Twisted perfection ✓

By peniku

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"Ich wünschte, alles wäre wie in einem alten Popsong - I want you to want me - Ich will, dass du mich willst... More

Prolog
1 Big Devil.
2 London and me.
3 Never ever!
4 Joke and Deal.
5 Idiot.
6 It's a deal.
7 Caged.
8 Under supervision.
9 My better self.
11 Sorry.
12 Day to day.
13 Timeout.
14 False Heartbeat.
15 The beloved woman.
16 Two hours.
17 Emotion.
18 That's what she said - part one
19 That's what she said - part two
20 Catch you on.
21 Dancing in the rain.
22 To the moon.
23 What's new?
24 On the road.
25 The heart of the ice queen.
26 The storm.
27 Nothing.
28 Done.
29 Bastard.
30 Happy.
31 New York.
32 Little girl.
33 Another kiss.
34 Keeping Up with One Direction.
35 Wrong.
36 Lynette.
37 Vegas, Dudes!
38 The wedding.
39 The absolute truth.
40 I'm sorry.
41 Sometime.
42 Now.
Thank you.

10 You kidding me?

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By peniku

H a r r y │ 16.08.2016 │ Stockholm



Mein Gott hatte ich einen Kater. Ich wollte einfach nur noch sterben und wie ein Phönix aus der Asche wieder auferstehen, wenn nicht nur meine furchtbaren Kopfschmerzen aufhörten, sondern auch irgend so ein Depp endlich Erbarmen hatte und nicht mehr an meiner Schulter rüttelte.

„Harry, bitte, wach endlich auf."

Verpiss dich, Alter. Egal wer auch immer du bist.

Ich drehte mich weg. Einfach ignorieren, der Depp würde schon noch aufgeben. Na endlich, Schritte entfernten sich. Ich driftete wieder ab ins Land der Träume. Ging alles mit ein kleines Bisschen Geduld.

Ein eiskaltes Etwas traf mein Gesicht.

Sofort saß ich kerzengerade im Bett und panisch fuhren meine Augen herum. 

Mein Herz raste. 

„Wo brennt es?", keuchte ich, doch dann beruhigte sich mein Atem wieder. Jane stand vor mir und sah mich ratlos an. Ich blickte auf den Wecke, der auf dem Nachtisch stand. „Mensch, Jane, es ist-", ich stockte, dann fluchte ich, „es verdammt noch mal erst halb acht!" Ich war erst vor wenigen Stunden ins Bett gekommen. Ein nasser Waschlappen lag neben mir.

Moment, ich war im Bett? 

Wie war ich überhaupt hier gelandet? 

Meine Stirn pochte und ich massierte sie mit den Fingern. „Was willst du?"

„Ich brauche dein Handy."

Absolut niemand ging einfach an mein Handy. 

Sofort war ich wach und setzte mich aufrecht hin. „Wofür brauchst du es denn?", wollte ich wissen und schwang die Beine aus dem Bett. Ich stank nach Chlor. Meine Güte, warum dieser Stress so früh am morgen? 

In Boxershorts trat ich auf meine Jeans zu, hob sie hoch und kramte das Handy aus der Tasche. Langsam sollte ich mit so heftigen Parties aufhören, ich wusste ja nicht einmal mehr, ob ich mich alleine ausgezogen hatte.

„Ich wollte Frank anrufen, ob er mich wohin fahren könnte. Craig habt ihr ja in einen 24 Stundenurlaub geschickt." Jane wirkte müde, ebenso verkatert wie ich und dann auch wieder frisch und zart.

„Frank ist heute unterwegs um die zwei Hallen zu checken, wo wir Konzerte haben", informierte ich sie und sah, wie etwas in ihrem Gesicht zusammen fiel. Sie verließ mein Zimmer und kurz zögerte ich. Etwas sagte mir, dass irgendwas passiert war. Barfuß folgte ich ihr durch den Flur, direkt ins Wohnzimmer. „Jane, wo willst du hin?", fragte ich sie, als ich sah, wie sie in Chucks schlüpfte und ihren Beanie aufsetzte.

