Kapitel 4

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Maria folgt Bruce Banner und Thor durch einen tristen Gang. Sie waren ohne die Anderen in den Zellentrackt gegangen. Banner meint es sei keine gute Idee so viele mitzunehmen. Die Aufregung der jungen Frau steigt von Sekunde zu Sekunde mehr, wenn das überhaupt noch möglich ist. Sie würde gleich den kennenlernen, den sie am liebsten eigenhändig für seine Taten erwürgen würde.
Dann bleiben Banner und Thor vor einer Zelle stehen. Maria sieht durch die Absperrung aus einer Art Lasern in die komplett weiße und triste Zelle hinein. Loki steht in dessen Mitte und dreht sich zum Gitter um als er seine Besucher bemerkt. Als er Maria erblickt beginnt er zu lächeln. Aber nicht freundlich um sie zu begrüßen sondern gehässig und falsch.
"So, habt ihr also wirklich einen Babysitter für mich angergiert?", fragt er dann, was sich aber mehr wie eine Feststellung anhört.
"Das ist Maria Robertson. Sie wird dich betreuen bis du wieder nach Asgard kommst", erklärt Banner kurz, "Aber das haben wir ja schon alles erklärt."
"Sein nett zu ihr Bruder", meint Thor in harsche Ton.
"Ich kann nichts versprechen", antwortete der schwarzhaarige in der Zelle gleichgültig.
"Wenn nicht, dann werde ich dich persönlich dafür zur Rechenschaft ziehen", brummt der Gott neben mir. Das scheint Loki jedoch nur bedingt zu interessieren.
"Maria, können wir Sie mit Loki alleine lassen? Ich glaube wir würden nur eine Ablenkung darstellen. Bilden Sie sich ruhig Ihre eigene Meinung und wenn Sie Hilfe brauchen, dann hat Jarvis alles im Blick und sagt uns Bescheid", erklärt Bruce Banner dann und deutet auf eine Kamera in einer der oberen Ecken des Ganges, gegenüber von Lokis Zelle.
Die junge Psychologin nickt nur zur Bestätigung und verabschiedet sich vorläufig von beiden Männern. Dann sieht sie sich nach einem Stuhl um, den sie vor die Laserwand stellt und sich darauf setzt.
"So, du weißt ja schon wer ich bin und weswegen ich hier bin", beginnt sie dann zu reden und sieht sich den Gott auf der anderen Seite genauer an. Schulterlange schwarze Haare, schlanke Statur und die eigenartige Kleidung, die er auch bei dem Angriff getragen hat.
"Ich würde gern etwas mehr über dich erfahren um dich besser kennenzulernen", erklärt die junge Frau dann ruhig. Loki scheint aber nicht sonderlich begeistert von dieser Aussage, denn er verdreht genervt die Augen und setzt sich auf die Platte mit dünner Matratze an der Wand, die sein Bett darstellt.
"Was kannst du mir denn über dich erzählen Loki?", hakt Maria dann nach.
"Aus welchem Grund sollte ich eine Antwort auf diese Frage geben?", fragt der Gott auf der anderen Seite desinteressiert.
"Dann können wir uns besser kennenlernen und ich weiß mehr über dich, was es mir ermöglicht eine möglichst genaue Behandlung und Vorgehensweise für dich auszuarbeiten", antwortet Maria in eigentlich viel zu ruhigen Ton.
"Nun, ich denke da musst du dir etwas anderes einfallen lassen. Ich denke nicht, dass ich irgend etwas über mich erzählen werde", antwortet Loki auf der anderen Seite der Wand mit einem Desinteresse, dass die junge Frau ihn am liebsten einfach so sitzen lassen würde. Sie weiß aber, was sie nicht einfach so gegen kann. Nicht nur, weil sie nicht direkt aufgeben sollte sondern auch, da ihr sobst eine vermutlich einmalige Chance entgeht. Also versucht sie weiter ihr Glück:
"Gut, wenn du mir schon nicht erzählen willst dann hör mir wenigstens zu: Ich bin hier weil ich dir helfen will Loki. Das ist mein Job. Das Problem ist nur, dass sich meine Patienten helfen lassen müssen, damit ich etwas für sie tun kann. Ich denke das hier ist eine gute Chance einiges wieder gut zu machen oder zumindest deine allgemeine Situation zu verbessern. Also arbeite bitte mit."
