*29* / Family time

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Mama und Papa bekommen ihr Geschenk zuerst und wir beobachten sie, während sie den Gutschein zusammen puzzeln. Jonas hat sich echt Mühe gegeben. <Ihr seid doch verrückt.. Danke euch.> sagt Mama und verteilt Küsschen. Papa verteilt währenddessen die Geschenke für uns und ich die von Flo und mir. Leon und Mimi sowie Jonas und Mareike bekommen je einen Gutschein für einen Babymarkt und Micha bekommt einen Gutschein für ein Dinner mit Alex. Wir schenken lieber sowas, als Sachen die kein Mensch braucht.
<Mach es endlich auf!> nervt Jonas mich sofort, als er mir eine Tüte mit 3 kleinen Geschenken und eine große Box gegeben hat und ich nehme das Erste heraus. Keine Ahnung wieso er so hetzt. Von Jana steht drauf und vorsichtig öffne ich die Schleife und klappe den Deckel der Kiste hoch. "Möchtest du meine Patentante werden? Bitte ankreuzen.. Lots of love Jana" steht auf 4 Zettel welche mit einem Band am Deckel befestigt sind und ich habe Tränen der Rührung in den Augen. Mareike und Jonas sehen mich abwartend an und ich sehe hoch. <Ich verstehe die Frage nicht! Immer.> antworte ich und sie lächeln. <Danke!> meint Jonas und lächelt weiter zufrieden in die Runde.
Nachdem alle Geschenke ausgepackt und das Papier im Müll versenkt ist machen wir es uns mit einem Glas Wein bequem. Jana schläft mitten auf der Couch zwischen ihren Eltern und ich genieße den Moment. Viel zu lange war Weihnachten nicht mehr wie früher. Und jetzt ist es viel besser als je zuvor. Ich kuschel mich an Flo und Micha macht mehr oder weniger heimlich Fotos von uns Allen. Im Hintergrund läuft Radio und leise Musik dudelt durch das Wohnzimmer. Der Kamin knistert leise und gleichmäßig vor sich hin und immer wieder legt Papa neues Holz nach.
<So ich verschwinde ins Bett... Gute Nacht!> verabschiede ich mich schon um kurz nach 10 und stehe auf. <Bis bald oder morgen!> füge ich noch hinzu und auch Flo verabschiedet sich für heute. Gemeinsam gehen wir hoch in mein Zimmer und schließen die Tür. <Hilft du mir bei dem Kleid?> frage ich ihn oben und er öffnet den Reißverschluss. Das Kleid rutscht über meine Hüfte auf den Boden und ich schiebe es an die Wand, damit man nicht drüber stolpert. Flo steht wieder dicht hinter mir und hält mich fest in seinen Armen. <You put your arms around me and I'm home.> singe ich leise und sehe über das Rollo nach draußen. Landleben ist schon etwas komplett Anderes als in der Stadt. Flo lässt mich los und ich bücke mich zu meinem Koffer um meine Schlafsachen rauszuholen. Auch da musste ich nehmen was noch da ist. Und das ist hier eine sehr alte Schlafanzughose und ein Pulli von Flo. Fertig umgezogen springe ich mit Anlauf ins Bett und bleibe einfach auf dem Bauch liegen. Flo hockt sich neben mich und wickelt mich wie einen Wrap in meine Decke. <Danke! Liebe dich.> murmel ich noch und bin dann auch schon tief und fest eingeschlafen. Das geht manchmal schneller als man schauen kann.