Sie drehte sich nicht um und murmelte etwas von Unwichtig. Aber so unwichtig konnte es nicht sein, wenn sie mich dafür aus den Schlaf riss.

„Tut mir leid, ich hätte dich nicht wecken sollen, aber Eleanor ist so spät eingeschlafen und, na egal, ich laufe einfach. Also bis später." Sie wirkte als sei sie auf der Flucht. Obwohl ich todmüde war und eigentlich nur noch zurück ins Bett wollte, fiel mir auf, dass sie sich seltsam bewegte.

Langsam und zögerlich.

„Warte zehn Minuten, ich fahre dich, wo immer du auch hin willst", sprach ich, bevor ich richtig nachdachte. Schwerfällig schleppte ich mich zurück in mein Zimmer und begann mich anzuziehen. Eigentlich hatte ich gehofft, das Jane es ablehnen würde, doch das tat sie nicht.

Wir betraten wenig später den Fahrstuhl und ich roch an meiner Jacke. Meine Haare waren ein Desaster, ich stank und im Gesicht sah ich gefühlte zehn Jahre älter aus. Nie wieder würde ich mich von Hutchie so abfüllen lassen. 

Die Tablette wirkte zwar schon, aber sie bewirkte auch keine Wunder. In der Lobby bemerkte ich, dass ich aussah wie ein abgefuckter Promiarsch. Leider war ich das auch.

Im Auto sah ich Jane nun abwartend an. Zum Glück wusste ich, wo Liam die Wagenschlüssel aufhob. „Wo soll es hingehen?" 

Statt mir eine Antwort zu geben, stellte Jane das Navigationssystem ein. Ich fuhr los, doch sie sprach noch immer nicht. Musik dudelte aus den Lautsprechern und ich stellte sie direkt leiser. Mein Glück musste ich nun wirklich nicht herausfordern. Immerhin dröhnte mein Kopf noch.

„Also Janie, wie war die Party gestern, du warst plötzlich weg." 

„Und du plötzlich nackt."

Okay, Ausgleich.

„Uh, und hast du jetzt ein Trauma?"

Endlich hatte ich ihre Aufmerksamkeit, denn sie sah mich mit gerunzelter Stirn an. „Wieso sollte ich?"

An der Ampel hielt ich und seufzte dramatisch. „Für jemanden, der in seinem Leben nur zwei Schwänze gesehen hat, dürftest du ruhig beeindruckt sein."

Sie schlug mich gegen den Arm und mir entwich ein: „Aua."

„Hör auf so eine Pussy zu sein, Locke", war ihr einziger Kommentar. Das Navi führte mich in die Nähe einer Apotheke. Mehrere Arztpraxen waren nicht weit von hier.

Jane schnallte sich ab. „Warte bitte." Dann verließ sie das Auto und ich blickte ihr augenrollend nach. Erstaunt sah ich, dass sie tatsächlich in eine Arztpraxis verschwand. Was war denn jetzt los? 

In letzter Zeit verpasste ich ziemlich viel. Vielleicht sollte ich wirklich aufmerksamer werden. 

Neben der Apotheke war ein Bäcker und ich zog meine Sonnenbrille hervor. Es würde nicht schaden einen starken Kaffee zu kaufen und dazu etwas zu Essen. Wenn ich eine Bäckerei betrat, dann dachte ich immer an Zuhause. Es war komisch, aber auch ein gutes Gefühl.

Mit frischen Kaffee in den Händen ließ ich mich auf einen Fensterplatz nieder und klickte mich durch meine Handynachrichten. Manchmal verstand ich meine Kumpels nicht. Ich blickte die Fotos vom Vorabend durch. Louis und Eleanor grinsten in meine Kamera, aber El sah, obwohl sie lächelte, nicht glücklich aus. Da war definitiv etwas im Busch. Ob Louis das auch schon aufgefallen war?

Etliche Bilder später blieb ich an einem Foto von Niall und diesen Schwarzenegger-Typ hängen. Seit diese dumme Palvin existierte, war Niall zu nichts mehr zu gebrauchen. Sein Hirn schien sich ausgeschaltet zu haben. 

