29 ~ Alpträume

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!!! TRIGGERWARNUNG !!!

Der nachfolgende Absatz enthält Szenen, die Folter und sexualisierte Gewalt beinhalten. Solltest du dich dadurch getriggert fühlen, bitte überspring den Absatz bis zu diesem Zeichen „~"


Leises Röcheln drang an Cians Ohren, es hörte sich sehr ungesund an. Pfeifend sog in seiner Nähe jemand Luft in seine Lungen. Erst nach einigen Minuten bemerkte Cian, dass er selbst es war, der derart kläglich nach Luft rang. Müde öffnete er die Augen und wurde von einer Welle aus Schmerz und Pein fast niedergestreckt. Unter größter Anstrengung hob er den Kopf und sah in das Gesicht der Teufelin.

Ihre dunkelbraunen Augen sahen ihn interessiert an und sie lächelte. Aber Cian wusste, dass dieses Lächeln kein freundliches war – oh nein.

„Mr Walker, schön das Sie wach sind", sagte sie und ihr Lächeln wurde breiter. „Wie fühlen Sie sich?" Wie gewöhnlich würdigte Cian sie mit keiner Antwort. Er würde eher sterben, als seine Leute und Phönix an dieses Biest zu verraten. Auf scheinheiligen Smalltalk konnte er genauso verzichten. Also sah er sie lediglich an. Sichtlich unzufrieden mit seiner Reaktionslosigkeit, zog sie die Braunen zusammen.

„Mr Walker, es würde Ihnen viel besser gehen, wenn Sie nicht so stur wären."

'Ja, das habe ich schon öfter gehört', dachte er und hätte beinah gelacht. Sie Ausbilder hatten schon Ähnliches verlauten lassen. Er fragte sich, ob sie ihn immer noch rügen würden, wenn sie wüssten, dass er gerade mit seiner Sturheit die Organisation rettete.

Cian unterdrückte ein Zucken, als zwei breitschultrige Männer hinter der Menschenfrau auftauchten. In Erwartung neuer Folterqualen beschleunigte sich sein Herzschlag. Nairi heilten zwar besser als Menschen, doch Tage ohne Nahrung und nur unzureichend viel Wasser machten jede Selbstheilung schwer. Er wusste nicht, wie viel Blut er überhaupt noch in seinem Körper hatte. Es war ihm, als hätte er bereits seine gesamten fünf oder sechs Liter auf den Boden und die Wände verteilt.

Doch statt ihn wie erwartete mit Zangen, Hämmern oder sonstigen Instrumenten zu martern, trat die Blondine zur Seite und jetzt erst erkannte Cian, dass eine schwarzhaarige Frau bewusstlos von den beiden Männern gehalten wurde.

„Taluna", keuchte er schockiert und zerrte an den ledernen Riemen, die seine Hände und Beine an den Stuhl fesselten. Bei der Erwähnung ihres Namens erwachte sie und sah ihn aus geschwollenen Augen an.

Ihr Gesicht war schlimm zugerichtete worden. Getrocknetes Blut und Blutergüsse verunstalteten ihre Züge, die Augen waren glanzlos und ihr Haar wirkte strähnig. Dennoch brachte sie ein müdes Lächeln zustande.

„Hi Cian."

„Oh, ist das nicht niedlich?", gurrte die Teufelin und stellte sich neben Cian. Als würde sie überlegen, klopfte sie sich mit einem Zeigefinger an die Unterlippe. „Wirklich ein hübsches Mädchen, nicht wahr Jungs?" Die beiden Männer nickten und grinsten schmutzig – Cian gefror das Blut in den Adern.

Er hatte den grausigen Gedanken kaum zu Ende gedacht, da wurde er auch schon Wirklichkeit. Ungerührt ihrer Proteste packte einer der Männer sie bei den Oberarmen und der andere an den Beinen. Gemeinsam warfen sie Taluna auf den schmutzigen Tisch, der nur wenige Meter von Cians Stuhl entfernt. Kalter Schweiß brach ihm aus und er hätte sich übergeben, wenn sein Magen nicht schon leer gewesen wäre.

„Hören Sie auf", brachte er mühsam hervor.

„Wieso denn?", fragte die Frau neben ihm ungerührt und betrachtete die Szene vor sich gelassen. Mittlerweile hatte ein Mann Talunas Arme mit Stricken an den Tischbeinen festgebunden. Ihre zerrissenen Klamotten zeigten mehr Haut, als sie verbargen und die Männer starrten sie lüstern an. Mitleidlos riss einer von ihnen Talunas Hose herunter, zusammen mit ihrem Slip.

Love Me WildWhere stories live. Discover now