Kapitel 23

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Sherlock und Molly betraten kurzerhand den Saal, in dem sich nun alle Gäste vor einem kleinen Podest versammelten. Mr. und Mrs. Fitzgerald standen oben und wollten offenbar gerade eine kleine Ansprache halten.

Dann fiel es Molly mit einem Mal wieder ein. Patrick wollte mit ihr sprechen, während die Beiden ihre Rede hielten.

Sie drehte sich zu Sherlock.

„Patrick wollte mit mir während der Rede sprechen. Ich muss ihn suchen." sagte sie und wollte sich gerade abwenden, als ihr noch etwas einfiel.

„Ach übrigens, die beiden Stimmen von gerade eben... Eine davon war die von Bridget, der Tochter der Fitzgeralds."

„Und wem gehörte die Andere?" fragte Sherlock neugierig.

„Das weiß ich leider nicht" sagte sie und zuckte mit ihren Schultern.

„Aber ich habe diese Stimme schon einmal gehört, da bin ich mir sicher."

Sherlock nickte nur. Dann kam ihm mit einem Mal der Gedanke, dass wenn diese Bridget allen etwas vorspielte, ihr Bruder Patrick, da vielleicht auch mit drin hängen würde?

Und Molly war gerade auf dem Weg zu ihm- allein. Angst machte sich in ihm breit.

„Molly, warte!"

Sie drehte sich auf dem Absatz um und blickte ihn fragend an.

„Irgendetwas stimmt nicht. Ich begleite dich"

„Nein Sherlock. Das geht nicht. Er wird nichts erzählen, wenn du dabei bist. Außerdem wäre es jetzt deine Gelegenheit dazu, dich etwas näher umzusehen." versuchte sie ihm zu erklären und deutete ihm mit einem beruhigenden Lächeln, dass er sich keine Sorgen machen brauchte.

Sherlock trat daraufhin ein Stück näher und legte seine Hände um ihr Gesicht, zog sie zu sich und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen. Ihre Lippen auf seine zu spüren, daran könnte er sich gewöhnen, dachte er sich dann.

„Pass auf dich auf!" sagte er schließlich und löste nur widerwillig seinen Griff um sie.

„Keine Sorge. Mir wird schon nichts passieren" sagte sie, lächelte ihm aufmunternd zu und strich mit einer Hand über seine Wange. Dann drehte sie sich um und begab sich auf die Suche nach Patrick.

Sherlock berührte jetzt die Wange, die Molly zuvor berührt hatte und flüsterte leise: „Ich hoffe es"

Danach schlich er sich unauffällig aus dem Saal, um in den Privatzimmern nähere Informationen zu sammeln.

Sein erster Weg führte ihn in das Arbeitszimmer von Mr. Fitzgerald. Vorsichtig und den Blick immer Richtung Tür, durchsuchte er sämtliche Schränke, Regale und den Schreibtisch. Er fand eine verschlossene Schublade unter dem Schreibtisch. Euphorisch zückte er sein kleines Mäppchen mit den wichtigsten Detektiv- Utensilien und knackte rundumgehend das Schloss. Er entdeckte schließlich ein paar wichtige Dokumente, die so langsam Licht in die Sache bringen sollten. Es waren Schuldscheine.

Sherlock verstaute sie schnell in der Innentasche seines Smokings und wollte sich gerade weiter umschauen, als es plötzlich einen lauten Knall gab.

Ein SCHUSS.

Blitzschnell richtete er sich auf. Auf seinen Lippen bildete sich ein Wort.

„MOLLY!"

Schnell verschloss er sämtliche Schubladen und rannte zurück in den Saal.

Als er dort eintraf, waren die Gäste schon in hellster Aufregung. Überall liefen Gäste panisch durch den Raum.

Sherlock blickte sich in jede Richtung. Er schaute nach links, er schaute nach rechts, schaute zum Podest, in die vorderen Sitzecke. Keine Molly. Sie war nirgends zu sehen.

Zweite ChanceМесто, где живут истории. Откройте их для себя