Gangs - Taken Innocence

fiffi1995

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Als Cierra Foster eines Nachts nach Hause läuft und bemerkt, wie drei Typen einen wehrlosen, am Boden liegend... Еще

Gangs - Good Girl Gone Bad
Das böse Erwachen
Der Deal
Red Moons
Die Flucht
Die Wahl
Meine Mutter
Das Quartier der Red Moons
Tristan
Die wahren Worte
Der Plan
Wer ich bin
Die Arbeit
Panik
Spannung
Alltag
Die Lüge
Geheimnisse und Versprechen
Verletzungen aller Art
Ängste und Wünsche
Unerwartete Begebenheiten
Schuld
Unüberlegte Handlungen
Unerwartet
Schmerzen
Die Erklärung
Unsicherheiten und Neuland
Der Auftrag
Formeln
Geheimnisse
Einrichtung
Das Training
Die Nachricht
Die Rückkehr
Love Corner
Der grosse Auftrag (Teil 1)
Der grosse Auftrag (Teil 2)
Der grosse Auftrag (Teil 3)
Der grosse Auftrag (Teil 4)
Der grosse Auftrag (Teil 5)
Auf frischer Tat...ertappt
Schocknachricht
Masken und Fassaden
Schreckliche Verwirrung
Leben und Leben lassen
Catch 22
Notbremse
Fels in der Brandung
Komplizen
Finis Coronat Opus
Das Krankenhaus
Wild Card
Gefährliche Gefangenschaft
Folter
Trojanisches Pferd
Symbol
Der Ring
Liebe und Krieg
Nostalgie
Alles oder nichts
Schach und Matt
Wie geht's weiter? + Bonus Kapitel
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Kampfgeist

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fiffi1995

Als Kind hatte ich mir immer vorgestellt, dass alle Herzen der Menschen in meiner Umgebung aus Farben bestehen würden. Vielen verschiedenen Farben natürlich, aber dennoch aus Farben.

Grün, Blau, Rot, Gelb – alle kamen sie vor, in vielen Varianten und Formen und jedes Herz wurde durch sie einzigartig. 

Diese Farben spiegelten unseren Charakter wieder, unser inneres Wesen, unsere Gedanken und unsere Entscheidungen.

Diese Farben waren wir selbst. 

Und ich hatte immer geglaubt, jedes Herz wäre farbig, fröhlich und ungebrochen. Seine Farben würden heller Leuchten, als die Sterne in einer dunkeln Nacht. 

Aber seit ich damals, in einer dunkeln Gasse einem wehrlos am Boden liegenden Typen zu Hilfe eilen musste, war ich mir da nicht mehr so sicher. 

Ich hatte zu viel Unheil gesehen, zu viel Boshaftigkeit, zu viel Hass, als das ich noch an all die Farben in unserem Herzen glauben konnte.

Heute war ich mir sicher, dass nur eine einzige, dunkle Farbe ein Herz zerstören konnte. Eine Entscheidung, eine Begebenheit, ein Fehler konnte alles zerstören, was einst dagewesen war. 

Und ich hatte Angst, dass genau das gerade mir passierte – meine Farben wurden langsam überschattet von Ereignissen, die ich selbst nicht ändern konnte. 

Ich hatte keine Wahl, wie schon so oft in den letzten Wochen, wenn nicht sogar Monaten. Mir blieb nichts anderes übrig als mich mit der Situation zu arrangieren.

Und das konnte ich auf zwei unterschiedliche Varianten tun, ich musste mich nur dazu entscheiden, mit welcher.

Flucht oder Angriff.

Sie waren die beiden Optionen, die mir geblieben waren, und keine von ihnen gefiel mir.

Aber da an Flucht nicht zu denken war, vor allem, nachdem ich Fy - Flavio in seine Schranken gewiesen hatte, musste ich nun angreifen, und zwar niemand geringeren als Dan Rogers. 

Der Mörder meiner Mutter stand mir gegenüber mit einem Blick, der so kalt war, dass meine Knie zu zittern begannen und der Adrenalinpegel in meinem Körper unbekannte Höhen erreichte. 

Aber das war gut – Adrenalin machte mich schneller, schärfte meine Sinne und würde mir hoffentlich dazu verhelfen, ihn zu besiegen. 

Und wenn nicht...dann würde ich sterben, denn Dan Rogers würde mich nicht davonkommen lassen, nicht dieses Mal. Nicht schon wieder.

Aber das war mir egal, ich hatte schliesslich nichts anderes mehr, dass ich noch verlieren konnte, ausser mein Leben.

Meine einzigen Freunde waren tief unter mir in einem Kellerverliess eingesperrt und gefoltert worden. Der Typ, den ich liebte, hatte mich auf die mieseste Art und Weise verraten und meine Eltern waren tot. 

Ich atmete ruhig ein und aus, als ich den ersten Schritt nach rechts machte, meine Augen immer auf mein Gegenüber gerichtet. Dan Rogers machte dasselbe und so bewegten wir uns einige Minuten im Kreis, auf den richtigen Angriffszeitpunkt wartend. 

Ich wusste, seine Schwachstelle war sein verletztes Bein und das würde ich ausnützen, so fest ich nur konnte. Ich hatte nicht vor, heute als Verlierer vom Platz zu gehen. 

Ich musste einfach gewinnen!

Ich versuchte, mich an alles zu erinnern, was ich über das Kämpfen wusste (was sehr wenig war). 

Die Schwachstelle meines Gegners hatte ich bereits gefunden und ich wusste ebenfalls, dass ich immer einen Arm vor meinem Gesicht halten sollte, um es vor Schlägen zu schützen. Ausserdem sollte ich meine Geschwindigkeit ausnutzen, um Dan Rogers zu entkommen, denn durch seine Verletzung war er langsamer, als ich. 

Sonst kannte ich keine wirklichen Techniken – ich war sowas von aufgeschmissen, wenn ihr mich fragt. 

Gott möge mir beistehen...

Ich stellte ein Bein hinter das andere, um einen besseren Halt zu haben, bevor ich mich dazu entschied, endlich anzugreifen und die angespannte Stimmung, die herrschte, damit zu durchbrechen. 

Es war unheimlich still in dem Trainingssaal geworden, alle warteten gespannt darauf, was als nächstes passierte, während Flavio so aussah, als stände er kurz davor, zu explodieren. Aber er hielt sich zurück, genauso wie ich es ihm gesagt hatte.

Auf einmal, und ich konnte nicht sagen, woher ich den Mut dazu  genommen hatte, schoss ich mit einer schnellen Bewegung nach vorne und verpasste Rogers einen so harten Tritt in seine Magengegend, dass er hart nach Luft schnappen musste. 

Er erholte sich aber leider viel zu schnell von meinem Angriff, rannte auf mich zu und stürzte sich geradewegs auf mich, was mich zu Boden warf. 

Über mich gebeugt griff er mit einer Hand nach meinen Haaren und zog so hart daran, dass ich Angst hatte, er würde sie alle ausreissen, während er mit der anderen zum Schlag in mein Gesicht ansetzte.

Ich hatte aber nicht vor, es so weit kommen zu lassen, ich zog mein Knie nach oben und verpasste ihm einen Kick in seine Weichteile, um danach schnell unter ihm hervor zu kriechen. 

Als ich gerade aufstehen wollte, ergriff er meinen Pferdeschwanz und zog mich so heftig zurück, dass ich auf dem Rücken landete und für einen Moment Sternchen sah, bevor meine Sicht erneut klar wurde.

„Du dumme Schlampe!" schrie er wütend und drückte seinen Ellbogen so sehr gegen meine Rippen, dass mir die Luft wegblieb. 

Um ihn von mir weg zu kriegen krallte ich mich mit den Händen an seinem Gesicht fest und versuchte, meine Finger gegen seine Augäpfel zu pressen, was Dan Rogers dazu bewegte, sich zurück zu ziehen. 

Er hob seine Hand, um mir einen Schlag zu verpassen und ich wollte mich wegdrehen, war jedoch zu langsam und so traf seine Faust meine rechte Wange. Mein Kiefer knackste und ein unerträglicher Schmerz zog sich durch meinen Körper, ich schrie auf, liess aber kaum Zeit verstreichen, um mich an ihm zu rächen. 

Das würde er bezahlen!

Da er vor mir kniete und sein verletztes Bein direkt neben meinem Fuss war, zögerte ich nicht lange, sondern drückte es gegen seine Schussverletzung, während ich ihn meinen rechten Haken spüren liess.

„Das war für meine Mutter, du Arschloch!" kreischte ich und warf mich auf ihn, meine Hände um seinen Hals geschlungen. Ich versuchte, so stark wie möglich zuzudrücken und hatte nicht vor, je wieder loszulassen. 

