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/Lee's Sicht/
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Laute Motorengeräusche ließen mich zusammenzucken.

Mit den Armen über meinen Kopf verschränkt, richtete ich mich langsam auf. Mein Atem stockte ruckartig, als ich meine Umgebung nun genauer musterte. Ich stand in der Einfahrt eines Hochhauses, direkt neben der Straße...wenn man das überhaupt so nennen konnte.

Eher ein riesiger langgestreckter Platz, auf welchem gefühlt alles zu finden war: Kleine Läden, Buden, halb zerfallende Hütten und Unmengen an Fahrzeugen.

Nicht weit entfernt flog eine Art Plattform mit fast genau dem selben Durchmesser...in der Luft? Die Gebäude ragten so weit in die Höhe, sodass ich das Gefühl hatte nur weniger Meter von den Wolken entfernt zu sein.

Autos, Busse, Zweiräder und andere seltsame Fortbewegungsmittel, die ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte, flogen direkt vor meinen Augen umher. Dinge, welche für mich immer nur Teil eines Films gewesen sind, waren hier Realität.

Als wäre ich in die weite Zukunft gereist. Außerdem liefen Unmengen an Menschen an mir vorbei und man konnte ab und zu streunende Katzen hinter den Häusern umher huschen sehen.

Das alles wirkte wie eine Art- Slum - ja!

Und all das direkt inmitten der Stadt?

Ich schaute weiter nach oben und folgte mit meinem Blick den Hochhäusern weiter in die Höhe.

Wie konnte das alles nur ohne richtiges Straßennetz funktionieren?

Ich stieß ein begeistertes Lachen heraus, weil diese Welt meinen inneren Geek hervorlockte. Am liebsten würde ich mich auf eins dieser fliegenden Autos schwingen und mein Haar in der Luft fliegen lassen. Eine starke Euphorie brodelte in meinen Körper und war bereit alles in dieser Welt zu erkunden.

Wieso konnte ich nicht für immer hier bleiben?

Oder wenigstens für eine ganze Weile..

"Schmier dir dieses gruselige Grinsen aus dem Gesicht. Wie du siehst, ist das hier unter keinen Umständen Valbarrow. Wie kann ich wieder zurück?"

, maulte die kleine Rothaarige und verschränkte dabei ungeduldig ihre Arme.

„Wie kannst du denn nicht fasziniert von dieser Welt sein? Hast du die Autos gesehen? Das ist so cool!"

Wie ein Flummi hüpfte ich hin und her und konnte nicht aufhören mich ständig im Kreis zu drehen, um jeden einzelnen Winkel zu erkunden.

"Die sind ja wohl kaum zu übersehen. Aber wir hatten eine Abmachung, vergessen?"

Auch wenn sie von außen ihre Wut versteckte, war sie deutlich in ihrer Stimme zu hören. Bei so einer einschüchternden Stimme, würde sicher niemals jemand freiwillig mit ihr Zutun haben wollen.

„Wir können hier nicht weg. Die Tür muss erst erscheinen. Aber entspann dich. Lass uns zusammen die Stadt erkunden!"

Sie ging energisch auf mich zu, als ob sie jeden Moment vorhatte mich zu verprügeln. Um ehrlich zu sein wäre das sogar vorstellbar, weshalb ich eingeschüchtert zusammenzuckte.

„Wenn ich sage: Ich will hier weg, dann wirst du mich auch gefälligst hier wegbringen du kleine-"

Doch sie konnte ihren letzten Satz nicht zu Ende bringen. Ein ohrenbetäubender Lärm erklang und ohne dass ich es sofort realisieren konnte, düste ein Gefährt mit einer enormen Geschwindigkeit auf uns zu.

Das Erste, was ich mitbekam war ein dumpfer Ton, welcher von dem Geschehen direkt vor mir ausging. Ein zweiter Blick verriet mir jedoch, dass nun nicht mehr das Mädchen neben mir stand, sondern ein komplett in rot lackiertes Motorrad mit einem Fahrer, welcher auf ihm saß.

Until there is nothing left.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt