Part 6

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Lillys Sicht:

Als der letzte Ton erklang kam er aus dem Aufnahmeraum heraus und nahm sich als erstes einmal seine Wasserflasche, die neben dem Mischpult stand. „Seit wann stehst du hier?“, fragte er und runzelte dabei seine Stirn. „Was geht es dich an“, zischte ich und schenkte ihm keinerlei Aufmerksamkeit. „Du kannst mir nicht verbieten hier zu stehen, also was willst du?“, ergänzte ich und schaute ihn an. „Ruhig Brauner“, sagte er im Bezug auf meine neue Haarfarbe. „Lass deine Sprüche“, sagte ich und wollte gerade zur Tür raus als er mich am Arm hielt. „Babe, sei nicht so unheimlich zickig“, hauchte er gegen meinen Hals, als er mir viel viel zu nahe kam. „Dein Babe ist nicht zickig“, sagte ich und wollte ihm klar machen, das ich keinesfalls sein Babe werden würde! Niemals. Ich hasste diesen Jungen mehr und mehr. Ich denke nicht, das mich irgendetwas umstimmen könnte. „Bist du nicht?“, fragte er und sah in meine Augen. Ganz kurz hatte ich das Gefühl mich in den Augen zu verlieren, was ich aber schließlich wieder verdrängte und mich darauf konzentrierte ihn von mir zu stoßen. „Ja“, sagte ich und konnte diesmal wirklich unbehindert durch die Tür entflliehen. Was in aller Welt hatte mich nur zur Tür hinein getrieben? „Ach Justin“, sagte ich, weil ich geschäftliches mit ihm besprechen musste. Ich hatte keine Lust mehr Worte als nötig mit ihm auszutauschen, aber das musste eben sein. „Ja? Doch an mir interessiert?“, fragte er und strahlte mit diesem weißen Zähnen wie in der Zahnpasta Dauerwerbesendung. „Nein, ganz bestimmt nicht... Aber ich soll dir ja bei deinem Krempel helfen, dazu muss ich auch wissen, wann du mit dem Dreh deines Videos anfängst, wann wir das Lied aufnehmen, ob du noch anderes geplant hast was ich mit dir machen muss... und so weiter“, leierte ich herunter und starrte genervt die Wand an. Ich konnte nichts schöneres in diesem Raum finden. Okay. Ich gebs zu, das war abgrundtief gelogen. Justin sah unglaublich gut aus und die Wand wäre das letzte was ich stattdessen anschauen sollte, aber nur so konnte ich die wesentlichen Gedanken bei mir behalten. Wie gesagt, ich will nichts von ihm, aber trotzdem ist er unglaublich heiß, das kann ich nicht leugnen. „Träumst du von mir?“, fragte er als ich eine Weile nichts sagte. „Ja ne ist klar“, sagte ich und lächelte gefälscht. „Jetzt komm zum Thema“, spuckte ich und begutachtete meine Nägel für einen Moment. „Können wir uns hinsetzten?“, fragte er und ich nickte widerwillig. Gentleman-like zog er mir den Stuhl zurück, sodass ich mich setzen konnte. Ich muss sagen, Marco bekommt das nicht hin, obwohl er mein Freund ist. „Ich hab die Daten alle hier in dem Ordner zusammen gefasst für dich Shawty“, sagte er und zwinkerte zu mir. Kann er das bitte lassen?! „Danke“, sagte ich freundlich, da ich ihm dieses mal wirklich ein wenig dankbar war. Ich konnte mir solche Sachen schlecht merken und dafür alles genau aufgeschrieben zu haben erleichterte die Sache ungemein. „Was bekomm ich nun dafür?“, fragte er frech. Ich schaute ihn an als wäre ihm gerade ein Katzenschwanz oder sonst etwas abstraktes gewachsen für diese Aussage. „Ist das verdammt nochmal dein ernst?“, sagte ich lachend, nahm den Ordner und kehrte um. „Du verstehst auch keinen Spaß oder?“, fragte er kurz bevor ich zur Tür raus trat. Ich schaute ihn nochmal an, schüttelte den Kopf und verließ das Studio ohne einen Mucks.

"Warum bist du zu spät?", fragte Justin und schaute mich mit zusammengekniffenen Augen an. "Tut mir leid", zischte ich nicht ernst gemeint und sah ihn an. Er blickte wütend auf mich herab. "Lüg mich nicht an", sagte er und kam mit bedrohlich nah. aich ließ mich von ihm nicht wieder einschüchtern, sondern verschränkte meine Arme. "Als ob ich auf dich hören muss Justin, du brauchst mich mehr als ich dich... ich könnte auch gehen", zickte ich und hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen, als ich seinen Ausdruck sah. "Mach mich nicht so dumm an", sagte er. "Mir reichts.. meinst du, ich lass mich von dir anmeckern und helfe dir dann noch mit deinem Scheißdreck?!", machte ich ihn klar, "wohl eher nicht!" Ich kehrte auf dem Absatz um und stolzierte davon. "Hey Lilly bitte... es tut mir leid", sagte er gezwungen. "Lüg mich nicht an", nutzte ich seine eigenen Worte. "Tue ich nicht, ich meins ernst", sagte er und seine Stimme klang wirklich ehrlich. Ich ging trotzdem weiter, weil ich nicht so einfach nachgeben wollte. "Lilly, ich brauche dich", sagte er und joggte mit nach. Er lieg neben mir her, kurz bevor ich die Haupteingangstür erreichte, hielt er mich am Arm bei sich. "Nimm dir doch ein anderes Mädchen", argumentierte ich. "Ich will aber dich", sagte er zwinkernd. Ich schaute ihn skeptisch an. "Na gut", gab ich doch nach und ließ mich von ihn mit nehmen."Du kannst aber zickig sein", stellte er für sich fest und schaute mich von der Seite an. "Sei ruhig", sagte ich, denn ich hatte keine Lust wieder darüber zu reden! "Komm hier rein", meinte er als wir in dem 'Hauptsaal' ankamen. Indem standen mehrere Menschen, die alle ihre Aufgaben hatten. Die Kamera wurde aufgebaut und andere schauten nach dem Licht. "Du bist das Mädchen welches zusammen mit Justin spielt richtig?", fragte eine ältere Frau, die anscheinend für das alles hier den Plan organisierte. "Ja", antwortete ich mit einem Wort und sah sie abwartend an. "Bringst du sie in die Maske?", fragte sie ein Mädchen, welches etwas jünger als ich war. Sie nickte und ich folgte ihr wortlos."Setz dich", sagte die Frau die mich dort übernahm. Ich nahm dort platz, wo sie hin zeigte. Sie fing an mein Gesicht mit Make-up zu beschmieren und machte meine Augen nochmal etwas neu. "Den oder den?", fragte sie, was den Lippenstift anging. "Rot", sagte ich und lächelte sie an. "Voilà", sagte sie und ich schaute mich im Spiegel an. Sie hatte meine Augen wirklich schön gemacht... "Das sieht toll aus", lobte ich sie und grinste. "Hoffentlich gefällt es Justin auch so gut", sagte sie und zwinkerte. Verwirrt schaute ich sie an, während ich die Türklinge herunter drückte.Was meinte die denn damit? Ich hatte bestimmt nichts mit ihm. Ich hoffe das ist den meisten hier klar! "Da bist du ja endlich", sagte die Frau von vorhin und zog mich mit sich. Justin drehte gerade schon einen Teil auf dem er sowieso nur alleine zu sehen war.Wir gingen nach draußen, ich sollte um ihn herum tanzen. Ich poste mit ihm, wie für ein Cover. In einer anderen Szene, die wir immer wieder drehen mussten, bekam ich die Anweisung ihn verliebt anzusehen. Da das nicht ganz so klappen wollte, weil ich nicht verliebt in ihn bin und niemals sein werde. "Das ist dich bei mir nicht so schwer", murmelte Justin und grinste frech. "Ohh glaub mir, das ist eine Herausforderung", murmelte ich zurück. "Gebs zu, du magst mich doch", sagte er selbstverliebt und wackelte dümmlich mit den Augenbrauen. Ich verdrehte die Augen. "Noch einmal", sagte er der Kameramann und verwieß uns auf die Plätze. "Jetzt schau ihn verliebt an", sagte er. Ich versuchte mein bestes. "Denk an meinen Oberkörper Baby", hauchte Justin. Ungewollt färbten sich meine Wangen rot. "Jetzt schau zu ihm hoch", schrie der Mann zur Szene. "Okay, ist im Kasten", sagte er fröhlich. Ich starrte Justin noch einen Moment an. Sein Gesicht war ohne jeglichen makel. Seinen Haut schien so weich, seine braunen Augen die mich anschauten und in die ich ebenso schaute ließen mich alles um uns vergessen."Kleine Pause", sagte einer von der Technik und ließ uns hier stehen. "Und?", fragte Justin. Ich zog meine Augenbrauen nach oben und sah ihn fragend an"Was und?", fragte ich zurück und wartete auf seine Antwort. "Wie gefällt dir der Dreh und wie gefall ich dir?", sagte er breit grinsend. "Super", sagte ich so ironisch wie möglich. "Jetzt sei doch nicht so", schmollte er und zog seine Unterlippe zu einem traurigen Gesicht. Ich musste dieses mal wirklich Lächeln. "Sag", forderte er. "Ich finds ganz schön", gab ich dann doch zu. "Und wie wärs wenn wir und küssen müssten", sagte er und biss sich auf die Lippe. "Küssen?", fragte ich, als ob er einen Scherz machen würde. "Ja.. das hab ich dir nicht erzählt", murmelte er schuldbewusst und beobachtete mich genau. "Da mach ich nicht mit", sagte ich entschlossen und wollte schon gehen. Alle Leute waren inzwischen im Gebäude und tranken oder aßen eine Kleinigkeit. "Lass mich dir beweisen, dass das nicht so schlimm wäre", meinte er und drängte mich gegen die Autotür. Das Auto stand wegen den Dreharbeiten hier. Er kam mir mit seinen Lippen näher. Mein Atem beschleunigte sich erheblich.

Love me harderWhere stories live. Discover now