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neun.

So schnell wie möglich schwimmt Yarrow auf Zales Grotte zu. Die Neuigkeiten, die ihm zugetragen worden sind, müssen unverzüglich an den Anführer weitergeleitet werden. Ohne sich bemerkbar zu machen, bricht er in die Grotte ein. Doch bei dem, was Yarrow dort zu sehen bekommt, vergisst er augenblicklich, weswegen er hergekommen ist.

Zale ist in Gesellschaft. Er hat seine gewaltige, dunkle Flosse um Noelanis zierliche Erscheinung geschlungen. Leidenschaftlich. Besitzergreifend. Seine starken Hände umschließen ihre zarten Brüste. Mit seiner Zunge erkundet er ihre weiche Haut, beginnend hinter ihrem Ohr, ihren Hals entlang. Genussvoll leckt er über die Stelle, die von seinem Biss geziert ist, und entlockt Noelani Laute der Ekstase.

Ihre Hände finden sich in den langen, schwarzen Haaren des Anführers. Sie hat ihren Kopf zur Seite geneigt, um Zales Küsse entgegenkommend zu empfangen.

Dieses quälende Geschehen sorgt dafür, dass Yarrow auf der Stelle verharrt. Er schluckt schwer, nicht in der Lage zu handeln. Die Worte, die er sich auf dem Weg hierher zurechtgelegt hat, bleiben ihm der Kehle stecken und drohen, ihn zu ersticken.

Obwohl Zale längst bemerkt hat, dass er mit Noelani nicht mehr allein ist, sieht er keinen Anlass, von seiner Gespielin abzulassen. Im Gegenteil. Der Reiz, beobachtet zu werden, treibt ihn geradezu an. Er genießt es, zu veranschaulichen, dass er derjenige ist, der die schönsten aller Meerwesen abbekommt. Provokant küsst er sich zu Noelanis Brüsten hinab und nimmt ihre aufgerichteten Nippel abwechselnd in seinem Mund auf. Mit dem Einsatz seiner Zunge und Zähne entlockt er ihr weitere Seufzer der puren Lust.

Yarrow kann sich dieser Folter nicht länger aussetzen. Sein Herz ächzt und ihm wird schlecht. Die Eifersucht, die in ihm aufsteigt, übermannt ihn mit einer Intensität, die jenseits von Gut und Böse liegt. Bitter wendet er sich ab, mit dem Ziel die Grotte zu verlassen und ohne zu wissen, was er nun tun soll.

„Gibt es etwas, das du mir sagen wolltest?", ruft Zale seiner rechten Hand hinterher.

Erst jetzt dreht sich Noelani um und wird sich über Yarrows Anwesenheit bewusst. Scham steigt in ihr auf und sie bringt es nicht über sich, Yarrow in die Augen zu sehen. Das hellgrüne Funkeln seiner Regenbogenhaut, von dem sie sonst nicht genug bekommen kann, brennt sich anklagend in ihre Haut und Schuppen. Kurz denkt sie darüber nach, sich unter Zales Verschlingung herauswinden, doch sie fürchtet den Argwohn, den sie damit bei ihm entfachen könnte. Zusätzlich trägt die Verbundenheit des Bisses dazu bei, dass sie sich seiner Anziehungskraft nicht entziehen kann. Selbst dann nicht, wenn sie es wollen würde.

Yarrow muss sich zusammenreißen, um sich nichts von seinem Missfallen anmerken zu lassen. „Ich denke, dass dies bis später warten kann", versucht er sich aus der Affäre zu ziehen. Er braucht dringend einen Moment für sich und seinen Schmerz.

Demonstrativ bedeckt Zale Noelanis Hals mit dominanten Küssen, sein Blick dabei auf Yarrow gerichtet. „Deswegen bist du in aller Eile hierhergekommen?", zweifelt der Anführer an den Worten seines Freundes. „Um mir etwas zu sagen, das bis später warten kann?", fügt er spöttisch hinzu.

Unter Yarrows Eifersucht mischt sich eine nicht zu verachtende Portion Wut. Seine Halsschlagader pulsiert derart heftig, dass diese droht jeden Moment zu platzen und seinen miserablen Gefühlszustand zu verraten. Seine Kieferknochen sind hart aufeinandergepresst, sodass ein knirschendes Geräusch seine Ohren erfüllt. Seine Hände sind zu Fäusten geballt und die Spitzen seiner Fingernägel stechen ihm in die Handflächen. Blut tritt aus den Wunden, die er sich selbst zufügt. Doch dieser Schmerz ist nichts im Vergleich zu dem, was sein Herz erleidet. Das Brennen seiner Handflächen, ausgelöst durch die Wunden, ist ihm höchst willkommen. Es lenkt ihn von den Qualen ab, die tief in seinem Inneren toben. Um nicht entlarvt zu werden, spielt er gute Miene zum bösen Spiel und gibt den Grund seines Erscheinens bekannt. „Aenon glaubt, gesehen zu haben, wie Chantara Richtung Süden geschwommen ist."