Kapitel 17

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...Molly wollte gerade einen sehr merkwürdigen Tag zu Ende bringen und sich in ihr Bett begeben, als es an ihrer Tür klopfte. Sie öffnete vorsichtig die Tür und erstarrte, als sie sah, wer vor ihr stand.

Es war niemand anderes als Claire Fitzgerald.

„Guten Abend, Ms. Hooper. Entschuldigen Sie die späte Störung. Darf ich reinkommen?" fragte sie dann.

Molly trat leicht zur Seite und entgegnete ihr so, dass sie eintreten durfte.

„Mrs. Fitzgerald, darf ich Ihnen vielleicht einen Tee anbieten?" fragte Molly dann aus Höflichkeit. Sie hoffte jedoch, dass sie ablehnen würde und ihr Besuch nicht allzu lange dauern würde. Irgendwie flößte ihr diese Frau Angst ein.

„Nein danke. Ich bleibe nicht lange." antwortete sie. Dann beäugte sie Mollys Einrichtung mit einem leicht abschätzenden Blick.

„Schön haben Sie es hier" teilte sie ihr dann mit einem gespielten Lächeln mit.

'Was wollte sie bloß von ihr? Und was sollte das?' dachte sich Molly dann und beobachtete sie ganz genau.

„Ähm, Mrs. Fitzgerald? Was kann ich für Sie tun?" fragte Molly dann anschließend.

„Ich wollte mich bei Ihnen für das Benehmen meiner Tochter entschuldigen. Natürlich haben sie mit den Vorfällen nichts zu tun. Bridget kann manchmal ganz schön exzentrisch sein. Ich weiß auch nicht, was heute in sie gefahren ist. Wissen Sie, sie ist seit der Trennung von Kilian ziemlich niedergeschlagen. Aber das wird sich ja jetzt bald ändern..."                                                                    Den letzten Teil, sagte sie mehr zu sich selbst als zu Molly.

'Also ist es wahr, Kilian und Bridget sind nicht mehr zusammen. Vielleicht hat Kilian dann auch noch mit seiner Vermutung Recht, dass Claire dahinter stecken würde?' fragte sich Molly dann in ihren Gedanken.

Als Mrs. Fitzgerald Mollys fragenden Blick bemerkte, fuhr sie fort.

„Wie dem auch sei. Ich hoffe, Sie nehmen meine Entschuldigung an." Es war weniger eine Frage.

„Und aus Zeichen unseres guten Willens, möchte ich Sie gern morgen zu unserer Party einladen."

„Party?" fragte Molly dann leicht irritiert.

„Richtig. Unsere Familie veranstaltet schon seit Jahren anlässlich des Feiertages am 1.Juni diese Partys. Also, die Party beginnt um 19:00 Uhr. Ich würde mich freuen, wenn Sie kommen könnten." erwiderte sie und setzte wieder dieses Lächeln auf.

Molly wusste nicht so richtig, was sie sagen sollte. Ihr Verstand riet ihr dazu abzusagen aber ihre körperlichen Reflexe waren schneller. Und so nickte sie.

„Sehr gut. Dann sehen wir uns morgen Abend. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend. Auf Wiedersehen, Ms. Hooper" entgegnete Mrs. Fitzgerald und ging sogleich aus der Tür heraus.

Molly wusste nicht so richtig, was hier gerade geschehen war.

'Was war denn das? Wieso erzählte sie ihr von der Trennung? Wollte sie etwa Mitleid für ihre Tochter erregen? Und wieso lud sie sie zu der Party ein?' fragte sie sich, als sie ihre Tür verschloss.

Molly hatte ein ungutes Gefühl. Sollte sie wirklich auf die Party gehen? Schließlich hielten sie doch alle für eine Mörderin. War das wirklich eine gute Idee? Aber sie konnte auch nicht wieder absagen. Der Typ war sie einfach nicht.

Immer noch ziemlich verwirrt von dem heutigen Tag ging sie schließlich zu Bett. Aber Molly schlief nicht. Sie wälzte sich hin und her und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Immer wieder spielte sie den heutigen Tag in ihrem Kopf ab. Zuerst dass mit der Versammlung, dann Sherlock, mit seiner seltsam einfühlsamen Art. Seine Hand, die sanft auf ihrer Wange ruhte und mit einem Blick, der ihr Herz zum Schmelzen brachte. Und dann noch das Gespräch mit Claire Fitzgerald.

Zweite ChanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt