Kapitel 21

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Auf dem Weg zum Anwesen der Fitzgeralds erklärte Sherlock, ihr dann was er vorhin gemeint hatte.

„Mrs. Daly starb an einem keinem Herzanfall. Sie ist auch nicht ertrunken. Wie es aussieht starb sie an einer Überdosis Insulin, die ihr in den Zeh injiziert wurde. Es war Mord."

„Hm, da fragt sich nur, wer die Gelegenheit dazu hatte, dies zu tun und was derjenige für ein Motiv hatte?" fragte Molly dann und dachte nach.

„Genau das, gilt es herauszufinden, Molly. Wir sollten mit den heutigen Gastgebern anfangen. Wir müssen nur den richtigen Moment abpassen. Deine Aufgabe wird es sein, mit so vielen Leuten wie möglich ins Gespräch zu kommen und mehr über die Fitzgeralds zu erfahren. Lügen, Geheimnisse, Intrigen. Alles was nützlich sein könnte und ich werde mich in der Zwischenzeit näher in ihren Privaträumen umschauen." erklärte er dann.

„Alles klar" meinte Molly.

„Aber was ist, wenn der Mörder heute wieder zuschlagen wird?" fragte sie dann. In ihrer Stimme lag Angst.

„Oh, das wird er ganz gewiss" grinste er nur.

'Oh Sherlock, wenn du nur wüsstest, wer sein nächstes Opfer sein wird' dachte sie sich dann. Ein Schauer lief ihr über den Rücken und unbewusst verstärkte sich ihr Griff um Sherlocks Arm und sie schmiegte sich etwas enger an ihn.

Sherlock reagierte nicht sondern lächelte nur ins sich hinein.

Kurze Zeit später standen sie dann auch schon vor dem großen Anwesen der Fitzgeralds.

Es lag etwas außerhalb und war ein riesiges prunkvolles Gebäude mit Säulen am Eingang und  eingebettet inmitten von saftigem Grün und Bäumen. Man könnte meinen, es sei dass größte Gebäude in Dunmore, bis auf Dunmore Castle natürlich.

Als sie sich langsam der Eingangstür näherten, spürte Molly, dass sie allmählich ziemlich aufgeregt wurde. Auch Sherlock spürte ihre aufkommende Nervosität. Beruhigend legte er seine Hand auf die von Molly und drückte sie leicht.

„Bereit?" fragte er dann.

Molly schaute zu ihm herauf und dachte kurz darüber nach, ob sie ihm jetzt von der letzten Nachricht erzählen sollte. Sie wollte gerade anfangen zu sprechen, als plötzlich die Eingangstür geöffnet wurde und ein älterer Gentleman im schwarzen Anzug und Fliege sie begrüßte und ihnen entgegnete einzutreten.

Sherlock lächelte ihr leicht zu und zog sie dann vorsichtig mit sich.

Molly erstarrte vor Ehrfurcht bei dem, was sich hinter der Eingangstür befand. Sie standen jetzt in einem großen Raum, von dem zwei Wendeltreppen nach oben führten. In der Mitte hing ein riesiger Kronleuchter von der Decke. Die eigentliche Party fand in einem Nebenraum statt, der der Eingangshalle jedoch in Nichts nachhängen konnte. Es gab eine große Fläche, auf der sich die Gäste tummelten und sich unterhielten. Dahinter befand sich auf meterlangen Tischen das Buffet und die Bar. Sitzgelegenheiten wurde in der vorderen Ecke arrangiert. Und an der Seite konnte Molly eine große und breite Tür erkennen, die wahrscheinlich auf die Terrasse führen sollte. Sie war schlicht und weg beeindruckt, wunderte sich aber bei dem Auftreten der Fitzgeralds nicht wirklich darüber.

Sherlock beobachtete Molly die ganze Zeit und musste leicht schmunzeln, als er ihre Reaktion wahrnahm.

„Ah Ms. Hooper. Es freut mich, dass Sie kommen konnten" hörten sie plötzlich eine Stimme auf sich zu kommen. Es war Claire Fitzgerald.

„Und wer ist dieser gutaussehende Gentleman an ihrer Seite?" fragte sie dann und beäugte  Sherlock eindringlich.

'Oh Nein. Ich habe komplett vergessen zu fragen, wie seine Identität sein wird. Was sag ich jetzt bloß?' dachte sich Molly und spürte wieder diese Aufregung in sich aufsteigen. Doch bevor sie etwas sagen konnte, antwortete schon Sherlock. Molly atmete unbemerkt erleichtert auf.

Zweite ChanceWhere stories live. Discover now