Ohne besondere Träume oder aufwachen überstehe ich die Nacht und werde erst am nächsten Morgen von Flo geweckt. Mama hatte anscheinend gestern irgendwann gesagt, dass es um 10 Frühstück gibt und ich wollte vor dem Frühstück duschen gehen. <Aufwachen Schlafmütze.> sagt Flo lachend und klaut mir die Decke. Mein Traum war grade so toll. Grummeld setze ich mich an die Bettkante und ignorier ihn für einen Moment. <Bin gleich wieder da.> murmel ich dann und gehe noch müde mit meinem Zeug rüber ins Badezimmer. Ich schließe ab und schäle mich aus meinen Schlafsachen. Seit anscheinend einem Jahr haben die hier so ne mega Dusche und ich freue mich sehr darauf, weil die eine Rückenmassagefunktion hat und eine genau Wassertemperatur abgibt. Ich dusche sehr gerne bei ungefähr 34° und stelle die Temperatur auf dem Display ein. Nach Wahl der gewünschten Funktionen starte ich das Wasser und lasse es über meinen Kopf laufen. Schnell werde ich wach und schäume meine Haare ein. Wir werden später zu Paps fahren und zu Hause duschen würde ich vermutlich nicht schaffen.
Nach 10 Minuten oder so verlasse ich die Duschkabine und wickle mich in meinen alten Bademantel, den Mama freundlicherweise gewaschen hat. Es ist auch schon irgendwie Tradition, dass ich am 1. Weihnachtsfeiertag eine ausgiebige Dusche nehme. Meine Haare wickle ich ebenfalls in ein großes Handtuch und schlüpfe dann in meine Adiletten aus dem Jahr 2012 oder sowas. Sind jedenfalls uralt. Nachdem ich das Fenster geöffnet habe putze ich mir die Zähne und zupfe meine Augenbrauen nach.
Zufrieden verlasse ich das Badezimmer wieder und gehe rüber in mein Zimmer. Flo ist bereits angezogen, hat das Fenster zwischenzeitlich offen gehabt und das Bett gemacht. <Wow. Guten Morgen.> sage ich und gebe ihm einen Kuss. Immernoch im Bademantel hole ich mir Unterwäsche, Socke, eine Jeans, ein Top und einen Pulli aus dem Koffer und werfe es auf das Bett. <Ich gehe auch eben Zähne putzen.> verabschiedet sich Flo und geht raus. Ich ziehe mich um und packe meine ganzen Sachen wieder in den Koffer um ihn sofort zu schließen. Ich hole meine Haare aus dem Handtuch raus und lasse die wirr wie sie sind über meinen Rücken fallen. Das Handtuch lege ich ordentlich auf das Bett und beginne dann mir die Haare zu kämmen. Ich habe es schon immer gehasst, meine nassen Haare zu bürsten und ich vermute es wird sich auch nicht so schnell verändern. Habe als Einzige Mamas dicke Haare geerbt und das natürlich mit Wellen. Nass kaum zu bändigen. Meckernd ziehe ich mir die Knoten aus den Haaren und kann im Spiegel beobachten, wie sie immer glatter auf meinen Rücken fallen.
Flo kommt frisch gewaschen und umgezogen aus dem Bad wieder und wirft seine Klamotten achtlos in seine Tasche. Ich verdrehe nur die Augen und lege meine Bürste in die Tasche mit meinem Schminkzeug und der Kulturtasche. Dann nehme ich diese Tasche, meinen Koffer und Florians Tasche und sage <Bringe das schonmal ins Auto.> sage ich zu meinem Freund und er öffnet mir die Zimmertür. Leon kommt aus seinem Zimmer gerast und nimmt mir das Vorrecht. <Eyh du Arsch!> mecker ich ihn an und er lacht nur. <Oh warte ab eh!> zicke ich ihm hinterher und Micha schaut von unten die Treppe hoch. <Es ist immernoch Weihnachten!> sagt er schlichten und ich verdrehe die Augen. Dann laufe ich die Treppe hinunter und angle meinen Autoschlüssel aus der Jacke und gehe dann raus. Sorgfältig räume ich alles in den Kofferraum und Papa bringt mir die Tasche mit den Geschenken. <Danköö.> sage ich lachend und schließe die Klappe wieder. Wir gehen zusammen rein und als ich auf die große Uhr im Flur sehe, erkenne ich, dass wir schon fast 10 Uhr haben. Ich rufe nach meinem Freund und helfe Mama dann beim Rübertragen von Tellern und Essen.

Ex hoc momento pendet aeternitas - omnia vincit amorWhere stories live. Discover now