*54* / fav job

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<Und hiermit können wir die Sirene an und ausschalten!> erklärt Marion der kleinen Lara, welche auf meinem Schoß sitzt und sie fragt <Darf ich mal drücken?> Wir schauen uns an und ich zucke mit den Schulter. <Na gut. Einmal kurz an und dann wieder aus!> erlaubt sie und Lara drückt glucksend vor lachen auf den Knopf. Kurz ertönt sie und sie lacht sich schlapp. <Alex für Emmi?.. Komm mal bitte ran! Eine Verletzte wird grade geborgen! Bring Marion mit.> funkt Alex und ich sage zu Lara <Wir müssen leider arbeiten Lara.. Na komm ich bringe dich wieder zu deiner Mama!> Dann steige ich mit ihr aus und wir laufen zu Alex. Ich gebe allerdings zuerst die kleine Maus wieder bei ihrer Mama ab.
Als ich wieder bei Alex bin wird eine junge Frau grade aus dem Haus getragen. Die Feuerwehrmänner legen sie auf der Trage ab und ich beginne sofort mit dem Monitoring. Ich ziehe die Schere aus der Tasche und schneide ihr Top auf, um dann die EKG Elektroden aufzukleben. Marion reicht mir die Kabel und macht den Oxy an ihren Finger. <Checkst du einmal den Rachen Emmi?> fragt Alex mich und ich knie mich über ihren Kopf, überstrecke ihren Hals und leuchte rein. <Verrußt!> stelle ich fest und sehe auf den Monitor. <Einmal bitte den Antidot und eine Narkose zur Intubation vorbereiten!> bittet Alex mich und ich stehe auf um mich dem Rucksack zu widmen. Während Marion das Laryngoskop und 2 mögliche Tubusgrößen rausholt mische ich die Medikamente zusammen. Barkeeper wäre auch eine Berufsalternative. Ich drücke unserer Patientin die Spritzen in den Zugang und Alex intubiert sie.
<Mir gefällt das nicht.. Hätte sie gerne in Aachen..> meint er und ich sage <Soweit ich weiss ist ein Hubschrauber unterwegs.. Ich glaube Björn hat einen nachgefordert.> Dann stehe ich auf und rufe Björn. Wo steckt der Kerl? Er kommt auf mich zu und fragt <Ja bitte?> <Habe ich es richtig vestanden, dass ein Rettungshubschrauber nachgefordert wurde?> frage ich ihn und er nickt. <Perfekt. Unsere Patientin muss dringend nach Aachen.> meine ich dann und laufe zurück zu meinem Team. <Hubschrauber kommt!> teile ich ihnen mit und wir verfrachten sie in den RTW um dann zur geplanten Kreuzung zu fahren.
Alex und ich bleiben hinten und betreuen die Frau weiterhin. Sie ist, wie ich, 23 Jahre alt und sie muss es einfach schaffen. <Hör mir mal gut zu Jana.. Wir können dir bis zu einem bestimmten Grad helfen. Aber du musst uns helfen. Glaub mir wir geben dich so schnell nicht auf. Hör bitte nicht auf zu kämpfen!> flüster ich ihr ins Ohr, als wir wieder stehen und hoffe einfach, dass sie mich hört, wie ich die Anderen immer hörte. Alex misst erneut ihren Blutdruck und notiert es auf seinem Handschuh. Marion sitzt vorne und funkt mit der Leitstelle. <Heli ist im direkten Anflug!> sagt sie zu uns nach hinten und ich nicke. <Gibst du mir nochmal Effortil? Ihr Blutdruck ist mir schon wieder zu niedrig!> fragt Alex und ich widme mich wieder dem Rucksack. <Jetzt 1:2 auf 10? Oder wieder 1:4?> frage ich ihn und er nickt. Ich nehme mir zwei Spritzen, 4 Nadeln, die Ampulle Effortil und NaCl zum Auffüllen und ziehe die Spritzen auf. Die Erste gebe ich direkt an Alex und die zweite Spritze verstaue ich erstmal in meiner seitlichen Hosentasche. Ich höre schon den Hubschrauber und bin innerlich etwas erleichtert. Ich springe aus der Seitentür aus dem RTW und beobachte, wie der Hubschrauber sich nähert. Dann öffne ich die Hintertüren und ziehe mit Alex die Trage raus. Justin kommt von vorne dazu und hilft mit dem Beatmungsgerät und dem Monitor.
