19. Das Quidditchfinale

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Kapitel 19| Das Quidditchfinale

Charlie und ich waren nun ein Paar. Wir hatten uns ausgesprochen (ziemlich lange sogar), und wir waren uns einig, dass wir beide nicht mehr nur Freunde sein konnten. Charlie zeigte mir das mehrmals täglich. Er weckte mich morgens mit federleichten Küssen, wir liefen Hand in Hand durch Hogwarts und schliefen abends zusammen auf der Couch ein. Es vergingen wundervolle Tage.

Eines morgens in Zaubertränke wurde Charlie von Professor Snape gebeten am Ende der Stunde nach Vorne zu kommen. Sein Blick zu mir war daraufhin gequält und nervös, wovon ich nur lachte und ihm unter der Bank die Hand drückte. Nach der Stunde lehnte ich lässig an unserem Tisch in der zweiten Reihe, während Charlie seinen Weg zum Lehrerpult bahnte. Mein Vater registrierte meine Anwesenheit mit einem Lächeln und wandte sich meinem vor Angst zitternden Freund zu. Armer Charlie! Snape verschränkte seine Arme und funkelte ihn an.
"Sie lieben meine Tochter, Mr. Weasley?" Raunte er furchterregend. "Ja, Sir." Charlie lächelte zu mir. "Gut. Wenn ich höre, dass Sie ihr auch nur ein Haar krümmen, oder wegen Ihnen auch nur eine einzige Träne vergießt, dann werden Sie sich wünschen niemals geboren worden zu sein!"
"DAD!" Lachte ich. "Mach ihm keine Angst!" Ich lief nach Vorne, legte einen Arm um meinen ernst blickenden Vater und küsste ihm leicht auf die Wange. "Bis Später, Dad." Verabschiedete ich mich, nahm Charlie am Arm und zog in zur Tür. "Man, ist dein Vater gruselig." Ich lachte nur darüber. Umso froher war ich, dass ich so einen Vater nun hatte.

"Glaub mir," sagte ich zu Charlie beim Essen. "Die Begegnung mit Remus hättest du gar nicht überlebt."
"Wann wirst du es ihm sagen?" Ich überlegte nur kurz.
"Ich weiß, dass er mich umbringen wird. Deswegen... ziehe ich das so lang wie möglich hinaus."
Auch wenn Remus nicht erfreut darüber wäre, wenn er es aus zweiter Hand erfährt. Aber ich hatte einfach keine Lust mir seine dämliche und völlig sinnlose Standpauke anzuhören. Du darfst keine freunde haben Mirana, bla bla bla. Niemand darf wissen wer du wirklich bist, bla bla bla. Du könntest sterben, bla bla bla. Sterben wir nicht alle irgendwann‼!
"Oh man." Flüsterte mir Charlie ins Ohr. "Meine Mutter hat dich vor Glück zerquetscht und dich zum Teil der Familie erklärt bevor du 'Hallo' sagen kannst." Ich konnte es kaum erwarten seine Mutter kennenzulernen. "Deine Familie hört sich fantastisch an, Charlie." "Das ist sie." Er lächelte glücklich.
"Hey, wusstest du, dass mein kleiner Bruder Ron nächstes Jahr nach Hogwarts kommt? Vielleicht werden er und dein Bruder ja sogar dicke Freunde." Oje. Das könnte etwas werden wenn die beiden befreundet werden würden. Ein Weasley und ein Potter. Ob das gut gehen würde?

Einige Wochen später stand das große Quidditch-Finale an. Gryffindor gegen Ravenclaw. Was für ein Spektakel. Das hier war die letzte Gelegenheit für Charlie und mich. Weasley gegen Evans... oder Snape...oder so? Sucher gegen Sucher. Gryffindor gegen Ravenclaw.
Am Morgen des großen Spiels stand ich Charlie als Gegner gegenüber. Die rosarote Brille hatten wir für dieses Ereignis beiseite gelegt.
"Bereit, Weasley?!" Spuckte ich ihm kichernd vor die Füße. "Bereit..." er stockte, betrachtete mich von unten bis oben und kam einen Schritt auf mich zu. "Bereit, Snape?!"
Ich lachte nur und verließ die große Halle. "Wenn du mir auch nur ein Haar krümmst, Weasley, wird mein Vater dich umbringen." Ich lachte laut auf und betrachtete wie Charlies Gesicht kurz weiß wurde. Snape. Mirana Snape. das gefiel mir. Vielleicht wusste ich nun endlich wer ich war.
Ich ließ mir von Amelie und Swenja viel Glück wünschen, band während dem Laufen meine roten Locken zusammen, raffte meinen blauen Quidditch-Umhang und folgte meiner Mannschaft nach draußen.

Der Himmel war wolkenlos und es blies nur ein sachtes Lüftchen. Perfekte Bedingungen für Quidditch, sodass es schon beinahe langweilig war. Ich schnappte mir meinen neuen Besen, winkte in die Richtung meines Vaters und sah wie er mir die Daumen drückte. Was für ein Gefühl! Immer hatte ich mir vorgestellt mein (damaliger) Vater James würde mir zusehen, würde mit mir feiern und mich aufheitern. Nun saß dort oben mein Vater, der zwar nicht James hieß, aber ich wusste, dass er mit mir feiern und mich aufheitern würde.

Wir betraten das Stadion und Lee Jorden moderierte das Spiel.
"Die beiden Mannschaftskapitäne geben sich nun die Hand." Ich stand vor Charlie und wir schütteln uns die Hände. "Ich weiß, dass du gewinnst, Charlie. Mein bester Jäger liegt im Krankenflügel. Außerdem hast du wahnsinnig viel Talent." Ich lächelte, als er seine Lippen zart auf meine Hand drückte. "Ich weiß." Arroganter Idiot!
"KEINE ROMANZEN AUF DEM SPIELFELD WEASLEY‼! WIR BEFINDEN UNS IM KRIEG!" Die Zuschauen lachten. Charlie lief an mir vorbei und flüsterte: "Du bekommst trotzdem ein Kuss von mir. Egal wie das hier aus geht." Er zwinkerte mir schelmisch zu und setzte sich auf seinen Besen. Ich tat es ihm gleich und rief ihm hinterher, als er abhob: "Möge der bessere Sucher gewinnen!"

Dann begann das Spiel.

Ich ignorierte alles um mich herum, fokussiere jedes Fleckchen auf dem Spielfeld.
Erst als die Menge aufschrie kehrte ich gedanklich in die Wirklichkeit zurück. Unser Hüter Leon Dashwood lag von einem Klatscher getroffen, verwundet am Boden. Und dann flog ein Quaffel nach dem anderen in unsere Ringe.
Oh nein! Oh nein!
Hastig war ich auf der Suche nach dem goldenen Schnatz, wich zwei Klatschern aus und blickte in Charlies siegessicheres Gesicht. Was für einen Idioten ich doch liebte. Denn hier, auf fast 30 Metern höhe wurde mir das wirklich bewusst. Ja, ich liebte diesen rothaarigen Idioten, der auf seinem Besen tänzelte, als ob ihm die Welt gehöre. Aber eines gehörte ihm sicher. Mein Herz.

Ich schlug mir diesen wundervollen Vollpfosten aus dem Gedächtnis, als ich ihn sah: den Schantz.
Ich raste darauf zu so schnell wie mich mein Besen trug, Charlie spürte ich, nicht weit hinter mir. Ich flog auf den Boden zu, streckte meine Hand nach vorne und umschloss meine Finger um die kleine goldenen Kugel.
Ich hatte ihn! Ich hab den Schnatz gefangen!
Aber was war das? Die Gryffindors applaudierten, wedelten begeistert mit Fähnchen und ließen rot-goldenenes Konfetti schweben.
"EVANS FÄNGT DEN SCHNATZ, ABER GRYFDFINDOR GEWINNT‼" Rief Lee Jordan durch das Stadion.
Gryffindor hatte gewonnen, Gryffindor erhielt den Quidditchpokal.
Ravenclaw hatte zwar den Schnatz gefangen, lag aber trotzdem zurück. Zu viele Quaffel waren durch unsere unbewachten Ringe gegangen. Gryffindor gewann mit 190 zu 170.
Ich hatte nie wirklich auf einen Sieg gesetzt. Nachdem ich erfahren hatte, dass unser Jäger Simon im Krankenflügel lag, wusste ich, dass wir nicht gewinnen konnten. Nach dem Sturz von Leon, unserem Hüter, war die Sache gegessen gewesen. Trotzdem war ich stolz den Schnatz vor dem berüchtigten Charlie Weasley gefangen zu haben. Und das, würde ich ihm sowas von unter die Nase reiben!

Er kam auf mich zu gejoggt und ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Charlie atmete schwer, war von oben bis unten verschwitzt und ließ seinen Besen achtlos in den Sand fallen. Dann kam er näher und küsste mich. Auch ich ließ meinen Besen fallen und schlang meine Arme um ihn. Wie hatte ich das vermisst! Obwohl wir nur eine Dreiviertel Stunde gespielt hatten.
"Ich liebe dich." Hauchte er mir ins Ohr. Ich legte meine Hände an seine Wangen und blickte in seine wunderschönen braunen Augen. "Ich liebe dich auch."

Er legte einen Arm um mich und lief Richtung Kabinen. "Nicht zu fassen, dass du mir den Schnatz weggeschnappt hast."
"Tja." Meinte ich nur zuckersüß. "Ich war einfach schneller, Weasley." Er zwickte mir lachend in den Bauch und rannte lachend in seine Kabine. "Na warte, Weasley! Wenn ich dich zu fassen kriege!" Ich lachte und drehte mich ruckartig um, als ich ein zaghaftes räuspern vernahm.
"Dad!" Ich umarmte meinen Vater und legte meinen Kopf auf seine Schulter. "Willst du wirklich, dass man uns so sieht?" Fragte Snape nervös und ließ mich los. "Natürlich!" Versicherte ich ihm. "Du bist mein Vater und ich bin wahnsinnig stolz deine Tochter zu sein!" Er lächelte erleichtert. "Weißt du was?" Ich sah ihn breit grinsend an. "Hmm... nein. Ich sag's dir doch nicht! Das wird eine Überraschung!"
Er blickte mich fragend an, aber ich schüttelte nur den Kopf. Er gab sich damit geschlagen.
"Du hast super gespielt, Mirana. Ich bin unheimlich stolz." Mir kamen fast die Tränen. "Danke Dad!" Ich umarmte ihn erneut und fragte, als ich mich löste: "Trinken wir nachher einen Tee zusammen?"
Er nickte und folgte McGonnigals Ruf. "Bis später, meine kleine Sucherin."

Am nächsten Morgen saß ich in Verwandlungen und machte es offiziell.
McGonnigal stellte eine Frage zu den Hausaufgaben und ich hob die Hand.
"Ja, Miss Evans." Fragte sie und die Klasse blickte zu mir.
"Tut mir Leid Professor. Mein Name ist Snape. Mirana Snape!"

Mirana Potter - die wahre Auserwählte?Where stories live. Discover now