka", erwiderte ich kühl und nahm die Tasche entgegen, die Sasori mir mit einem Nicken überreichte, bevor er sich zu den Anderen auf die Tribüne begab.
"Töte sie nicht, Hidan", ermahnte Pain den Grauhaarigen mit ruhiger Stimme, welcher ihn wütend anfunkelte. Es sah aus, als wolle er etwas erwidern, rollte dann schließlich nur mit den Augen und murmelte irgendwas von wegen "blöder Anführer" und "ungläubige Mistkerle".
Pain nickte mir noch einmal zu und trottete dann ebenfalls in Richtung Tribüne davon.
"Hör mal", meinte ich in leisem Ton, als ich Seite an Seite mit Hidan auf die Mitte des Kampfplatzes zuging.
"Es wäre besser für dich, wenn du mich gewinnen lässt. Nicht wegen Pain. Das hier ist einfach nicht mein Schicksal. Ich habe etwas zu erledigen und das kann ich nicht, wenn ich mit euch Freaks hier drinnen eingesperrt bin."
Ein leises Lachen war die Antwort.
"Glaubst du, sowas interessiert mich?", fragte mein Gegner spöttisch und ich verengte die Augen.
"Es ist mir völlig egal, ob du blödes Stück Pläne hast oder nicht. Ich werd dich besiegen und es ist mir gleich, was mit dir geschieht. Außerdem", fügte er mir einen dreckigen Lächeln hinzu, "wenn du weg bist, würde mir mit diesen lahmen Typen sicherlich langweilig werden."
Ich gab einen zischenden Laut von mir und warf ihm einen funkelnden Blick zu, bevor ich ihm den Rücken zukehrte und zur Startpostion begab.
Währenddessen öffnete ich die Tasche von Sasori und begutachtete den Inhalt: 5 Kunai, davon waren zwei mit Briefbomben bestückt, 7 Shuriken, drei weitere Briefbomben und ein handliches Wakizashi mit hübschen Verzierungen auf der Klinge.
Es war zwar nicht perfekt, aber es würde reichen um diesen Mistkerl fertig zu machen. Mit schnellen Bewegungen band ich mir die graue Tasche um die Hüfte und wandte den Blick nach vorn.
Pains Stimme drang hallend durch die Arena.
"Fangt an!"
Während Hidan schon auf mich zustürtzte, schloss ich die Augen, sammelte all meine Gedanken und versuchte sie so gut es ging zu verdrängen. In letzter Zeit war ich verträumter und ruhiger geworden. Das musste sich jetzt ändern. Mit so einer tagträumerischen Einstellung konnte ich nicht gewinnen. Ich musste wieder so werden wie damals.
Ich riss die Augen auf und sprang genau in dem Moment in die Luft, als Hidans blutrote Sense auf mich herabdonnerte, landete auf der obersten Zacke und warf in Kauerstellung zwei Shuriken nach dem Grauhaarigen, der sich duckte um auszuweichen.
Als er seine Waffe aus dem Boden zog, sprang ich rückwärts in die Luft und kam schlitternd wieder am Boden an.
Lächelnd umschloss ich das Heft des Wakizashis.
"War das etwas schon alles was du drauf hast, Großmaul?"
"Noch lange nicht", entgegnete Hidan grinsend und ich bemerkte plötzlich, dass er seine Sense nicht mehr bei sich trug.
Reflexartig duckte ich mich, grade noch rechtzeitig und die Waffe sauste über meinen Kopf hinweg, wobei sie einige schwarze Strähnen abtrenne.
Elegant richtete ich mich wieder auf, packte ein Kunai mit Briefbomben und schleuderte es in madig Richtung meines Gegners. Die Explosion entstand kurz bevor das Messer ihn erreicht hätte und hüllte den Mann für einen Moment in dunklen Rauch.
So schnell wie möglich minimierte ich die Entfernung zwischen uns beiden, tauchte in den Rauch ein und nahm nach der Gestalt meines Gegners Ausschau.
Auf einmal spürte ich etwas kaltes an meiner Kehle und noch bevor ich etwas tun konnte, hatte ich einen blutenden Schnitt abbekommen. Er war nicht tief, doch ich spürte wütend, wie etwas warmes an meinem Hals herunterlief und wirbelte wütend herum.
Der Nebel hatte sich einigermaßen verzogen und ich sah das hässlich grinsende Gesicht Hidans vor mir. Sein Oberkörper war frei, vermutlich war sein Mantel von der Bombe verbrannt worden und er trug nur eine blaue Hose.
