Ex hoc momento pendet aeternitas - omnia vincit amor

*78* / mal wieder Notaufnahme

Die Fahrt ins Krankenhaus verläuft dann aber mega entspannt. Meine Atemsituation verbessert sich zunehmend und auch mein Allgemeinbefinden ist wieder besser. Auch Birgit scheint zufrieden zu sein, denn sie nimmt testweise kurz die Sauerstoffmaske ab. <Wie gehts dir jetzt?> fragt sie mich kurz bevor wir da sind und ich meine <Ganz okey.. Der Kopf dröhnt noch ordentlich.> Zufrieden nickt sie und trägt dann was ins Tablet ein. Dann bekomme ich die Sauerstoffmaske allerdings auch schon wieder, um die Sättigung erstmal oben zu halten. Lukas biegt nach rechts ab und hält dann an. Jacky befreit mich vom Oxy und dann gehen die Türen auf. Mein Freund steht draußen und grinst schelmisch. <So Prinzessin. Die Reise ins Wunderland ist beendet.> meint er frech und ich grinse. <Mein kleiner Idiot.> sage ich dann aber liebevoll durch die Maske und er hält meine Hand, während er die Liege rausfährt. Ich weiss, dass Papa heute Dienst hat und hoffe, dass er im Op oder so ist. Er ist mit der beste Papa, den man sich vorstellen kann, aber einen Arzt als Vater zu haben ist seeeeehr anstrengend wenn man selber mal Patient ist.
Auf dem kurzen Weg bis in die Notaufnahme begegnen wir aber allerdings schon Alex, welcher eben einen Patienten mit Marion abgeliefert hat. <Was macht ihr da mit meiner liebsten Notfallsanitäterin?> fragt er besorgt und schaut dann Marion grinsend an. <Nichts gegen dich!> fügt er dann hinzu und sie lacht. <Verstehe das schon.> erwidert sie und Flo antwortet auf seine Frage <Sie hat ein bisschen zu viel mit dem Feuer gespielt. Naja eher gesagt wurde sie fast von dem verrückten Ex Lebensabschnittsgefährten meiner Tante umgebracht.> <Ach du je.. Wie siehts aus?> fragt er weiter besorgt und jetzt antwortet Birgit <Leichte Rauchgasintox mit Kopfschmerzen und Übelkeit. Natürlich reagierte sie auch mit der Lunge was wir aber mit Salbu und O² zum Glück schnell in den Griff bekommen konnten. Sonst ne Kopfplatzwunde und Verbrennungen ersten Grades an der Wade.> <Okey.. Ich komme dich später besuchen Em.. Möchtest du dann ne Pizza?> fragt er grinsend und ich strecke beide Daumen nach oben. Pizza klingt immer gut. <Halt die Ohren steif!> sagt Marion noch und dann trennen sich unsere Wege. Alex ist wirklich wie so ein weiterer Onkel für mich.
Unser Weg geht rein in die Notaufnahme, wo dann natürlich Papa ebenfalls Dienst hat. Allerdings ist er grade mit einem anderen Patienten beschäftigt und kann nur kurz erschrocken schauen. Dafür ist Miri hier und übernimmt die Sache. <Da hatten wir jetzt soooo lange Ruhe vor dir!> meint sie lachend und schaut dann das Team an. <Kurzfassung: sie wurde eine Treppe runtergeschubst, eingesperrt und dann brannte irgendwann auch noch das Haus in dem sie sich befand. Emilia hat eine Kopfplatzwunde hinten links aber einen unauffälligen GSC 15. Dann eine Verbrennung an der rechten Wade ersten Grades und V.a Rauchgasintox und Schädel Hirn Trauma Grad 1. Klagt über Kopfschmerzen, welche aber mit der Gabe von Sauerstoff besser werden.. Sie bekan 0,5 Ibu, 0,2 Vomex und sonst ne Jono.> erzählt Birgit und mein Freund hebt mich anfangs auch sehr sanft rüber. Irgendwie haben wir alle die Rippen vergessen, welche sich jetzt aber wieder mit Schmerzen melden. <Boah Flori du Arsch.. Das tat übringens weh... Schon wieder!> mecker ich meinen Freund an und versuche die eben gebildeten Tränen wegzublinzeln. <Ach ja und die Rippen sind vermutlich geprellt.> fügt Flo hinzu und ich gebe ihm einen leichten Klatscher auf den Hinterkopf. Den hat er aber auch verdient!
Nach einem Untersuchungsmarathon von Lungenfunktionstest, Bronchoskopie und chirurgische Ambulanz (wobei die Bronchoskopie als Letztes kam), ging es endlich auf ein Zimmer und ich konnte erstmal richtig duschen gehen. Natürlich mit Anstands Wau Wau vor der Tür zur Sicherheit. Nach dem Duschen ging es aber sofort wieder zurück ins Bett, wo ich meine restliche Dröhnung von der Bronchoskopie ausschlief bis Papa, Julia, Phil, Alex und Flo nach Feierabend kamen. Morgen darf ich zum Glück schon wieder nach Hause und ab Mittwoch auch wieder in die Bereitschaft bis zum nächsten regulären Dienst mit Alex am Freitag. Ich muss dringend mit ihm nochmal über was auf der Hochzeit quatschen. Kaum zu glauben, dass es nur noch 4,5 Wochen sind bis ich endlich den Mann meiner Träume heiraten werde.
Dieser Mann meiner Träume sitzt grade übrigens neben mir auf dem Krankenhausbett und isst ein Stück Pizza. Zum Glück hat Alex ein ganzes Blech gekauft, denn ich habe verdammten Hunger. Das Frühstück ist lange her und nen Snack zwischendurch gab es nicht.

Mal wieder ein Kapitel Spam. Mal sehen wie ich jetzt mit Schreiben weiterkomme. Hoffentlich geht auf der Fahrt am Freitag alles so wie ich es hoffe und ich kann schreiben. Lernen brauche ich im Zug gar nicht erst versuchen.

Vorhin ist mir etwas passiert was so voll und ganz mein Leben beschreibt. Habe während ich zu unserer U Bahn Haltestelle gelaufen bin mal wieder drüber nachgedacht, dass ich beim Treppe ab gehen weiterhin keine Maske tragen werde, weil mein Körper keinen 3. Treppensturz in 16 Monaten verträgt. Dann nichtmal einen Meter vor dieser kack Treppe stolpere ich erstmal über was auch immer. War ja in Gedanken nicht grade genau bei dem Thema. Btw ich bin die Treppe natürlich komplett normal runtergelaufen und habe sie dieses Mal nicht auf anderen Wegen genommen (seitlich ist sehr sehr uncool und sollte unbedingt vermieden werden)

Nochmal hier die Info: die Story bzw der Account hier ist jetzt auch auf IG vertreten @per_aspera_ad_astra632