Ich würde ihn umbringen, so wie ich es schon vor einigen Tagen hätte tun sollen. 

Er hatte es verdient, zu sterben.

Als ich schon dachte, Dan hatte nicht mehr vor, sich zur Wehr zu setzen wurde ich von ihm überrascht. Er griff mit einem starken Halt nach meinen beiden Armen, drückte fest zu und schmiss mich zur Seite, so dass wir die Position wechselten. 

Ich lag hilflos unter ihm. Wie ein Lamm das zur Schlachtbank geführt wurde.

Und ich verfluchte mich selbst, denn ich hatte die wichtigste Regel bei einem Kampf vergessen: Unterschätze niemals deinen Gegner.

Mit einem Arm hielt mich Dan Rogers unten, ich versuchte alles, um ihn loszuwerden, doch nichts half. Seine Augen erreichte ich nicht, seine Beine lagen auf meinen, so dass ich ihn nirgends verletzen konnte und sein Körpergewicht lastete so schwer auf dem meinen, dass ich Angst hatte, er würde mich gleich zerquetschen.

Mit jener Hand, die noch frei war, griff er nach meinem Hals und presste zu, so dass es mir unmöglich war, zu atmen. 

Mein Kopf lief langsam aber sicher rot an und ich wusste, mein Ende war nahe. Es würde sich nur noch um wenige Sekunden, vielleicht Minuten handeln.

„Ach?! Plötzlich so still, du nervige Göre?!" machte sich Dan Rogers über mich lustig, mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Ein einzelner Schweisstropfen, der gerade noch seine Stirn heruntergelaufen war, erreichte nun meine Wange und ich erschauderte.

Sein stechender Blick traf den meinen und es stimmte mich traurig, dass das das Letzte sein würde, was ich jemals zu Gesicht bekam.

Das Gesicht des Mörders meiner Mutter.

Gleich würde es vorbei sein und ich nur noch eine blosse Erinnerung, genauso wie schon viele vor mir.

Langsam gab ich den Kampf auf, meine sinnlosen Versuche, mich zu befreien wurden weniger und ich fand mich mit meinem Schicksal ab.

Ich war bereit dazu, zu sterben. Ich würde all die Menschen wiedersehen, die ich geliebt und verloren hatte.

Ich schloss meinen Frieden mit der Welt und allem, was sie mir angetan hatte. Es war ok.

„Stopp! Sofort!" hörte ich dumpf eine Stimme schreien, als mir kurz schwarz vor Augen wurde. Ich wusste nicht, wer es gewesen war oder was überhaupt noch passierte, aber einige Sekunden später war all das schwere Gewicht auf mir verschwunden.

Ich öffnete meinen Mund und liess Luft in meine Lungen wandern, die so sehr brannten, wie Feuer. Jede Bewegung schmerzte, aber dadurch wusste ich, dass ich nicht tot war – jedenfalls noch nicht.

Aber was war los?

„Cierra?" fragte jemand besorgt und bückte sich neben mich. Ich öffnete meine Augen, die ich vorher noch geschlossen hatte, und sah in das verschwommene Gesicht von Flavio, der mich offensichtlich gerettet hatte.

Ich hustete kurz, setzte mich langsam auf und erwiderte seinen Blick, der vor Besorgnis nur so strotzte.

„Geht's dir gut?" wollte er weiter wissen und legte eine Hand auf meine Schulter, die ich unsanft wegschlug. Ich warf ihm einen bösen Blick zu und fasste mir an den Hals. Ich zuckte zusammen, als ich merkte, wie wund er war. 

Dan Rogers hatte mich übel erwischt.

„W-Wieso?" krächzte ich verzweifelt in seine Richtung und sah ihn mit glasigem Blick an, „wieso hast du mich gerettet?"

„Weil ich dich liebe," antwortete er ohne zu zögern und ich schüttelte langsam, aber erkennbar, den Kopf. Ich hasste es, wenn er das sagte. Er hatte mir alles doch nur vorgespielt.

„Du hättest," ich hustete kurz, „du hättest mich sterben lassen sollen, dann wärst du mich endlich los gewesen."

„Ich will dich aber nicht loswerden, nie im Leben," stellte er klar und legte eine Hand auf meine Brust, um mich auf meinen Atem konzentrieren zu können.