Als Maria geendet hat ist es erst einmal still. Dann atmet der junge Gott in der Zelle laut aus und antwortet tatsächlich:"Gewiss hat du mit mir ein schlechtes Geschäft gemacht. Aber das habe ich ehrlich gesagt auch nicht anders erwartet, schließlich seit ihr Menschen alle gleich. Alle so schecklich naiv."
Die letzten Worte spuckt er fast und tritt dabei dicht an die Laserwand.
Damit hat Maria nicht gerechnet und braucht einen Moment um sich zu überlegen, was sie darauf sagt.
"Vielleicht bin ich naiv. Aber ein Versuch ist es doch wert oder nicht?"
"Möglicherweise hast du recht kleines Menschlein. Aber ich werde dennoch nicht auf Knie fallen und um Vergebung betteln. Das ist meiner nicht würdig."
Na immerhin, denkt sich Maria, jetzt redet er wenigstens. Auch wenn seine Selbstverliebtheit kaum zu übertreffen ist.
"Es erwartet auch niemand, dass du das tust", antwortet die Psychologin dann, atmet einmal tief durch und fährt fort,"Also, ich werde dir jetzt ein paar Fragen stellen auf die du mir dann eine Antwort gibst ok?"
Den ausbleibenden Wiederspruch des Gottes deutet Maria als eine Zustimmung und trägt ihre erste Frage vor.
"Loki, warum hast du New York angegriffen?"
Ein paar Sekunden ist es still. Der Mann in der Zelle scheint über eine Antwort nachzudenken.
"Eigentlich hatte ich erwartet, ihr würde es verstehen. Aber ich fürchte die Menschheit ist noch niedrigentwickelter als ich dachte. Wie traurig...", kommt dann als Antwort.
Ein weiteres Mal könnte ihm Maria dafür an die Kehle gehen.
"Warum hast du die Erde angegriffen?", fragt sie ein weiteres Mal aber diesmal mit mehr Nachdruck.
"War es Rache?", fügte sie dann noch etwas sanfter hinzu.
"Nennen wir es Erweiterung des Herrschaftsbereiches", kommt es darauf hin als einfache Antwort von Loki.
Damit gibt sich die Psychologin erst einmal zufrieden. Sie merkt, dass auf diese Weise nicht mehr viel aus dem Gott herauszukriegen ist. Also erhebt sie sich von ihrem Stuhl und verabschiedet sich mit einem einfachen Tschüss von dem Gefangenen, bekommt aber keine Antwort.
Wie auf Kommando betritt Bruce Banner wieder den Raum und begleitet Sie zurück zu den anderen. Auf dem Weg dorthin herrscht eine bedrückende Stille. Beide scheinen nicht zu wissen, was sie sagen sollen.
Als die beiden an ihrem Ziel ankommen und sich wieder auf die Couch fallen lassen ergreift Rogers direkt die Sprache:
"Und? Konnten Sie sich ein Bild von ihm machen?"
Die Psychologin nickt daraufhin nur und wird von Thor auch gleich weiter ausgefragt:
"Werdet Ihr hier bleiben und Euch um meinen Bruder kümmern?"
Maria denkt ein paar Sekunden über ihre Antwort nach. Eigentlich spricht vieles dagegen, den Auftrag anzunehmen, da die junge Frau noch nie eine solche Art von Fall zu betreuen hatte.
Dennoch würde ihr sonst eine bestimmt einmalige Chance entgehen. Außerdem kann doch eine Herausforderung auch nicht schaden. Irgendwie ist Maria fasziniert von dem jungen Halbgott in der Zelle. Warum, dass kann sie sich selbst nicht wirklich erklähren.
"Ja, ich werde Loki betreuen, bis er zurück in seine Heimat kommt", antwortet die Psychologin dann ohne noch groß darüber nachzudenken.
Thor atmet erleichtert aus und auch die Anderen scheinen erleichtert über diese Antwort.
"Großartig! Wo das jetzt geklärt ist, finde ich, wir sollten alle anstoßen", verkündet Stark freudig und spring auf um Gläser und eine Flasche Sekt zu holen. Rogers und Romanoff schütteln nur den Kopf.
Dann kommt der Milliardär auch schon vollbepackt wieder und reicht jedem ein Glas. Mit einem lauten Plopen der Korkens öffnet der Braunhaarige den Sekt und beginnt allen einzuschenken.
"Auf unsere neue Arbeitskollegen Maria Robertson! "

- I'm here for you - (Loki FF) Where stories live. Discover now