"Hab dich", murmelte er triumphierend und streckte eine Hand nach meiner Kehle aus, aber ich war schneller.
Blut spritzte.
Bedeckte mein Gesicht.
Hinterließ dunkle Flecken auf dem Boden.
Besprenkelte Hidans blasse Haut.
Das geschockte Gesicht meines Gegners verwandelte sich in eine zornige Grimasse, was von dem Blut, welches in Wogen aus seinem Mund brach noch verstärkt wurde.
"D-Du..."
Ein irres Grinsen bedeckte mein Gesicht und meine Augen waren vor Vorfreude weit aufgerissen.
"Das war's für dich", flüsterte ich in einem gefährlichen Ton und begann zu kichern.
Auf einmal drang erschrockenes Gemurmel von der Tribüne zu uns herunter und ich wandte den Kopf.
Fast alle Akatsuki Mitglieder starrten mich mit erstaunten oder ängstlichen Blicken an, was mich nur dazu brachte noch lauter zu lachen.
Das Bild, welches sich ihnen vor musste wirklich hässlich sein.
Meine Hand flimmerte kurz blau, als das Chakra, welches sie umgab, sich zurückzog.
Ich hatte meinen rechten Arm durch Hidans Bauchregion gerammt, sodass meine Hand aus seinem Rücken wieder rauskam und hatte dabei alle möglichen Organe zerfetzt, die in dem Bereich des Körpers lagen.
"Es ist mir egal wie unsterblich du bist", murmelte ich, noch immer mit einem nicht ganz normalen Lächeln und in zuckersüßem Ton, der jedoch einen bedrohlichen Beigeschmack hatte.
"Das macht das Ganze für mich nur noch aufregender. Ich kann dich foltern und zerstückeln so viel ich will, nur um...", ich brach kurz ab und bewegte meinen Arm leicht vor und zurück was ein schmerzerfülltes Stöhnen bei Hidan verursachte, "nur um dich danach wieder zusammenzuflicken und das ganze immer..."
Mein Gesicht kam seinem näher.
"...und immer..."
Unsere Augen waren nur noch Zentimeter von einander entfernt.
"...und immer..."
Ich lächelte und leckte mir über die Lippen.
"...und immer wieder. Deine Unsterblichkeit macht dich zu einem perfekten Spielzeug für mich, nicht wahr?"
Ich warf den Kopf in den Nacken und lachte dabei schrill und hoch auf.
"Das wird ein Spaß, meinst du nicht auch?"
Es war ein kurzer Moment.
Ein einziger Herzschlag in dem ich unachtsam war, sodass Hidan mich brutal an den Schultern packen und mit vor Schmerz zusammengebissenen Zähnen gegen die nächste Wand drängen konnte.
Ich keuchte vor erschrocken auf, als ich gegen den kalten Stein krachte, doch dann lächelte ich wieder.
"Ach, komm schon", meinte ich spöttisch, "du hast verloren, sieh es ein! Jetzt werde ich dich Stück für Stück auseinandernehmen!"
Hidan grinste gequält, sein Gesicht noch immer voller Blut.
"Das... denke ich nicht."
Plötzlich packte er meine Handgelenke und presste sie mit unheimlicher Kraft auf Kopfhöhe gegen die Wand. Es war die selbe Situation wie neulich und ich schnalzte ungehalten mit der Zunge.
"Ach, komm schon. Du weißt doch, dass das bei mir nicht funktioniert. Und außerdem- ahh!"
Mit seiner Stirn hatte Hidan meinen Kopf nach hinten gegen den Stein prallen lassen und auf einmal spürte ich seine Zunge an meinem Hals. Sie glitt über den brennenden Schnitt von vorhin und ich zischte leise auf.
Wütend knallte ich mein Kinn gegen seinen Schädel und er hob den Kopf. Ein verschmitztes Lächeln lag auf seinem Gesicht, als er sich langsam über die Lippen leckte.
"Dein Blut... Es schmeckt wirklich gut", flüsterte er verführerisch und ich gab einen knurrenden Laut von mir.
Schwarz-weiße Muster begannen sich über Hidans Haut zu ziehen und er hatte mich mit seinem Körper so stark gegen die Wand gepresst, dass ich mich nicht bewegen konnte und ich hatte keine Lust diese Technik für so einen erbärmlichen Kampf einzusetzen.
Plötzlich erfüllte ein Schmerz meinen Körper.
Er war so stark, dass meine Augen sich verdrehten und ich das Blut in meinen Ohren rauschen hörte.
Meine Augen waren panisch aufgerissen.
Was zum...?!
Es war, als wären Teile meines Körpers von einer unsichtbaren Kraft zerstört brutal worden.
Zitternd senkte ich den Blick, Hidans höhnische Lache im Ohr und sah, wie sich meine Kleidung in der Bauchregion anfing dunkel zu verfärben. Es ging von genau der Stelle aus, an der ich meinen Gegner getroffen hatte. So schnell wie möglich zog ich meinen Arm aus dem Körper des Grauhaarigen und ein erneuter Schmerzensschauer ließ mich aufkeuchen.
Was war denn hier los?
"Das", drang eine leise Stimme an mein Ohr, "ist die Belohnung dafür, dass ich Jashin-sama seit jeher treu gedient habe. Das und die Unsterblichkeit. Was sagst du jetzt, Baby?"
Ich schloss die Augen.
Die Welt stand still.
Eine Sekunde.
Zwei.
Dann lächelte ich.
"Wir schön", flüsterte ich mit sanfter Stimme, packte mein Wakizashi und rammte es in Hidans rechte Brust.
Ich schrie auf vor Schmerz, aber der Schrei verwandelte sich nach und nach in ein schrilles Gelächter.
"Dieser Schmerz... Es ist großartig, nicht wahr? Solche Schmerzen zu fühlen und doch nicht zu sterben!"
Mein Lachen wurde leiser und machte einem irren Gekicher platz.
"Lass mich an deinen Schmerzen teilhaben", raunte ich meinem leicht verwirrten Gegner zu und zog einen tiefen Schnitt über seine Wange.
Grinsend fasste ich mir an die brennende Stelle in meinem Gesicht.
"Wollen wir langsam Mal zum Ende kommen?", fragte ich sanft und hob mit einem gestörten Lächeln das Messer über den Kopf, die Klinge war direkt auf Hidans Herz gerichtet.
"Das genügt", erklang plötzlich Pains Stimme über uns, doch das interessierte mich nicht.
Mit triumphierend funkelnden Augen ließ ich das Wakizashi durch die Luft sausen.
Ein ohrenbetäubender Knall.
Steine flogen durch die Luft und die Arena wurde für einen kurzen Moment in Rauch gehüllt.
Mit zusammengekniffenen Augen erkannte ich fünf Gestalten, die in dem großen Loch erschienen, welches jetzt in der Wand prangte.
"Akatsuki! Ergebt euch! Die Höhle ist umstellt, ihr könnt nicht fliehen!", dröhnte die Stimme des Anführers durch die Höhle.
Aus dem Augenwinkel sah ich, dass die anderen Mitglieder allesamt verschwunden waren.
"Lass uns abhauen", murmelte Hidan mir ins Ohr in im nächsten Moment war auch er nicht mehr da.
Feiglinge...
Plötzlich kam mir eine Idee, ich ließ das Wakizashi fallen und hob lächelnd die Hände.
"Ich ergebe mich", rief ich den Anbus zu und schon im nächsten Moment wurden meine Hände gefesselt und sie stießen mich aus der Höhle.
Der Anführer der Anbu redete wild auf mich ein, doch ich hörte ihm nicht zu sondern grinste gehässig vor mich hin.
Ich hatte es geschafft.
Ich war entkommen.
Jetzt konnten die Spiele beginnen!

Continue Reading

You'll Also Like

69.7K 9.1K 58
Wenn Jisung in seinem Leben eines gelernt hat, dann dass Aufgeben nie eine Option ist. Doch was passiert, wenn er in eine Welt gestoßen wird, die sei...
12.9K 387 51
Maisie Alatore hatte alles: ein unbeschwertes Leben, ein gut bezahlten Job und einen liebenswerten Freund. Als sie eines Tages einen schweren Fehler...
96.8K 4.3K 135
Sophia verliert bei einem Autounfall beide Elternteile. Weitere Familie hat sie nicht. Sophia ist 14 Jahre alt, als sie ihre Eltern verliert und vor...
43.8K 2.3K 79
Naruto wird für ein Verbrechen verurteilt was er nicht begannen hat. Am Rande seines Todes wird er von Akatsuki gerettet. Können sie es schaffen Naru...