*67* / Breakdown

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Mehr als nur müde komme ich kurz vor knapp an der Wache 1 an und parke ein. Gähnend steige ich aus und hole mir meine Handtasche von der Rückbank. So schnell es meine Müdigkeit zulässt laufe ich in die Wache und dann direkt hoch in die Umkleide.
Ich ziehe meine normale Kleidung aus und die Arbeitskleidung an. Entweder brauche ich heute Schlaf oder sehr viel Koffein. Obwohl ich eh nur einen halben Tag NEF fahre. Wir haben das "Lehr NEF" und es wird später für Prüfungen gebraucht. Ich gehe dann in die Leitstelle und Julia geht auf Abruf irgendwi hin. Sollte der Katastrophenschutz ausgerufene werden müssen wir das NEF wieder besetzen. Während ich mich eben etwas im WC frisch mache schlafe ich schon wieder fast im Stehen ein. Aber wenn ich Glück habe ist der Kaffee fertig.
Müde gehe ich rüber in den Aufenthaltsraum und werde sofort von meinem Vater, Julia und Alex belagert. Irgendwie komisch mal nicht mit Alex zu fahren. <Emilia wo warst du?> fragt Papa halb sauer und halb besorgt und ich meine <Am Rhein!> Wieso nerven sie mich so früh schon? Und wieso ist Papa überhaupt hier? Er hat doch eigentlich Nachtdienst. Dank meiner Notfall Schminktasche konnte ich mein Gesicht immerhin etwas herrichten und sehe nicht ganz so schlimm aus, wie ich mich fühle. <Und wieso konnten wir dich oder dein Auto nirgendwo finden?> fragt er weiter und ich verdrehe die Augen. <Man nervt mich doch jetzt nicht... Ich bin alt genug um alleine zu entscheiden wo ich mich aufhalte und wie lange ich dieses tue! Außerdem weisst du doch ganz genau worum es geht!> motze ich und gehe mich dann erstmal einloggen. Die können mich alle Mal. Wütend setze ich mich mit meiner Kaffeetasse nach draußen auf die Treppe und könnte mich schon wieder massiv aufregen. Dazu steht in den nächsten Tagen auch die Woche an, was meine Laune nicht wirklich positiv beeinflusst. Schlecht gelaunt fällt mir ein, dass Flo momentan auch wieder hier auf der Wache ist und eigentlich auch hier rumlaufen müsste. Normalerweise freue ich mich darüber aber heute stresst es mich. Julia kommt raus und setzt sich neben mich. <Verrätst du mir wo du wirklich warst? Irgendwann hat Flo sich doch Sorgen gemacht weil du gar nicht mehr zurück gekommen bist und hat bei uns rumtelefoniert. Du warst bei keinem... Natürlich mache auch ich mir Sorgen!> sagt sie sanft und nimmt meine Hand. <Ich war bei Tom!> meine ich und schaue sie an. <Wie früher!> füge ich dann hinzu und schaue wieder auf den Boden weil ich Gähnen muss. <Schlaf später in der Leitstelle nicht ein.> meint Julia lachend und knufft mich in die Seite. <Ich liebe mein Auto aber für einen Schlaf ist es nicht geeignet!> stelle ich fest und strecke mich einmal. Wir fahren irgendwie keinen Einsatz und um 10 gebe ich den Schlüssel an den Prüfer ab.
Um 17 Uhr werde ich in der Leitstelle abgelöst und freue mich schon darauf schlafen zu gehen. Müde gehe ich direkt zum Auto, steige ein und fahre nach Hause. Mir doch egal ob Flo da ist oder nicht. Vielleicht hätte ich vorhin doch mit den Kollegen zu Mittag essen sollen. Dann hätte ich immerhin etwas Energie und einen höheren BZ. Dann halt gleich daheim.
Es war noch nie so schwer die Treppen zu unsere Wohnungstür hochzulaufen. Oben angekommen bin ich total fertig mit der Welt und werde wohl die Couch nehmen. Nachdem ich die Tür irgendwie aufbekommen habe lasse ich meine Tasche einfach fallen und schlurfe zum Bad. Mein Körper kann echt ne Dusche vertragen! Oder ein Bad... Ein Bad bei offenem Fenster ist jetzt super. Dann bleibe ich wenigstens wach.
