Kapitel 8

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Am nächsten Morgen reißt werder ein nerviger Wecker, viel zu laute Musik oder sonst etwas anderes Maria aus dem Schlaf. Ungewöhnlich für einen Sonntag in New York.
Gegen 10 Uhr wird die Psychologin schließlich von alleine wach und beschließt auch gleich aufzustehen da es für ihre Verhältnisse schon ziemlich spät ist.
Mit Musik, die aus dem Radio schallt macht sich die junge Frau ihr Frühstück, summt fröhlich mit und tanzt dabei durch ihre kleine Küche. Woher ihre gute Laune kommt, weiß Maria nicht aber beschließt auch nicht darüber nachzudenken sonder einfach den schönen Tag zu genießen.

Nachdem die Rot-Blonde ausgiebig gegessen hat verschwindet sie im Badezimmer und macht sich fertig. Auch heute entscheidet Maria sich wider für ein lessigeres Outfit.
Um exakt 11:30 Uhr verlässt sie ihre Wohnung und macht sich ein weiteres Mal auf dem Weg zu Stark-Tower.
Dort angekommen passiert Maria ohne Probleme die Empfangshalle und den Fahrstuhl selbst wenn ihr Jarvis immer noch ziemlich suspekt ist.
Kurz darauf kommt die Psychologin zum Zellentrackt und ihre Schritte verlangsamen sich augenblicklich. Erst jetzt fällt ihr ein, dass sie sich noch gar keine Gedanken darüber gemacht hat, wie sie mit Loki umgehen, geschweige denn mit ihm reden soll. Wird er ihr überhaupt noch etwas sagen wollen?
Maria denkt wieder an die Worte ihrer Freundin. Lass es einfach auf dich zukommen und guck, was sich daraus ergibt.
Mit neuem Mut setzt die junge Frau ihren Weg fort und erreicht wenig später Lokis Zelle.
Vorsichtig und ohne unnötig Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen setzt sich Maria auf den Stuhl und sieht zu dem jungen Gott in die Zelle. Er sitzt in der gleichen Position wie am gestrigen Tag auf seinem Bett und starrt wieder an die Wand. Heute scheint sein Blick jedoch noch abweisender als sonst. Seinen Arm hat Loki auf seinen Schoß gelegt und scheint ihn in einer Schonhaltung zu halten. Die Wand hat wohl doch größeren Schaden angerichtet.
"Hallo Loki", beginnt Maria leise bekommt aber, wie zu erwarten war, keine Antwort.
"Hör zu, es tut mir wirklich leid, was Gesten passiert ist. Ich wollte nicht, dass du dich verletzt, wirklich. Ist es schlimm?", versucht sie es mit einer sanften Taktik.
Der Schwarzhaarige guckt kurz zu ihr doch wendet seinen Blick dann schnell wieder ab so als ob er nicht wolle, dass Marie ihn bemerkt.
"Schon ziemlich blöd von Tony, dass er diese Laiserwand so gefährlich macht", murlet die Frau dann mehr zu sich selbst doch Loki reagiert zu ihrem Erstaunen trotzdem darauf. Er erhebt sich und kommt wieder ein paar Schritt auf sie zu. Zur Wand hält er jedoch einigen Abstand.
"Ich weiß nicht, was dieses mitleidige Geschwarfel soll aber so werde ich gewiss auch nicht reden. Und warum Stark die Zellen in dieser Weise gebaut hat ist mich auch gleichgültig!", zischt der junge Gott dann und funkelt Maria zornig an.
Mit einer solch abwertenden Haltung hat die Frau zugegebenermaßen auch nicht gerechnet.
Traurig senkt sie ihren Blick.
"Ich habe wirklich gehofft helfen zu können, Klarheit in diese Sache zu bringen. Aber scheinbar habe ich auf ganzer Linie versagt. Ich habe die Situation durch meine Unvorsichtigkeit nur noch schlimmer gemacht. Es tut mir leid, dass ich derartig gefühllos in deiner Vergangenheit herumgestochert habe. Das ist nicht der Weg, den ich eigentlich hätte gehen sollen."
Dann herrscht Stille. Das Einzige, was Maria hört ist ihr eigener Atem. Sie schämt sich für ihr Verhalten und kann Lokis Reaktion ihr gegenüber mehr als nachvollziehen.
"Ich glaube, dass Fehler zu machen auch bei euch Menschen eine geläufiges Problem ist", sagt Loki dann plötzlich, jedoch in einem fast schon freundlichem Tonfahl, den die junge Frau keineswegs erwartet hat und deshalb wieder aufsieht.