Es war schon schade, dass er nicht sah, wie viel Spaß er mit Jane haben könnte. Sie war in Ordnung, eine kleine Besserwisserin, aber sehr humorvoll. Nur ihre widerliche Vorliebe für Star Wars musste sie sich unbedingt abgewöhnen.

Nachdem ich gefrühstückt hatte, mein zweiter Kaffee vor mir stand, sah ich, wie Jane schließlich in die Apotheke lief. Zeit aufzustehen. Meine Glieder waren schwer, eine heiße Dusche war überfällig. Langsam schlenderte ich zum Auto und lehnte mich gegen die Fahrertür. Als Jane mir entgegen kam, sprach ich: „Also, was war so wichtig? Ist dir in der Nacht das Kondom geplatzt?"

Sie sah mich an und in diesem Moment wusste ich, dass ich absolut das Falsche gesagt hatte. Den Kaffee stellte ich ab und dann ging ich einfach auf Jane zu, um sie in den Arm zu nehmen. Zu meiner Überraschung wich sie einen Schritt zurück und sprach: „Nein, lieber nicht, mir tut alles weh."

„Warum tut dir alles weh?"

„Ist eine lange Geschichte."

Falls sie glaubte mich damit abwimmeln zu können, hatte sie sich geschnitten. „Zu schade aber auch, dass ich lange Geschichten mag und wir Zeit haben." Mit den Kopf nickte ich nach rechts, auf eine Seitenstraße. Vielleicht war es Zeit für einen kleinen Spaziergang. 

Doch sie erzählte mir nichts. Stattdessen wollte sie wissen, wie ich die Party verbracht hatte. Ich tat ihr den Gefallen und beichtete meine Sünden. Der Sprung nackt in den Pool war erst der Anfang. Danach war zwar alles nur noch schwammig, aber ich brachte Jane mit meinen Erzählungen zum lächeln und das war es mir wert.

„Na ja, jedenfalls habe ich wirklich dringend ein Kondom gesucht, aber scheiße, ich hatte keins dabei!", fluchte ich als ich ihr erzählte, dass ich ein nettes Weiblein kennengelernt hatte. „Ich bin zu Louis gerannt, mein Boobear wollte es mir auch geben, aber El riss es ihm aus der Hand, bevor ich es mir krallen konnte und meinte, sie bräuchten das eventuell selbst. Zayn hat nur gesagt, er hätte keins dabei, weil Perrie ja auch nicht da wäre." 

Dramatisch griff ich mir an die Stirn. „Liam hat mir den Mittelfinger gezeigt und Niall mir seinen Arsch. Wir sind eine Boyband, wir sollten einen auf the Rolling Stones machen und an einem Abend, wo wir endlich mal die Sau rauslassen können, hat niemand ein verfluchtes Kondom mit?"

Jane sah mich gespielt mitleidig an: „Kein Sex für den großen Harry Styles, eine Runde Mitleid. Ohhhhh." 

 Unreif streckte ich ihr die Zunge raus: „Auf dein gefaktes Mitleid kann ich verzichten. Gib mir lieber einen aus." Jane lächelte und wir gingen weiter durch die Straße, schließlich erreichten wir die Innenstadt. 

Noch war wenig los, lediglich ein paar Essläden hatten auf. Jane gab mir eine Art Shake aus und als ich den XL-Becher in der Hand hatte, wurde mir klar, dass ich langsam wurde wie Niall. Verfressen und fresssüchtig.

Jane löffelte einen Jogurt mit irgendwelchen Obststücken, bald würde ich sie Jogurt-Girl taufen. Sie harkte sich bei mir ein und wir schlenderten langsam zurück. Es tat mir gut mit ihr unterwegs zu sein, auch wenn sie noch nicht einen Ton darüber verloren hatte, warum wir diesen Ausflug überhaupt machen mussten.

