26. Die rätselhafte Rolle des Severus Snape

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Kapitel 26| Die rätselhafte Rolle des Severus Snape

Der Abschied war hart. Für uns beide.
Vier Tage hatten wir die Zeit als verheiratetes Paar genossen, dann musste Charly zurück nach Rumänien.
Als wir uns das letzte Mal für eine lange Zeit gegenüberstanden, nahm ich seine Hand und streifte den Ring von seinem Finger. Ich schmunzelte bei seinem verwirrten Blick, den er mir zuwarf. Ich fischte ein Lederbändchen aus meiner Hosentasche, fädelte den Ring ein und band die Schnur fest. Dann legte ich ihm die Kette liebevoll um den Hals und versteckte sie unter seinem Hemd.
Er verstand den Wink.
Um seine Stelle im Reservat nicht zu gefährden, musste er immer voll konzentriert sein. In den Augen seines Chefs war es daher ratsam für seine Mitarbeiter keine Freundin oder Ehefrau zu Hause zu haben. Der sehnsüchtige Gedanke an die Frauen hätten angeblich auch schon einigen Männern den Tod bedeutet. Immerhin waren es letzte angenehme Gedanken gewesen, bevor sie das Drachenfeuer erwischt hatte. Ich fand diesen Gedanken lächerlich. Zwar war es durchaus schmeichelhaft für eine Frau, aber doch irgendwie völliger Schwachsinn. Viele Dinge im Leben eines Mannes können sie vom Augenblick ablenken. Die Schuld auf die Frauen zu schieben, war doch nur die Meinung eines wirklichen Frauenfeinds.

Charlie war fort und obwohl er mir regelmäßig heimlich schrieb, vermisste ich ihn doch wahnsinnig.
Erst an Weihnachten sah ich ihn wieder, das wir zusammen mit den Weasleys im Grimmauld Place feierten. Auch Harry war dort und als er von meiner Hochzeit mit Charlie erfuhr, bedauerte er, dass er nicht dabei gewesen sein konnte. Auch die anderen hießen mich als Mrs Weasley herzlich Willkommen.
Das Fest war wunderschön und die Erleichterung über Arthurs Genesung, nach dem Angriff im Ministerium, trug dazu bei und ließ es umso schneller vergehen. Kaum, dass man sich versah waren die Ferien vorbei, Charlie wieder in Rumänien und ich wieder mit Bergen voll Papierkram.

Im Sommer kämpften wir alle im Ministerium gegen massenhaft Todesser, die hinter Harrys Prophezeiung her waren. Nur wenige Wochen später, in denen ich viel um Sirius trauerte, erfuhr ich, dass neben den zahlreichen Prophezeiungen, die in der Mysteriums Abteilung zerschellt waren, eine fehlte.
Eine, die meinen Namen trug.

Die Tage verbrachte ich viel bei meinem Vater. Er war der einzige, der mich im Moment trösten konnte, da Charlie immer noch in Rumänien arbeitete. Der Tod meines besten Freundes war erst zwei Wochen her und ich wusste, dass auch Harry wahnsinnig litt. Sirius war gerade erst aus dem Gefängnis geflohen, lebte immer noch in der Gefangenschaft in seinem eigenen Haus und wurde erst dann wahrhaftig frei, als ihn der unverzeihliche Fluch traf. Es war einfach nicht fair, dass es ihn getroffen hatte.

Mein Vater und ich verbrachten viel Zeit miteinander, um uns beide etwas abzulenken. Wir schlenderten zum Beispiel durch das kleine Muggeldorf Cokeworth und er zeigt mir das Haus, in dem meine Mutter aufgewachsen war. Das Haus war nicht weit von Spinner's End entfernt und hatte einen großen Garten. Snape erzählte mir wie er Lily kennengelernt hatte und zeigte mir den Spielplatz, wo sie zusammen viel Zeit verbracht hatten.
Cokeworth war wie ausgestorben. Viele Häuser waren verlassen, darunter auch das Haus der Familie Evans. Wenige Bauten waren sogar zerstört worden. Die Angriffe auf Muggle nahm weiter zu und hatte auch in diesem Dorf seine Spuren hinterlassen.
Das Haus der Familie meiner Mutter war noch sehr gut erhalten. Einmal betrat ich das Haus, in dem sogar noch viele Möbel standen, und betrachtete die Fotos an den Wänden.
Ich war Lily wirklich sehr ähnlich, denn als Kind hatte ich fast genauso ausgesehen, nur waren meine Haare damals stumpf, meine Haut gräulich und die grünen Augen von schwarzen Ringen umrandet gewesen.
Eine alte Frau fand mich verwundert im Haus, meinte, dass ihr das Haus nun gehöre. Sie erkannte meine Mutter in meiner Erscheinung und prompt drückte sie mir die Haustürschlüssel in die Hand.
Ich wollte protestieren, aber sie winkte ab und sagte, dass das Haus rechtmäßig mir gehörte.
Also hatte ich nun ein Haus.

Mirana Potter - die wahre Auserwählte?Where stories live. Discover now