Royal Escape (ONC 2024)

By Xclaudia89X

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•• Mein Beitrag zum ONC 2024 •• Inmitten der Ballsaison im Jahre 1825 bereitet sich die Londoner High Society... More

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|Epilog|
|Widmung|
|Nachwort|

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By Xclaudia89X

Ich betrat das Grundstück der Collingwoods mit dem Gefühl eines Steins im Magen. Die Sonne glühte über dem Garten, als ich Albert fand - umgeben von Blumen und einem Hauch von Arroganz. "Lord Collingwood", begann ich formell, "ich muss mit Euch reden."

Er drehte sich langsam um, ein unergründlicher Ausdruck in seinen Augen. "Miss Lancaster", erwiderte er kühl. "Welch Überraschung! Was führt Sie zu mir?"

"Ich weiß, dass Ihr etwas damit zu tun habt", sagte ich und spürte, wie meine Wut langsam hochkochte. "Mit Henrys Verhaftung. Sie haben ihn beschuldigt, die Taschenuhr gestohlen zu haben."

Alberts Gesicht blieb regungslos, als er antwortete. "Die Taschenuhr wurde in seinem Besitz gefunden, mit dem Namen Lancaster eingraviert. Und gestern habe ich mit Ihrem Vater, dem Grafen, gesprochen. Er wusste nicht, dass sie entwendet wurde."

Ich schluckte meine Empörung hinunter. "Aber ich habe ihm die Uhr gegeben", protestierte ich, doch seine Miene blieb unverändert.

"Miss Lancaster", sagte er ruhig, "seien Sie vernünftig. Vergessen Sie diesen Mann und lassen Sie die Sache ruhen. Sonst müssen Sie wohl Ihrem Vater erklären, dass dieser Mann Ihre Ehre beinahe beraubt hätte. Und wir wissen beide, was das bedeuten würde."

Seine Worte trafen mich wie ein eiskalter Schauer. Natürlich wusste ich das. Mein Vater würde dafür sorgen, dass Henry die Todesstrafe bekommen würde. Albert erpresste mich und das konnte ich nicht zulassen. "Ich lasse mich von Euch nicht erpressen", presste ich mit fester Stimme hervor.

Doch Albert trat näher, seine grünen Augen funkelten gefährlich. "Sie geben besser nach, Elizabeth", sagte er und griff nach meinem Arm, seine Finger fest umschlossen.

"Lassen Sie mich los, Lord Collingwood", zischte ich laut. Ich riss mich los und starrte ihn wütend an. Aber er lachte nur und drängte mich weiter zurück, bis ich gegen eine Wand stieß und ihm hilflos ausgeliefert war.

Seine Finger strichen über meine Wange und ich spürte gleichzeitig Ekel und Angst in mir aufsteigen. "Elizabeth", flüsterte er plötzlich ganz sanft. "Sie müssen sich für mich entscheiden. Sie werden es bereuen, wenn Sie sich gegen mich wehren."

Ich schluckte schwer und kämpfte gegen die Tränen an, die mir in die Augen stiegen. Doch ich konnte mich nicht bewegen. Ich war wie erstarrt vor Schock, als seine Hand unter mein Kleid glitt und meine Haut berührte. Seine Lippen waren so dicht an meinen, dass ich seinen warmen Atem spüren konnte, während er mit düsterer Stimme sprach. "Ich wiederhole: Seien Sie vernünftig."

Bevor er noch weitergehen konnte, wurde er ruckartig von mir weggerissen. William war plötzlich da, sein Gesicht verzerrt vor Zorn. Er schlug Albert nieder und ich konnte kaum begreifen, was passierte. Aber ich war dankbar für meinen Bruder und seine schnelle Reaktion. Ich zitterte wie Espenlaub und ich schaffte es nicht, ruhig zu atmen.

Während die beiden Männer sich prügelten, fühlte ich mich wie in Trance, unfähig zu handeln. Doch dann kam Victoria angerannt und sie zog mich in eine feste Umarmung. Ich ließ mich in ihre Arme sinken, dankbar für ihre Nähe und die Sicherheit, die sie mir bot. Tränen flossen unaufhaltsam aus meinen Augen. Die Welt schien für einen Moment stillzustehen, während ich mich wie an einen Anker an sie klammerte. Als das Bewusstsein langsam zurückkehrte, realisierte ich, dass ich gerade einem Albtraum entkommen war, der beinahe Realität geworden wäre.

♕♕♕

Als wir endlich zu Hause ankamen, war ich immer noch zitternd und von dem Vorfall mit Lord Collingwood zutiefst erschüttert. Jedes Mal, wenn ich versuchte, die Bilder aus meinem Kopf zu verbannen, kehrten sie mit noch größerer Intensität zurück. Mein Herz hämmerte so laut in meiner Brust, dass ich dachte, es würde die ganze Welt hören können.

Die Tür schwang auf und mein Vater betrat das Zimmer mit einem finsteren Gesichtsausdruck. Die Atmosphäre war angespannt und ich konnte förmlich spüren, wie sich die Wut in der Luft manifestierte. Doch als sein Blick auf mich fiel - verheult, zitternd und mit einem Ausdruck der Verzweiflung in den Augen -, veränderte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig. Die Wut wich und er trat auf mich zu.

"Elizabeth, was ist passiert?", fragte er sanft, seine Stimme von tiefer Besorgnis geprägt. Ich schluckte schwer, unfähig, die Worte auszusprechen, die den Vorfall beschreiben würden.