„Nächstes Mal, Harry, kommst du zu mir, wenn du so eine Not hast, ja?", sprach Jane und ich sah sie überrascht an. Sie rollte mit den Augen und gestand: „Meine Tante Rosalee hat mir, bevor ich den Vertrag bei Gisele unterschrieben habe, schwören lassen, immer an Verhütung und den Kram zu denken. Du kannst in jede meiner Taschen nachsehen, überall findest du die Dinger. Als wenn sie sonst was von mir halten würde."

„Vorsichtig ist besser als Nachsicht", gab ich klugscheißend zu. Die Stimmung zwischen uns hatte sich entspannt und als wir wieder zurück ins Auto stiegen, seufzte Jane: „Ich wünschte, wir könnten noch wo anders hinfahren und irgendetwas Schönes machen."

Sie hatte recht, mir ging es ähnlich. Obwohl ich noch immer das Verlangen nach einer Dusche hatte, war die kurze Zeit, in der wir einfach nur spazieren waren und geredet hatten, wie ein Energieschub gewesen. Jane hatte mir einfach nur zugehört und nicht geurteilt, so etwas vermisste ich. Aber ich vermisste auch noch etwas anderes.

Als One Direction an den Start gegangen war, da waren Louis und ich noch viel zu zweit losgezogen. Seit dem Larry-Desaster war dies nicht mehr möglich. Wir hockten nur noch irgendwo drinnen zusammen, wenn wir überhaupt je zu zweit waren. Nach einem Anschiss vom Management hatte ich genau dies vermieden, also überhaupt mit Louis zu zweit zu bleiben.

Irgendwie war das zum Standard geworden und ich war mehr mit Niall und Liam weg, als mit meinem eigentlich besten Freund.

Ich startete den Motor und sprach: „Wir wiederholen das so schnell, wie wir nur können. Schleichen uns raus und so." 

„Oh besser nicht", lachte Jane, „wir müssten immer sehr früh morgens losziehen, du feierst bis in die Nacht, ansonsten hätten wir Geier am Hals."

Auch wieder wahr. 

„Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!", plädierte ich. Auf der Fahrt zurück zappte Jane durch die Musikliste und wenig später hörten wir einen Song von The Piano Guys. Jane lehnte sich zurück und ich konnte tiefe Entspannung auf ihrem Gesicht erkennen.

„Danke Harry", hörte ich Jane und ich lächelte: „Wofür?"

„Dafür, dass du mich gefahren hast, obwohl du noch müde bist und du nicht darauf beharrst alles zu erfahren und dafür, dass du redest."

An der Ampel hielten wir an und ich trommelte auf das Lenkrad. „Läuft das mit Niall so schlecht?"

Sie zuckte mit den Schultern: „Mal so, mal so. Wenn wir diese dummen Fakedates haben, dann ist er echt nett, aber sobald ein dritter dabei ist, ist er ein Arsch."

Das klang überhaupt nicht nach Nialler. Er war Frauen gegenüber eigentlich immer freundlich. Ich hatte ihn noch nicht einmal rüpelig oder harsch gegenüber einem weiblichen Wesen erlebt.

„Das liegt an dieser Barbara", warf ich ein, „sie saugt ihn aus, wie ein tollwütiger Vampir."

Zu meiner Überraschung hielt Jane dagegen. „Du solltest nicht so negativ von ihr sprechen, Niall liebt sie und als Freund solltest du das doch eigentlich akzeptieren."

Ihre Einstellung gefiel mir nicht und ich ließ das Thema fallen. Die Jungs hatten Niall etwas versprochen, aber ich nicht. Meine Gründe und auch Absichten waren klar, nur leider brachte es nichts einen Plan auszutüffeln, denn Niall traf sich heimlich mit Barbara. Er erzählte niemanden von uns mehr etwas, was sie anging, nicht einmal mehr Liam. Unser Band-Daddy war schwer getroffen, aber es war einfach nichts zu machen.

Wir erreichten das Hotel und ich parkte in der Tiefgarage, die dazugehörte. Jeder Schritt Richtung Aufzug machte deutlicher, dass der kleine Ausflug zu Ende war.

„Wirklich Jane, wir wiederholen das. Irgendwann, nur vielleicht nicht allzu bald, wenn Craig je rauskriegen sollte, dass wir ohne Schutz draußen waren, sind wir tot. Du weißt schon, wir haben uns nirgendwo abgemeldet und so." Ich wollte mir nicht ausmalen, was passieren würde, hätte uns jemand dabei erwischt.

Ich zog die Magnetkarte durch den Schlitz und stieß die Tür zur Suite auf. „So, jetzt hole ich mir meine wohlverdiente Dusche und-!" Ich unterbrach mich selbst und auch Jane blieb prompt stehen.

Im Wohnzimmer stand nicht nur Craig, sondern auch Doug, John, David und wie sie alle hießen. Insgesamt sahen uns neun Muskelmänner verstimmt an. Ich hatte Craig noch nie so wütend gesehen, sein glatzförmiger Kopf war so rot wie eine Weihnachtskugel. Hinter ihm konnte ich Niall ausmachen, der auf der Couch sah und auf das Laptop starrte, dass auf dem niedrigen Wohnzimmertisch stand.

Die Scheiße war fett am dampfen.

„Seid ihr komplett wahnsinnig geworden!", brüllte Craig uns an und die Mannschaft an Schränken verließ die Suite. Wahrscheinlich hatten sie genauso Angst vor Meister Propper, wie wir im Moment. 

„Ich habe euch zwölf Stunden aus den Augen gelassen! Zwölf verdammte Stunden! Und in dieser Zeit schafft ihr beide das Unmögliche." Craigs Stimme überschlug sich vor Zorn. „Ihr seid abgehauen, ohne Schutz, ohne Begleitung, ohne das jemand fähiges bei euch war, euch hätte sonst was passieren können!"

„Ähm, Glück gehabt?", sprach ich ohne nachzudenken und kurz hatte ich Angst, dass Craig mir an die Gurgel sprang. Er war immerhin fast zwei Meter groß und fünf oder sechsmal so schwer wie ich.

„Sehr witzig, Harold!", fauchte er und dann riss er den Laptop hoch und hielt ihn uns unter die Nase. „Da ihr schon nicht an euer Handy gegangen seid, vielleicht könnt ihr das hier jetzt erklären!"

Nicht ans Handy gegangen?

Ich zog meines aus der Jackentasche und sah, dass ich 24 Anrufe in Abwesenheit hatte. „Sorry, ich habe es wohl aus versehen auf Lautlos gestellt.

„Das könnt ihr doch nicht ernsthaft glauben", hörte ich Jane keuchen und erst da sah ich auf den Bildschirm. Ich brach prompt in hysterisches Gelächter aus.

Harry Styles und Jane Clancy in trauter Zweisamkeit in Stockholm gesichtet. Was läuft dort?

Arztbesuch, die Pille danach!

Exklusiv Fremdgeturtel bei One Direction! Band vor dem Aus wegen einer Frau?

Was sagt Niall Horan zu den verräterischen Bildern? Junge Liebe schon vorbei?

„Die Vertraulichkeit weißt darauf hin, dass sich zwischen Styles und Clancy etwas entwickelt hat. Das heimliche Treffen zeigt, dass ihre Gefühle stark zueinander sind. Verliebt und glücklich wurden sie in Stockholm am frühen Morgen gesichtet. Aber wie geht es nun mit One Direction weiter? Ist dies das aus einer langen Freundschaft?", las ich laut vor. Ich sah erst Craig und dann Niall an. „Mal im Ernst, dass denkt ihr doch nicht wirklich!"

Das war doch echter Schwachsinn. Welcher Idiot würde das schon für bare Münze halten?

„Mir ist egal, ob es stimmt oder nicht", herrschte uns Craig an. „Ihr drei-", er zeigte auf Niall, Jane und mich. „- ihr bringt das in Ordnung und zwar möglichst diese Woche noch, sonst kriegt ihr alle ernsthafte Probleme!" Nach diesen Worten rauschte er an uns vorbei und knallte die Tür dermaßen heftig zu, dass Jane und ich synchron zusammenzuckten.