Mein ganzer Körper schmerzte, als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen. 

Dan Rogers, der von Theo und einem anderen Typen aus dem Ring gezogen wurde, rief mir ein paar schlimme Worte und Beschimpfungen zu, bevor ich ihn aus den Augen verlor. 

Ich hatte ihn töten wollen, mehr, als alles andere. Aber ich hatte versagt, mal wieder.

„Geht's wieder?" fragte Flavio, als ich aufstand und ich mich kurz an ihm stützen musste, weil er in meiner Nähe stand. 

„Lass mich in Ruhe," zischte ich wütend und bewegte mich zum Rand des Ringes, um mühsam herauszuklettern. Ich hätte gewinnen müssen oder sterben, aber nicht sieglos überleben.

Flavio hatte meinen Plan durchkreuzt.

„Aber Prinzessin, dir geht es nicht gut," versuchte er mit mir zu reden, als ob das noch etwas bringen würde. Er folgte mir, natürlich, als ich langsam zur Tür humpelte, durch die ich und Theo den Raum betreten hatten.

Als er gerade noch etwas Weiteres sagen wollte, hielt ich es nicht mehr aus und drehte mich wütend zu ihm um und schrie: „Was noch, Flavio?! Was noch?! Was willst du mir noch antun?!"

„Wi-Wie meinst du das? Ich versteh nicht ganz," stotterte dieser unverständlich und ich schüttelte frustriert den Kopf.

„Natürlich nicht, das tust du ja nie! Warum hast du mich nicht einfach sterben lassen können, hmm?! Wäre das nicht besser für dich gewesen?! Ich meine, ich bin doch nur ein Klotz am Bein! Warum brauchst du mich noch, jetzt, wo ich dir doch unfreiwillig geholfen habe, die Red Moons und die Black Devils zu fangen?! Was willst du mit mir machen?! Mich auch wieder in den Keller sperren?! Oder mich dazu zwingen, mich auch anzuschliessen?! Viel Glück dabei, du hast nämlich nichts mehr, um mich zu erpressen, du hast mir schon alles genommen, was mir lieb und teuer war!"

„Cierra ich-"

„Nein," kreischte ich, „ich bin noch nicht fertig, also halt die Klappe, verdammt nochmal! Weisst du eigentlich, wie es sich anfühlt?! Du- du bist auf meinen Gefühlen herumgetrampelt! Du hast deine eigenen Freunde, die dir vertraut haben, hintergangen! Candice ist da unten alleine mit 30 Männern gefangen! Ich weiss gar nicht mehr, wer du bist! Aber vielen Dank Flavio, du-du hast mich zerstört. Ich bin nicht mehr die, die ich einmal war und daran bist du schuld! Alleine Du!"

Ich atmete kurz tief durch, weil mir immer noch etwas schwindlig war, wischte mir eine Träne weg und sah dann in Flavios wütendes Gesicht: „Also sag mir, was willst du noch von mir?"

„Ich brauche deine Hilfe, um die Red Moons und die Black Devils dazu zu bringen, sich mir anzuschliessen."

Aha, so war das also, er brauchte mich noch, natürlich, sonst hätte er mich sicherlich schon längstens getötet, dieser herzlose Bastard. 

Flavios Herz war schwarz, das wusste ich nun. Es war mir schmerzvoll klar gemacht worden.

„Nenn mir einen Grund, warum ich dir helfen sollte!" wollte ich aus Neugierde wissen und zog meine Augenbrauen nach oben. 

Flavio verschränkte die Arme vor seiner Brust und erwiderte standhaft meinen Blick, während er bedrohlich antwortete: „Weil ich jeden von ihnen töten werde, wenn sie sich nicht meiner Gang anschliessen. Ist das Grund genug?"




***


Hey Leute! Und, wie hat euch das neue Kapitel gefallen?



Ich brauche eure Hilfe: Wie ihr vielleicht bemerkt habt, habe ich Probleme damit, mich für ein Cover zu entscheiden (ha, typisch ich!).

Naja, jedenfalls wollte ich fragen, welches ihr bis jetzt am besten fandet?

Zur Auswahl stehen:

Das mit dem farbigen Gesicht (ich hoffe, ihr wisst, welches ich meine haha)

Das mit dem Mädchen mit den Flügeln

Und das jetzige


Danke für eure Meinungen und natürlich fürs Lesen! <3<3<3



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