Gemeinsam warten wir, bis der Hubschrauber steht und der Notarzt des Hubschraubers zu uns kommt. Alex kennt ihn und macht sofort eine Übergabe <Das ist Jana Müller, 23 Jahre alt mit Zustand bei Rauchgasintoxikation. Haben bereits einen Antidot zur Sicherheit gesetzt. Darüberhinaus mit Ketanest sediert und dann intubiert. Der Blutdruck sackt häufiger ab, haben ihr 2 Mal Effortil gegeben. Meine Notfallsanitäterin hat auch noch eine Spritze fertig!> Ich reiche dem Notarzt die Spritze und er nickt mir kurz zu. Sie bereden noch kurz was während ich zu Björn laufe, der mich gerufen hat. <Was gibt es?> frage ich ihn und er meint <Du warst doch grade schon einmal bei dem kleinen Mädchen. Die Mutter sagt, dass da etwas nicht stimmt. Kannst du dir das einmal anschauen?> Ich nicke und laufe mit ihm zur kleinen Lara samt ihrer Mama. <Was ist los Kleine?> frage ich sie vorsichtig und schaue ihr in ihre tränennasse Augen. <Mein Bauch tut so weh!> sagt sie weinend und ich sage <Na komm wir gehen nochmal in den RTW und wir schauen uns das an!> Doch dann fällt mir auf, dass auch die Mutter nicht wirklich gut aussieht. Ich nehme ihr Lara ab und sie folgen mir zum zweiten RTW von Tolga und Marco. Die Beiden kommen mir schon entgegen und Tolga begleitet die Mutter in den RTW.
Drinnen lege ich die auf der Trage ab und krame einen Teddy aus einem der Fächer. Diesen gebe ich ihn und taste ihren Bauch ab, während Marco sie etwas ablenkt. Sie zeigt für mich die Symptome für eine Appendizitis und ich funke Alex an <Emilia für Alex?> <Alex hört. Wo bist du schon wieder?> antwortet er und ich erkläre ihm <Komm mal bitte in den zweiten RTW. Haben hier ein 5 jähriges Mädchen mit Bauchschmerzen. Könnte der Blinddarm sein!> <Bin unterwegs!> erwidert er und ich widme mich zur Mutter. <Ich vermute, dass Ihre Tochter eine Blinddarmentzündung hat. Mein Notarzt kommt jetzt und schaut sich Lara einmal an!> erkläre ich ihr und lächle aufmunternd. Alex kommt rein und macht sich mit Lara bekannt. Vorsichtig gewinnt er ihr Vertrauen und untersucht sie eingiebig während er alles erklärt.
Ich beobachte ihn bei seiner Arbeit und muss lächeln. Hätte auch Kinderarzt werden können. Nach ungefähr 5 Minuten hat er mit Lara ausgehandelt, dass sie einen kleinen Pieks bekommt und wir dann ins Krankenhaus fahren. Ich bereite Novalgin in der tragbaren Version für so kleine Patienten vor und Alex stellt sich neben mich. <Gut erkannt. Wenn wir nicht gebraucht werden begleiten wir sie.. Ich rede mal eben mit Björn... Gib ihr ruhig das Medikament. Bin sofort wieder da!> sagt er und geht dann raus. Er hat Lara schon den Zugang gelegt und ich verabreiche ihr das Novalgin. <Hat dein Teddy schon einen Namen?> frage ich sie während ich die Spritze durch den Zugang jage und sie sagt <Herr von Flausch!> <Ja der Name passt. Wir müssen dich einmal anschnallen junge Dame!> erkläre ich ihr eben und schnalle sie dann an. Alex kommt zurück und sagt nur <Abfahrt!>

Ex hoc momento pendet aeternitas - omnia vincit amorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt