Kapitel 3

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Molly lief gedankenverloren durch die Straßen Londons. Ihre Wangen waren feucht von den Tränen, die ihr jetzt unaufhaltsam hinabströmten. Noch heute Morgen hatte sie sich den Entschluss gefasst, Sherlock mit dem Anruf zu konfrontieren. Sie kam jedoch nicht dazu, da Sherlock nicht mit ihr reden wollte.

John hatte nicht bemerkt, dass die Tür noch offen stand und so konnte Molly jedes einzelne Wort ihres Gesprächs mit anhören. Sie verließ den Ort, als sie hörte, dass Sherlock nicht mit ihr sprechen wollte und er sie nur als Freunde bezeichnete und nicht mehr.

Es brach ihr das Herz. Insgeheim hatte sie sich doch gewünscht, dass durch diesen Anruf etwas zwischen ihnen aufkeimen würde und dass sein Liebesgeständnis ernst gemeint war.

Und nun lief sie durch die Straßen und dachte über das nach, was sie gehört hatte.

'Schwester? Er hat also eine Schwester. Sie wollte mir anscheinend ein Leid zufügen und sie war es wahrscheinlich auch, die die Kameras in meiner Wohnung angebracht hatte. Und woher wusste John von dem Anruf? 'grübelte sie.

Molly kam zu dem Entschluss, dass Sherlock dazu gezwungen wurde, diese Worte auszusprechen und nichts davon ernst gemeint war.

Wieder spürte sie wie ein Stück ihres Herzens zerbrach. Mit einem Mal kam ihr wieder ihr Plan in den Sinn und wollte sie ihr Herz davor schützen, endgültig zu zerbrechen, musste sie diesen nun in die Tat umsetzen. Aber sie benötigte dafür Unterstützung.

Sie machte sich also auf den Weg zu ihrer einzigen Freundin, die über ihre Gefühle für den Consulting Detective Bescheid wusste und ihre Verliebtheit über Diesen schon eine ganze Zeit ertragen hatte.

Molly wusste genau sie zu finden war. Schließlich war es ihre Kollegin und sie hatte heute die Spätschicht.

Kurze Zeit später kam sie auch schon an dem, ihr nur allzu vertrauten, Gebäude an und ging sogleich in die Richtung, wo sie ihre Kollegin Meena zu finden glaubte.

Sie fand Meena in der Leichenhalle, über eine Leiche gebeugt und als Molly den Raum betrat, richtete sich die besagte Person auf und schaute sie leicht verwirrt an.

„Oh, Hallo Molly. Was machst du hier? Hattest du nicht heute etwas Wichtiges vorgehabt?" fragte sie dann und fuhr sogleich weiter fort, als sie das Gesicht ihrer Freundin und Kollegin erblickte. Ihre Wangen war feucht und glänzten und ihre Augen war gerötet.

„Was ist denn passiert?" fragte sie dann in besorgtem Ton und ging auf sie zu. Ihre Handschuhe zog sie aus und zog Molly dann ihre Arme.

Aufgrund der liebevollen Geste ihrer Kollegin konnte Molly nicht anders als ihren Tränen wieder freien Lauf zu lassen und gegen die Schulter ihrer Freundin zu weinen.

Meena sagte nichts, ließ es zu und strich ihr dabei behutsam über den Rücken und ihr Haar.

Sie wusste von den Gefühlen von Molly gegenüber dem Detektiven und dachte sich dann, dass das Gespräch anscheinend nicht gut verlaufen war.

„Das Gespräch ist nicht gut gelaufen oder?" fragte sie ein wenig später, nachdem sich Molly ein wenig beruhigt hatte.

Molly entfernte sich von der Schulter und wischte sich die Tränen aus ihrem Gesicht.

„Er wollte nicht mit mir sprechen. Ich habe es durch Zufall gehört und auch, dass er wahrscheinlich zu dem Anruf und den Worten gezwungen wurde."

Ja, Meena wusste von dem Anruf. Molly hatte ihr am nächsten Tag davon berichtet. Nun ja, eher Meena hatte bemerkt, dass etwas nicht stimmte und hakte so lange nach, bis Molly es nicht mehr aushielt und ihr alles erzählte.

Zweite ChanceWhere stories live. Discover now