Like there ain't enough dying stars in your sky

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Louis pov:

Nachdem ich aus der Toilette stürme, lehne ich mich an die Wand, um meine Gedanken zu ordnen. Ich habe gerade quasi einem Fremden meinen Hoddie gegeben, weil sein Shirt nass war. Nur eigentlich ist er gar kein Fremder. Mir ist Harry das erste Mal aufgefallen, als er bei einem unserer Fußballspielen war. Er saß in der ersten Reihe und hat stumm das Spiel mitverfolgt. So viel ich gehört habe, ist er der beste Freund von Niall Horan. Er spielt seit circa 2 Jahren in unserer Mannschaft und ist wirklich gut. Ich wollte seitdem immer wieder mit Niall gesprochen haben, aber habe mich im letzen Moment dann doch nicht getraut. Ich kann ja schlecht zu einem Jungen gehen und ihn fragen: 'ey, dein Freund, er scheint echt nett zu sein. Hat er eine Freundin? Ach übrigens. Ich bin Bi oder so und fände es wirklich toll, mal was mit Harry zu machen, also was sagst du?' Nein, es geht nicht. Heute, das war ja mal mega peinlich. Ich habe mein ganzes Wasser auf Harry's Rücken verschüttet, da mich meine kleine Schwester geschubst hat.

Apropos Daisy, ich sollte mal wieder zurück zu unserem Tisch gehen.

"Da bist du ja.", begrüßt sie mich und schaut zu mir hoch. Ich nicke und setze mich wieder an den Tisch. "Wo ist dein Pulli?", fragt sie und deutet auf mich. "Eh. Harry's Shirt war nass und ich habe ihm meinen Hoddie gegeben.", antworte ich flüsternd und schiele zu Niall. Er sitzt immer noch alleine an dem Tisch und sieht zu uns rüber. Schnell wende ich den Blick ab und blicke zu meiner Schwester. "Du kennst ihn?", fragt sie erstaunt und blickt mich finster an. "Ja, also nein. Er geht auf meine Schule aber wir haben keinen Kontakt.", antworte ich und beiße von meinem Burger ab. Daisy brummt zustimmend und dreht sich zu den Toiletten um. "Er ist nett. Andere wären bestimmt ausgerastet, wenn jemand den ganzen Becherintalt über denjenigen geschüttet hätte. Übrigens, er kommt gerade wieder." Sie dreht sich kichernd zu mir um und grinst.  Ich nicke nur und widme mich meinem Essen.

"Kommst du?", frage ich meine Schwester, nachdem ich die Tablette weggeräumt habe. Sie nickt, bleibt aber sitzen. "Was ist?", frage ich und komme wieder auf sie zu. "Kann ich mich bitte nochmal bei dem Jungen entschuldigen? Es tut mir wirklich leid.", flüstert sie und knetet ihre Hände. Ich atme laut aus, nicke aber. Sie lächelt und springt von ihrem Platz auf. "Daisy! Nicht rennen. Sonst rempelst du noch jemanden an.", ermahne ich sie ein bisschen lauter als beabsichtigt, und ein paar Gäste schauen mich verwirrt an. Ich nicke entschuldigend und folge Daisy zu Niall und Harry.

Harrys pov:

Hinter mir ertönt Louis stimme und ich zucke zusammen. Niall schaut mich belustigt an, doch ich schüttele den Kopf. Seitdem ich mit Louis Pulli wieder an unseren Tisch gekommen bin, lacht er mich aus. "Das ist nicht witzig.", fauche ich und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Ein Finger stupst mich an und ich hebe meinen Kopf. Mich starrt ein kleines, grünes Augenpaar an. "Ich, ehm, wollte mich nochmal entschuldigen. Ich wollte nicht, dass Louis dir, wegen mir, seinen Pulli geben musste.", flüstert sie in mein Ohr.

Ich schüttele mit dem Kopf und flüstere zurück: "Das war nicht deine Schuld. Ich habe mich verschluckt und dabei ist Cola aus meiner Nase auf das Shirt gekommen." Sie rümpft die Nase und fängt an zu lachen. "Das ist mir auch schon mal passiert. Meine Schwester hat einen schlechten Witz gemacht und dann ist mir Orangensaft aus der Nase gekommen.", antwortet sie in normaler Lautstärke und ich grinse.

"Upsi.", sagt sie und schaut kurz zu ihrem Bruder, der sich das Lachen verkneift. Niall beobachtet das alles stumm von der anderen Seite und zwinkert mir kurz zu, als sich unsere Blicke treffen. "Kommst du, Daisy? Wir wollen die beiden doch nicht weiter stören.", kommt es von Louis der sie auffordernd anschaut.

"Ihr stört nicht.", kommt es überraschenderweise von Niall, der sich zurück gelehnt hatte. Louis lächelt, schüttelt aber den Kopf. "Wir müssen jetzt wirklich los. War schön, euch zu sehen." Louis dreht sich um, doch seine Schwester bleibt noch kurz an unserem Tisch stehen. "Er hat Angst.", flüstert sie und grinst. "Wovor?", fragen Niall und ich gleichzeitig. Sie deutet auf mich und tippt auf meine linke Brust. Bevor ich noch irgendwas sagen kann, ruft Louis nach ihr und sie verschwindet mit einem breiten grinsen im Gesicht.

"Nialler...", fange ich an und merke, dass sich meine Wangen rot färben. "Was ist hier gerade passiert?", frage ich verwirrt und mache eine Bewegung, die den ganzen Raum mit  einschließen soll. "Ich hab selbst keine Ahnung, aber ich gehe stark davon aus, dass seine kleine Schwester, Daisy, dir gerade mitteilen wollte, dass Louis dich mag. Und das vielleicht auch schon länger.", antwortet er nach kurzem überlegen.

Verwirrt schaue ich ihn an. "Das musst du mir jetzt erklären." Niall nickt und beugt sich etwas über den Tisch. "Also,  ich spiele jetzt schon einige Zeit mit ihm Fußball und hab mal mitbekommen, wie er mit seinem Freund über meinen besten Freund gesprochen hat, heißt über dich.", fängt er an und wartet auf meine Reaktion. Doch ich nicke nur und bedeute ihm weiter zureden. "Ich habe mir erst nichts dabei gedacht, aber als ich es ein paar mal gehört habe, bin ich zu Liam, also seinem Kumpel gegangen und habe ihn darauf angesprochen. Er meinte, dass ich mich verhört hätte, konnte mir dabei aber nicht in die Augen sehen. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube mal gehört zu haben, dass er Bi sei und im Moment auf einen Jungen stehen würde. Aber ganz sicher bin ich mir nicht, deswegen würde ich da jetzt nicht so viel Wert drauf legen."

Ich schaue ihn mit geweiteten Augen an und kann das alles nicht fassen. "Warum ist er nicht zu dir gekommen? Wenn er was von mir gewollt hätte, hätte er mich oder dich ansprechen können. Ich meine, woher kennt er mich überhaupt?", frage ich aufgebracht und fahre mir durch die Haare. "Hör zu Harold. Ich weiß es nicht. Es kann sehr gut möglich sein, dass das alles nur ein Missverständnis ist.", gibt Niall zurück und steht auf. Ich brumme und tue es ihm gleich. Nachdem wir unsere Sachen weggeschmissen haben, gehen wir wieder raus und laufen noch ein wenig durch die Straßen.

Two GhostsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt