6. Ärger mit Snape

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6.Kapitel| Ärger mit Snape

Am nächsten Morgen verteilte Professor Flitwick die Stundenpläne an die Schüler seines Hauses. Ich nahm das gerollt Pergament entgegen und öffnete, noch immer verschlafen, die blaue Schleife.
Ich trank noch einen Schluck Kürbissaft und warf dann einen Blick auf das Papier.
Ich hatte heute zu allererst Zaubertränke zusammen mit den Slytherins. Angenehm.
Ich aß den letzten Happen meines Toasts, nahm mein Zuabertrankbuch und lief eilig runter in die Kerker.
Da ich nicht wusste, wie ich dort hin kommen sollte, hängte ich mich einfach an ein paar ältere Slytherins, die vermutlich auf dem Weg nach unten waren.

Ich erkannte die Mädchen aus meinem Schlafsaal, die bereits geduldig auf Professor Snape warteten.

Ein blondgelocktes Mädchen kam auf mich zu, als uns das Klassenzimmer geöffnet wurde. Ich glaubte mich zu erinnern, dass sie Swenja hieß...
„Darf ich mich zu dir setzten?" fragte sie selbstbewusst und deutete lächelnd auf den freien Platz neben mir. „Klar." Sagte ich knapp.
Besser sie, als irgendeine Nervensäge. Professor Snape schritt währenddessen auf den Lehrerpult zu.
Er begann über die Kunst des Brauens zu reden, doch ich konnte ihm nicht zuhören. Ich war bei seinem Anblick viel zu sehr in Gedanken versunken. Gedanken an früher.
Meine Eltern hatten mir von ihm erzählt und mein Vater hatte dabei ganz abwertend von ihm gesprochen.
Es war kein Geheimnis für mich, dass mein Dad „Schniefelus" nicht leiden konnte. Wenn sie nicht sogar Erzfeind gewesen waren.
Meine Mum wurde immer ganz traurig, wenn sie von ihm sprach.
Später hatte mir meine Vater erklärt, warum das so war: „Sie waren einmal gute Freunde gewesen, deine Mutter und Schnie... ähh... Severus." Begann er. „Sirius, Remus und ich haben Snape oft geärgert, und nimm dir da bitte kein Beispiel dran. Jedenfalls, deine Mutter, so herzlich wie sie nun mal ist, wollte ihm nur helfen. Dann hat er... er hat... er hat deine Mutter beschimpft. Dann haben sie sich nie wieder auch nur angesehen."
Mehr wollte mir mein Dad darüber nicht sagen. Jahre später fragte ich dann Remus und er sagte mir, dass das Wort, das Severus damals benutzte, Schlammblut" war. Eine sehr fiese Bezeichnung für jemanden, der Muggleeltern hatte. Für jemand wie meine Mutter.
Während ich so darüber nachdachte, malte ich lauter Kreise auf mein Pergament, manchmal beruhigte mich das. Offenbar war es Snape jedoch aufgefallen, denn er stand plötzlich genau vor meinem Tisch stand und laut wurde: „Sie da! Wie ist ihr Name?"
Ich wachte erschrocken aus meinen Tagträumen und blickte in sein wutverzerrtes Gesicht.

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Ich hielt, wie üblich zu Beginn des Schuljahres, eine Einführungsrede zum Thema Zaubertränke. Vorallem bei den Erstklässlern war sie überaus wichtig, denn sie verschreckt die naiven Gedanken über das 'Zauberkochen'.

Alle saßen sie da, verängstigt wie Hasen, doch ein Mädchen blickte mich nicht mit großen Augen an. Sie beachtete mich gar nicht.
„Sie da! Wie ist ihr Name?" Sie schien aus einem Traum zu erwachen.
„Mirana Evans" sagte das rothaarige Mädchen, das mich nun mit ihren strahlend grünen Augen anblickte.
Mir blieb die Luft weg.
Das war einfach unmöglich!
„Kommen sie nach der Stunde bitte zu mir nach vorne!" sagte ich und hoffte, dass meine kurze geistige Abwesenheit nicht weiter aufgefallen war. Normalerweise brachte mich nichts so schnell aus der Fassung.

Die restliche Stunde verlief relativ normal, meine Gedanken blieben jedoch nie ganz bei der Sache und mein Blick suchte immer die Erscheinung dieses Mädchens.

Nach der Stunde kam Mirana dann nach vorne, so wie ich ihr es befohlen hatte. „Sie wissen was ihr Missverhalten war?" fragte ich sie. „Schätze schon." War das Einzigste, was sie dazu sagte und sah mich weiter an. „Und?" hackte ich nach. „Ich hätte ihnen zuhören sollen." Sagte Mirana dann, immernoch fest und selbstsicher, nicht zerknirscht oder beschämt, so wie ich es erwartet hätte. „Und warum haben sie es dann nicht getan, Miss Evans?" fragte ich weiter. Ihr Desinteresse an dieser Unterhaltung war deutlich herauszuhören, was absolut unverschämt war.
„Ich war...in Gedanken." Meinte sie einfach und ich ließ sie mit einer Strafarbeit gehen. Ich konnte sie nicht länger ansehen.
Sie erinnerte mich... Das konnte nicht sein...
Ich würde Dumbledore fragen, was es mit dieser Mirana auf sich hatte. War sie tatsächlich die, für die ich sie hielt? Oder war es einfach nur Zufall?

Mirana Potter - die wahre Auserwählte?Where stories live. Discover now