Der Schwarzhaarige steht immer noch in der Mitte seiner Zelle und sieht sie mit einem Blick an, aus dem aller Zorn wie weggeblasen scheint.
"Ja, das ist wohl so", lacht Maria und ist heimfroh bei dem Schwarzhaarigen anscheinend auf so etwas wie Vergebung gestoßen zu sein.
"Kann ich dir jetzt trotzem ein paar Fragen stellen?", will sie dann wissen.
"Kommt auf die Frage an", antwortet der junge Gott, der sich mittlerweile wieder hingesetzt hat.
Auf dem Gesicht der Psychologin bildet sich ein kleines Lächeln und sie überlegt einen Moment, um einen passenden Frage zu finden.
"Ok, kannst du mir etwas über dieses Zepter-Speer-Dings sagen, was du mitgebracht hast?"
Loki scheint einen Moment zu überlegene was er darauf antworten soll und sagt dann schließlich:"Vermutlich weiß ich nicht mehr als ihr Menschen mittlerweile auch. Mich hat nur sein Nutzen interessiert und nicht seine Funktionsweise geschweigeden Herkunft."
Maria ist sich ziemlich sicher, dass er damit die Wahrheit sagt und beschließt eine weitere Nachfrage zu lassen.
"Mit dem Zepter ist es möglich Menschen zu kontrollieren wenn ich das richtig verstanden habe. Sonst noch etwas?", stellt die Psychologin dann ihre nächste Frage.
Auf das Gesicht des Gottes schleicht sich ein kleines Lächeln.
"Er findet zudem noch als eine Art Schusswaffe Verwendung, mit der man großen Schade anrichten kann", grinst der Schwarzhaarige dann bei der Erinnerung an das Zepter.
Danach herrscht wieder für eine Weile Stille. Maria ist sich nicht sicher, was sie als nächstes wissen will. Wobei, eigentlich ist sie sich nicht sicher, was sie fragen kann um die allgemein recht gute Laune beizubehalten.
"Loki?", sagt sie vorsichtig und Angesprochener sieht sie aufmerksam an.
"Darf ich dir ein paar Fragen über deine Heimat und deine Vergangenheit stellen? Das würde mir wirklich helfen all das besser zu verstehen", gibt die Psychologin dann leise von sich da sie die Befürchtung hat, dass sie gerade in ein weiteres Fettnäpfchen tritt.
Lokis Blick verdunkelt sich augenblicklich und Maria weiß sofort, dass es die falsche Frage war.
"Nein!", fährt sie der junge Gott harsch an und ist wieder der, der er auch gestern war. Nichts ist mehr übrig von der bis gerade eben anhaltenden Freundlichkeit.
"Ach komm schon. Irgendetwas wirst du mir doch erzählen können", hakt die Rot-Blonde jedoch wieder nach, jedoch heute darauf bedacht etwas vorsichtiger und netter zu sein.
"Ihr jämmerlichen Midgardianer scheint also auch noch Gehörprobleme zu besitzen", zischt der Mann in der Zelle, doch scheint zum Glück keine Anstalten zu machen wieder derart auszurasetn wie in der vergangenen Sitzung.
"Nagut, wenn du mir nichts von dir erzählen willst dann gehe ich die Informationen, die ich brauche eben nachlesen oder frage Thor", gibt Maria schulterzuckend von sich achtet aber darauf nicht allzu gleichgültig und provokant zu wirken.
"Glaub ja nicht, dass du dort erfährst, was du wissen willst. Über mich gibt es nicht viel zu erzählen", brummelt Loki und der junge Frau kommt es so vor als ob er gegen Ende des Satzes sogar etwas wehmütig klingt.
"Über jeden gibt es irgendetwas zu erfahren. Also auch über dich", antwortet die Psychologin daraufhin nur um von ihrem Vorhaben zu überzeugen.
Der Gefangene scheint jedoch unbeeindruckt.
"Wie dem auch sein. Ich glaube so komme ich heute erst einmal nicht weiter. Also werde ich dich jetzt wieder in Ruhe lassen und mir ein bisschen Lesestoff mit nach Hase nehmen. Übermorgen komme ich dann wieder und bin warscheinlich um einiges schlauer", verabschiedet sich Maria und erhebt sich von ihrem Stuhl. Insgeheim hofft sie zwar noch, dass Loki einknicken und etwas erzählen würde doch dieser scheint gar nicht erst daran zu denken und schweigt.
Daraufhin setzt die Frau ihr Vorhaben in die Tat um und verlässt den Zellentrackt.

- I'm here for you - (Loki FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt