Kapitel 5

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John und Sherlock waren, wie so oft die letzten Tage, gerade dabei die letzten Trümmer, die durch die Explosion entstanden, aus der Wohnung zu räumen.

Es war inzwischen 3 Tage her, als John von den Plänen von Molly erfahren hatte und offensichtlich wusste Sherlock immer noch nichts davon.

„Hast du eigentlich schon mit Molly gesprochen?" fragte er, während er die Überreste durchsuchte.

Sherlock versteifte sich augenblicklich und verdrehte leicht die Augen.

„Fängst du schon wieder damit an?" fragte er genervt.

„Ja, Sherlock. Ich fange schon wieder damit an. Es ist etwas mehr als eine Woche her, seit diesem Anruf und 3 Tage nachdem ihr euch das erste Mal wiedergesehen habt. Und selbst da hast du nicht ein Wort mit ihr gewechselt, geschweige denn ihr in die Augen schauen können. Ich spüre doch, dass etwas nicht stimmt. Was ist los, wieso willst du nicht mit ihr sprechen?" seufzte John.

Sherlock wusste es selbst nicht und fragte sich ebenfalls, was mit ihm da vor einigen Tagen in der Leichenhalle los war. Aber das wollte er seinem Freund nicht sagen.

„Wieso willst du eigentlich, dass ich unbedingt mit ihr rede?"

John konnte es nicht fassen. War das wirklich sein Ernst?

„Na, weil wir hier von Molly reden. Unsere Freundin. Deine Freundin. Und du weißt nur zu gut, dass du nicht viele davon hast. Die Frau, die dich am besten von uns Allen kennt und die deinen Mist schon jahrelang erträgt und trotzdem weiterhin immer hinter dir steht und zu dir hält. Du solltest dich glücklich schätzen, dass du so eine aufopferungsvolle Person an deiner Seite hast. Du schuldest es ihr einfach!" erwiderte er, jetzt in lauterem Tonfall.

„Ich weiß John aber im Moment habe ich Wichtigeres zu tun. Die Renovierung der Wohnung und so..."

John schlug sich innerlich die Hand vor den Kopf.

„Sherlock, das kann nicht dein Ernst sein! Ist dir die Wohnung wirklich wichtiger als Das mit Molly wieder gerade zu biegen? Wie kann man nur so stur sein!"

„Ich bin nicht stur! Ich habe im Moment nur andere Prioritäten." winkte er nur ab. In seiner Stimme lag eine gewisse Arroganz.

John bemerkte, dass Sherlock ihm nur irgendwie versuchte auszuweichen. Offensichtlich war er sich nicht über seine Gefühle für sie bewusst. John wusste jedoch, dass es bald zu spät sein würde. Immerhin wollte Molly schon in einem Monat London verlassen.

„Nun ja, vielleicht solltest du dann deine Prioritäten dringend neu ordnen. Hör zu, ich weiß dass das damals schwer für dich war. Diese neuen Gefühle zu entdecken und nicht wissen, wohin mit diesen. Aber Molly ist deine Freundin und sie liebt dich! Davon gibt es, weiß Gott, nicht viele an deiner Seite. Du solltest wirklich mit ihr reden, ehe es zu spät ist!"

Sherlock wunderte sich etwas über seine letzte Aussage. Was meinte er nur mit zu spät? Aber mit einem hatte er Recht. Molly war seine Freundin und sie war auch die Person, die seinen Mist jahrelang ertragen hatte und trotzdem immer für ihn da war. Dafür war er ihr wirklich dankbar und vielleicht sollte er wirklich mit ihr über diesen Anruf sprechen.

Zweite ChanceWhere stories live. Discover now