William übernahm das Wort und erklärte die Situation mit ruhiger Stimme. Er schilderte, wie er gerade noch rechtzeitig eingegriffen hatte, um Lord Collingwood davon abzuhalten, mir Schaden zuzufügen. Mein Vater hörte aufmerksam zu, sein Gesichtsausdruck ernst.

Ein stummer Austausch zwischen meinem Vater und William fand statt und ich konnte den fragenden Blick meines Vaters spüren, ohne dass er ein Wort aussprechen musste. William nickte knapp und ein Hauch von Erleichterung huschte über das Gesicht meines Vaters. Dann trat er näher und umarmte mich fest, seine Arme ein sicherer Hafen inmitten des Sturms meiner Gefühle.

Auch meine Mutter kam zu uns und schloss sich der Umarmung an. Die Wärme und die sanften Worte der Beruhigung halfen, die Angst und den Schock zu lindern, die mich noch immer überwältigten.

Nach einer Weile richtete sich mein Vater auf. "Ich werde zu den Collingwoods fahren", erklärte er mit einer Entschlossenheit in seiner Stimme, die keine Widerrede duldete. "Das kann und werde ich nicht hinnehmen."

"Ich komme mit, Vater", sagte William und stand auf, um ihm zu folgen. Ich sah ihnen nach, als sie den Raum verließen und hoffte inständig, dass alles gut werden würde.

Eine Bedienstete betrat den Raum mit einem Tablett, auf dem eine dampfende Tasse Tee stand. Sie stellte sie behutsam auf den Tisch neben mir und sah mich besorgt an. "Hier, meine Dame, vielleicht beruhigt Euch das", sagte sie sanft.

Ich nickte dankbar und griff nach der Tasse, spürte jedoch, wie meine Hände immer noch leicht zitterten. Der warme Dampf stieg mir in die Nase und der beruhigende Duft der aufgebrühten Kräuter umhüllte mich. Ich hob die Tasse an meine Lippen und trank langsam einen Schluck. Hoffnungsvoll, meine angespannten Nerven würden sich beruhigen.

Was würden mein Vater und William jetzt mit Albert Collingwood machen? Diese Frage beschäftigte mich, doch gleichzeitig war es mir auch egal. Sein Verrat war unverzeihlich.

Die Intrigen, die Albert gesponnen hatte, waren perfide und hinterlistig. Noch vor Kurzem hatte ich ihn für einen anständigen Mann gehalten, einen angesehenen Vertreter seines Adelshauses. Doch nach und nach hatte er eine Maske aufgelegt, die weder mein Bruder William noch mein Vater durchschauten. Und auch ich war auf seine falsche Fassade hereingefallen. Nun war die Maske gefallen und der wahre Albert, Lord Collingwood, kam zum Vorschein. Ein Mann von hohem Stand, der offensichtlich vor nichts zurückschreckte, um seine Ziele zu erreichen.

Die Tatsache, dass er Henry Jefferson, einen unschuldigen Mann, ins Gefängnis gebracht hatte, nur um seine Eifersucht zu befriedigen, machte mich wütend und traurig zugleich. Wie konnte jemand so skrupellos sein? Diese Gedanken ließen mich erschaudern.

"Ich muss zu Henry", sagte ich plötzlich und stand auf.

Doch meine Mutter, stets vernünftig und aufrichtig, hielt mich zurück, als ich mich aufmachen wollte. "Dein Vater und dein Bruder werden sich kümmern. In diesem Zustand lasse ich dich nicht alleine dorthin, mein Kind", sagte sie mit besorgtem Blick.

Ich schnaubte leicht, gab vor, erschöpft zu sein und ging in mein Schlafgemach. Doch in meinem Inneren tobten der Wunsch und die Sehnsucht nach Henry. Ich konnte nicht einfach untätig herumsitzen, während er vielleicht in Gefahr war. Wie auch schon bei meiner Flucht, beschloss ich, meinem Herzen zu folgen. Leise wie eine Katze schlich ich mich zum Fenster und ließ die Sonne herein. Die warme Luft strich mir über das Gesicht, als ich vorsichtig hinauskletterte.

Unten angekommen wurde ich jedoch von meiner Schwester Victoria empfangen, die mit verschränkten Armen und einem verschmitzten Grinsen tatenlos zusah, wie ich mich an der Regenrinne abmühte.

"Du könntest ruhig helfen, anstatt nur zuzusehen", schimpfte ich und gab mir keine Mühe, meine Frustration zu verbergen. Sie konnte mich nicht aufhalten, ich würde zum Gefängnis fahren. Völlig egal, wer sich mir dabei in den Weg stellte.

Doch Victoria grinste nur weiter und strich einige Blätter und Staub von meinem Kleid. "Ich helfe dir. Los, komm", sagte sie schließlich und reichte mir ihre Hand. Gemeinsam schlichen Victoria und ich über das Anwesen, unsere Schritte gedämpft auf dem weichen Gras. Wir suchten eine freie Kutsche, die uns zu Henry bringen würde, da unser Vater und William bereits mit unserer unterwegs waren.

Als wir eine fanden und uns gerade hinein setzen wollten, sahen wir unsere Mutter aus dem Haus stürmen, offensichtlich besorgt und aufgebracht. Ein Moment der Panik ergriff mich, doch Victoria reagierte blitzschnell und zog mich in die Kutsche, bevor unsere Mutter uns entdecken konnte. Wir bogen um die Ecke und atmeten erleichtert auf, als wir sicher waren, dass wir nicht gesehen worden waren.

Jetzt, da wir unterwegs waren, hoffte ich nur, dass ich Henry irgendwie helfen konnte. Meine Gedanken waren bei ihm und ich konnte die Angst um sein Wohlergehen kaum ertragen.

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