We're not who we used to be

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Harrys pov:

„Harry?" Niall sieht mich geschockt an.

Ich habe Louis gerade gesehen, er hat einen anderen Jungen geküsst. Es tut mir so leid...

"Louis", bringe ich hervor und versuche meine Tränen zurück zu halten.
"Was ist mit ihm? Ist ihm was passiert?", fragt Niall und sieht mich besorgt an.
"Können wir gehen? Ich will nach Hause." Sofort nickt Niall verständnisvoll und zieht mich sanft von meinem Platz hoch. Mein Handy steckt er schnell in seine Hosentasche und lässt das Essen zurück.

Schnell schließt er seine Maschine auf und setzt sich schnell hin, dass wir losfahren können.

Die zwanzig Minuten Fahrt klammere ich mich hilfesuchend an Niall fest und hoffe inständig, dass ich nicht anfange zu weinen.

Wie konnte Louis nur? Ich liebe ihn mit jeder Faser meines Herzens und er knutscht den nächstbesten Kerl ab, weil ich einen Tag mal nichts mit ihm mache.

Bevor Niall irgendwas sagen kann, drücke ich ihm meinen Helm in die Hand und laufe unsere Einfahrt hinauf.

Zum Glück ist noch niemand da, deswegen laufe ich schnurstracks in mein Zimmer und knalle die Tür hinter mir zu.
Meinen Tränen lasse ich endlich freien Lauf und schmeiße mich auf mein Bett.

Ziemlich unmännlich, aber wer weint denn bitte nicht, wenn man erfährt, dass dein Freund dich betrügt.

Ziemlich lange liege ich zusammengekauert auf meinem Bett und fange immer wieder aufs neue an zu weinen, wenn ich denke, dass ich keine Kraft mehr zum weinen habe.

"Harry?" Meine Schwester klopft an meiner Tür. "Geh weg, ich will alleine sein.", sage ich und ziehe meine Decke über meinen Körper, sodass nur noch mein Kopf herausguckt. "Weinst du?", fragt sie besorgt und ich sehe schon, wie der Türknauf umgedreht wird. "Nein und jetzt lass mich alleine."

Ich höre, wie sie sich von der Tür entfernt und lasse meine angestaute Luft aus meinen Lungen weichen.

"Schatz, kommst du runter? Es gibt Essen.", ruft meine Mom später, doch ich höre nicht auf sie. Auch nicht, als sie meine Tür öffnet und mein Zimmer betritt. Ich stelle mich schlafend und ziehe unauffällig meine Decke über den Kopf, damit sie meine roten Augen nicht sehen kann. "Okay, ich sehe du willst nicht reden. Ich stelle dir was in die Mikrowelle,  wenn du Huger hast, mach es dir warm, okay?" Sie verlässt mein Zimmer und ich drehe mich auf den Rücken.

-Mittwoch/ 2 Tage später-

Schlürfend gehe ich die Treppen runter gehe in die Küche. "Morgen.", murre ich meine Familie an, die mich skeptisch mustert. Gestern bin ich in meinem Zimmer geblieben und habe gesagt, dass ich Kopfschmerzen hätte, was nicht gelogen war, da ich ziemlich viel geweint hatte.

Eigentlich wollte ich meinem ach so guten Freund noch schreiben, dass er mich nicht abholen braucht aber ich habe mein Handy nicht gefunden. Deswegen musste Mom ihm gestern Morgen ihm sagen, dass ich nicht zur Schule komme, während ich wieder weinend in meinem Zimmer war.

Was denkt er sich, wer er ist? Er verhält sich so, als ob nie etwas passiert ist. Und das regt mich auf. Zu meiner anfänglichen Trauer kommt noch Wut und Verständnislosigkeit dazu.

Warum? Was hat ihn dazu gebracht, mich zu betrügen?

"Soll ich dich gleich mitnehmen?", fragt Gemma als ich mir eine Banane nehme.
"Ne...", ich schäle diese und gehe wieder die Treppen hoch. "Holt Louis dich heute ab? Mom hat ihm gesagt, dass du dich meldest, wenn du wieder zur Schule gehst." Ich schüttele nur mit dem Kopf.
"Ich laufe."

Im meinem Zimmer setze ich mich an meinen Schreibtisch und esse langsam meine Banane. Danach putze ich noch meine Zähne und ziehe mir eine Jogginghose und einen oversize Hoodie an. Untypisch für mich, aber ich habe heute wirklich andere Probleme, als mich um mein Outfit zu kümmern. Durch meine Haare fahre ich nur schnell mit meinen Fingern und ziehe mir eine Mütze über.

Schnell schnappe ich mir meine Tasche und laufe die Treppen runter.
An der Garderobe schnappe ich mir meine dicke Winterjacke und ziehe mir schwarze Boots an, die nicht ganz zu meiner Hose passen wollen.

"Bis nachher.", verabschiede ich mich in normalem Ton und schließe die Tür auf.
"Pass auf dich auf.", kriege ich zurück und ziehe die Tür hinter mir zu.

Langsam gehe ich an der Straße entlang und versinke wieder in meinen Gedanken.

Frierend, da es wieder angefangen hat zu schneien, betrete ich die Schule und stelle fest, dass ich ein bisschen zu spät bin.
Meine Tasche verstaue ich in meinem Spind und gehe nur mit einer Federtasche und einem Zeichenblock für Kunst zu dem Kunstraum.

Dort angekommen klopfe ich an die Tür und warte auf ein 'Herein' Ich öffne die Tür und bemerke wie mich definitiv nicht meine Klasse anschaut. "Entschuldigen Sie die Störung, ich wollte Ihren Unterricht nicht stören." Gerade wollte ich mich umdrehen, doch der Lehrer legt seinen Stift auf Seite und betrachtet mich.

"Styles, Harry. Richtig?" Ich nicke und kneife mir mit meinem Daumen und Zeigefinger in die Nasenwurzel. „Geht es Ihnen nicht gut?" Ich zucke mit den Schultern und ignoriere die fragenden Blicke, die ich von Liam und seinem besten Freund zugeworfen bekomme.
„Ich weiß nicht, wie es mir geht, ja? Ich werde jetzt lieber gehen. Ich sag euch eins, passt auf, auf wen ihr euch einlasst." Den letzten Satz widme ich der Klasse und verschwinde schnell um die Ecke in den richtigen Kunstraum.

Dieses Mal öffne ich die Tür ohne ein Klopfen und murmele eine Entschuldigung.
Anstatt mich neben Niall zu setzen, setze ich mich in die letze Reihe ans Fenster und ziehe meine Jacke und meine Mütze aus.
Konzentrieren kann ich mich nicht, da ich irgendwelche kleinen Muster in mein Heft zeichne und mich so um meine Gedanken um Louis ablenken will.
„Harry?", reißt mich die Stimme meines Lehrers aus den Gedanken.

Schon irgendwie komisch, dass Zwillinge an der gleichen Schule Kunst unterrichten. Naja, was solls. Irgendwie schon lustig. „Ja?", antworte ich verspätet und mustere ihn. Sein Zwillingsbruder ist mir definitiv lieber. „Hör auf, irgendwas in deinem Heft herum zu kritzeln und konzentrier dich auf deine Aufgabe."

„Würde ich ja, aber ich habe gerade andere Probleme, die mich belasten. Wenn es Ihnen Recht ist, werde ich mir nächste Woche extra viel Mühe geben, um diese Aufgabe zu erledigen." Ich grinse ihn spöttisch an.

Böse funkelt er mich an und zeigt auf die Tür.

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