Während ich mich ausziehe fallen mir die Augen immer wieder fast zu und ich freue mich über unsere große Badewanne. Das Wasser ist angenehm warm und ich lasse nebenbei eine ich nenne es mal aktivere Playlist laufen damit ich wirklich wach bleibe. Vorsichtig steige ich aus Faulheit in Unterwäsche in die Badewanne und setze mich langsam hin. Lauwarmes Wasser (meine Lieblingstemperatur,, deswegen lohnt sich Baden bei mir nur selten) umhüllt meinen Körper und langsam entspanne ich mich.
Ich schließe meine Augen und singe leise die Lieder mit. Dann passiert es allerdings doch und ich schlafe viel zu erschöpft ein. Allerdings nicht lange, denn zwei Hände greifen mich an den Schultern und ziehen mich aus dem Wasser. Kälte empfängt meinen Körper nun und ich fange an zu husten. <Verdammt was wird das hier?> fragt Flo aufgebracht und hält mich weiter überhalb des Wassers. <Nur ein Bad!> antworte ich leise, aber ich bin noch immer nicht wirklich in der Lage meine Augen offen zu halten. Mein Kopf fällt nach hinten was mich kurz wieder aufweckt. <Ja klar... In Unterwäsche!> meint er schnippisch und zieht mich aus der Badewanne. <Zu müde!> flüster ich noch und schlafe dann schon wieder ein. <Wach bleiben Em.. Wenn ich keinen Monitor habe und du mir immer wieder weg gehst ist mir das nicht geheuer!.. Ich erzähle dir auch die ganze Story während wir auf den RTW warten.. Es kann so nicht weitergehen. Du bist schon fertig mit der Welt!> fängt er an und zieht mich in dem großen Handtuch an sich, sodass ich aufgerichteter bin. Dann fängt er an zu telefonieren und ich höre halbwegs zu <Ja hey Elias. Flo hier... Schickst du mir einmal einen RTW zu uns nach Hause?.. Ja auf dem Auerberg.. Em ist somnolent bis soporös und ich bekomme sie kaum wach. Mir gefällt das nicht. Dazu habe ich sie eben aus der Badewanne gefischt! .. Ja ist vielleicht besser. Danke dir.>
Ich höre wie er das Handy auf die Fliesen legt und dann nach meinem Arm greift. Beruhig dich ich lebe noch. Allerdings drifte ich schon wieder in die Welt des Schlafens und rutsche seitlich an der Badewanne entlang. <Okey ich erzähle es dir, sobald es dir besser geht!> meint er dann und ich merke nur noch halbwegs wie er mich in die stabile Seitenlage verfrachtet. Das zweite Halbjahr von 2017 war schon echt nicht meins aber das hier kommt dem ziemlich nah.. Ab Juli muss es dann einfach besser werden.
Irgendwann werde ich wieder wach und es geht mir deutlich besser. Ich liege oben in Florians Bett und Flo liegt auf meinem Bett neben mir. Da es dunkel draußen ist vermute ich, dass es Nacht ist. In meinem Handrücken steckt ein Zugang und sie haben an der Deckenlampe eine Infusion drangehängt. Naja wenn es sonst geht. Die Infusion ist allerdings leer und ich sehe, dass auf dem Nachttisch ein Stöpsel dafür liegt. Ich nehme ihn mir und dadurch wird Flo wach. <Oh hey... Du bist ja wach.. Gehts dir besser?> fragt er während ich versuche die Infusion abzuachen und ich meine <Schon.> Er richtet sich auf, kniet sich hinter mich und hilft mir. <Du warst zu der Müdigkeit sehr unterzuckert.. Dein Körper hatte einfach keine Energie mehr weil er sich einfach nur noch am Leben halten wollte.> erklärt er und ich drehe mich zu ihm. <Arbeiten gehe ich morgen trotzdem!> meine ich und er erwidert <Das kannst du ja auch! Aber versuch bis der Wecker klingelt noch zu schlafen... Wir reden morgen wenn wir nach der Arbeit wieder daheim sind!> Ich nicke, krabbel auf meine Seite des Bettes und lasse mich in das Kissen fallen. Schlaf klingt weiterhin gut.

Helloooo

Ich brauche mal eure Hilfe. Wart ihr schonmal ohnmächtig, irgendwo blöd gestürzt o.Ä?? Brauchtet ihr evtl selber Hilfe vom Rettungsdienst oder sogar Notarzt? Wenn ihr mögt könnt ihr dann gerne eine private Nachricht schreiben. Habe zwar Ideen für weitere Einsätze aber ich dachte mir, euch mal etwas mit einzubeziehen. Wie gesagt nur wenn ihr Lust habe aber ich würde mich freuen.

Habt ein wunderschönes Wochenende

Ex hoc momento pendet aeternitas - omnia vincit amorWhere stories live. Discover now