Niall stand auf, er war ebenfalls wütend und ich beglückwünschte mich zu diesem unglaublichen Morgen. Es war zehn Uhr und bislang sah es eher so aus, als würde der Tag komplett schief laufen.

„Wieso macht ihr den Scheiß?", fragte Niall und ich zog mir die Mütze vom Kopf: „Kumpel, kann ich erst duschen gehen? Komm schon."

„Wieso bist du überhaupt aufgestanden? Du hast gestern gesoffen wie ein Loch, normalerweise stehst du sonst auch nicht vor Mittag auf."

Okay, Nialler hatte definitiv selbst nicht genug Schlaf, Alkohol, Spaß oder was auch immer abbekommen. Ich steckte mir die Sonnenbrille in den Kragen und Jane stellte den Laptop wieder ab, sie scrollte weiter durch die Nachrichten, dann schlug sie das olle Ding zu.

„Nialler", sprach ich lässig, „komm mal wieder runter, mach Sport, oder meinetwegen lass dich mal wieder befriedigen, mir egal, aber hör auf so unter Storm zu stehen."

„Ah ja, Punkto Matratzensport könnt ihr mir ja eh eine Menge beibringen", antwortete Niall sarkastisch.

In diesem Augenblick brannte bei Jane eine Sicherung durch. Sie drückte Niall nicht gerade sanft den Laptop in die Arme und sprach: „Natürlich, was dachtest du denn? Ich bin mit Taylor und Kendall befreundet. Ist doch klar, dass ich da mit Harry vögeln wollte, damit wir uns auf unseren Mädchenabenden austauschen können, welche Stellung er mit wem durchgezogen hat!"

Jetzt rauschte sie ab und knallte ihre Zimmertür ebenso laut wie Craig.

Fassungslos sah ich auf die geschlossene Tür und dann auf meinen Freund. „Alter, was geht mit dir ab, hast du jetzt völlig den Verstand verloren?"

Wenn er so immer mit Jane sprach, dann konnte ich die Bezeichnung 'Arsch' komplett nachvollziehen. Es dauerte nur Wimpernschläge in denen sich Nialls Miene veränderte. Plötzlich wirkte er erschöpft und ernsthaft besorgt. Niall warf den Laptop zur Seite und raufte sich die Haare: „Man Harry, ich wollte verhindern, das genau das passiert!"

Ich verstand ihn nicht und drückte ihn auf die Couch, dann setzte ich mich in den Sessel. „Klär mich mal auf, denn zu mir hat sie gesagt, dass du ein Arsch bist."

Darauf ging Niall nicht ein, er seufzte tief und sprach: „Ich wollte nicht, das sie auf diese Scheiß Party geht, damit sie nicht in die Schlagzeilen gerät, wenn ich nicht dabei bin. Aber das hast du ja jetzt erledigt. Harry man! Hast du mal gesehen, was auf ihren Twitter los ist? Die Hölle! Jane sollte bei dem Krawall, der aktuell herrscht nicht einmal irgendwo alleine herumlaufen!"

Das war neu für mich. Ich zog mein Handy zur Hand und loggte mich bei Twitter ein. „Holy Shit", fluchte ich und Niall verzog das Gesicht: „Und das ist nur die Spitze des Eisberges. Harry, ernsthaft, auch auf anderen Seiten ist genauso ein Terror. Das meiste davon ist jedenfalls alles andere als nett."

Ich sah mir die Kommentare weiter an und begriff, was Niall meinte. „Zum Teufel, sie ist doch nicht hässlich, wieso schreiben das alle? Sommersprossen sind niedlich!" Als wir mit One Direction angefangen hatten, waren auf Niall auch solche Kommentare nieder geprasselt, selbst Louis kannte den Hate.

„Jetzt mal unter uns Niall, wieso hält sie dich für arschig, wenn ihr unter Leute seid, aber wenn ihr zu Zweit loszieht, dann findet sie dich 'nett', irgendwie... unverständlich?", ich sah ihn ratlos an. „Du bist doch eigentlich immer ein netter Kerl."

Niall wich meinem Blick aus und ich setzte einen drauf: „Außerdem, Alter, wie kommst du auf die widerliche Idee, das ich mit Jane geschlafen haben könnte? Sie ist deine Fake-Freundin, ich mache so etwas nicht. Sie hat dazu nämlich recht, sie ist mit Taylor und Kendall befreundet, meinst du ich will, dass ich zum Gesprächsthema bei der Pyjama-Party werde?"

Meine Stimme klang leicht wütend. Es war schon ein Fehler gewesen etwas mit Kendall anzufangen, aber damals war sie noch nicht mit Taylor befreundet gewesen. Mit Cara hatte ich mir das Drama direkt gespart.

„Im Bus, als die Tour losging, da habe ich sie aus deiner Schlafkabine gezerrt", erklärte mir Niall nüchtern. 

Nun sah ich ihn an, wie ein Reh im Scheinwerferlicht. In meinem Hirn ratterte etwas. Langsam, aber es ratterte. Dann kicherte ich unmännlich und rieb mir mit der Hand über das Gesicht: „Oh Nialler, wir haben diese kleine Party gefeiert und am Ende Star Wars gesehen. Sie fand meine 'His'-Decke so toll und irgendwann sind wir eingeschlafen. Ich habe mich schon gewundert, warum sie plötzlich weg war."

Drama wegen so einen Pups? Ernsthaft?

Wir schwiegen.

Ich sollte echt duschen gehen. Eigentlich seit Stunden. Wie ein alter Mann kämpfte ich mich auf den Sessel. „Gut, ich bin jetzt mal im Bad." Hauptsache ich fühlte mich nicht mehr, wie ein Penner in zu teuren Klamotten.

„Ich fange an sie zu mögen."

Überrascht drehte ich mich um. Niall sah mich nicht an. Erst glaubte ich, mich verhört zu haben, doch dann wiederholte er seine Worte: „Ich fange an sie zu mögen und das will ich nicht, okay?"

Das war seit langen das Ehrlichste, was ich zu hören bekam. Ich zog mir das Hemd über den Kopf aus und dachte über die Worte nach. „Kann ich verstehen, aber weißt du was, Nialler? Das wird schwer, denn sie ist ganz cool, ein bisschen plemplem mit Star Wars und so", ich malte Kreise neben meinen Kopf, „-aber ansonsten in Ordnung."

„Das weiß ich auch", gab Niall zu und seufzte. Eigentlich wollte ich es dabei belassen, aber da ich ein guter Mensch war, hielt ich noch einmal inne.

„Du solltest mit Jane reden, ich glaube auf Hutchies Party ist etwas vorgefallen."

Niall runzelte die Stirn und ich nickte auf das Laptop und gestand: „Sie wollte heute morgen, dass ich sie zum Arzt fahre. Rede mal mit ihr."

Wenn das so weiter ging wurde ich bald der Vernünftige, der Ratgeber schrieb und so einen Müll. Schnell ging ich noch einmal in mein Zimmer und holte neue Klamotten, dann erst machte ich mich auf dem Weg ins Bad. Dabei fiel mein Blick auf die offene Tür von Louis' Raum.

El saß vor Louis Bett. Er lag auf der Seite und schlief tief und fest. Sein Haar stand zu allen Seiten ab und sie strich zärtlich durch seine Haarsträhne. Ihr Blick wirkte traurig und nachdenklich. Ich wäre gerne zu ihr gegangen, aber war etwas zwischen Louis und El, dass ging mich nichts an. Schon lange nicht mehr.

Himmel, was war hier eigentlich in letzter Zeit los?

Die Tour sollte Spaß machen, aber wir hatten nur Stress am Hals.

Ich wünschte, wir wären wieder im Jahr 2010, als alles noch so einfach, neu und frei war.

Anders.

Bevor ich die Badezimmertür hinter mir zufallen ließ, sah ich noch, wie Niall vor Janes Zimmer stand. Danach holte ich mir, was mir nach diesem furchtbaren Morgen zustand.

Die erlösende Dusche.

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