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/Lee's Sicht/
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Ein Knall ließ mich erschrocken meine Augen aufreißen und sofort richtete ich mich ruckartig auf. Einige Male musste ich angestrengt blinzeln, um mich an die Dunkelheit um mich herum zu gewöhnen, doch als ich meine Umgebung wieder erkennen konnte, fiel mir ein wo ich mich hier befand: Immer noch in dem Haus des Magiers.

Kurz atmete ich durch und versuchte meinen schnellen Herzschlag wieder zu beruhigen, denn immerhin war ich hier in Sicherheit. Ich hielt inne.

Warum war ich gleich noch einmal wach geworden?

Fröstelnd schlung ich meine Arme um den Körper und krabbelte unbeholfen aus dem nicht wirklich weichen Bett, um in Richtung der angelehnten Tür zu gehen.

Vorsichtig schaute ich durch den Spalt, doch nach einigen Sekunden stellte ich fest, dass nichts ungewöhnliches zu sehen war. Gerade beschloss ich es dabei zu belassen und wieder zurück ins Bett zu gehen als ich plötzlich doch wieder Geräusche wahrnehmen konnte.

Es klang wie schwere Schritte im Kies vor dem Haus. Nun begann mein Herz erneut zu rasen und mit ängstlichen Schritten trippelte ich ans Fenster und schaute durch die Gardinen, betend, dass nicht plötzlich eine Horrorgestalt wie in den Filmen vor mir auftauchen würde.

Doch was ich draußen erkennen konnte, war etwas anderes. Mehrere Personen, mit langen Mänteln und Kapuzen, welche langsam den Kiesweg entlangschritten. Im sanften Licht ihrer Fackeln sah ich, wie sich ihnen noch weitere anschlossen, die aus den benachbarten Häusern kamen.

Und ich war mir ganz sicher auch Kyungsoo unter ihnen ausmachen zu können, welcher gerade seine Kapuze richtete. Das war also das Geräusch gewesen. Er hatte die Tür beim verlassen des Hauses zufallen lassen und mich somit unbewusst geweckt!

Nicht ohne mich ein klein wenig über meine Kombinationsgabe zu freuen, begann ich nun aber auch ein leichtes Kribbeln in meinem Bauch wahrzunehmen. Aus irgendeinem Grund war ich aufgeregt. Und je mehr ich darüber nachdachte wurde mir klar, dass ich mehr über dieses seltsame Ereignis wissen wollte.

Kurzerhand wandte ich mich vom Fenster ab und verließ mein Zimmer. Am Ende des Flures, in einer kleinen staubigen Kammer fand ich wie erhofft Mingi auf einem notdürftig zusammengebauten Lager schlafend.

Kyungsoo hatte darauf bestanden, dass er so weit wie möglich von mir entfernt unterkam und hätte ich nicht ein gutes Wort eingelegt, hätte Mingi auf dem Boden schlafen müssen.

Ich hockte mich neben den Schlafenden und rüttelte ihn leicht an der Schulter. Es brauchte einige Momente, doch dann öffnete er verschlafen seine Augen.

„Verdammt nochmal.. was ist denn..."

Er war im Begriff seine Augen wieder zu schließen, doch ich ließ nicht locker und boxte ihn dieses Mal mit halber Stärke.

„Wach schon auf!"

Mingis Blick schweifte herum und dann schien er mich auszumachen. Sein Gesicht nahm einen fragenden Ausdruck an.

„Leeann..? Seltsam... ich hab gerade noch von dir geträumt..."

Langsam begann er sich aufzurichten und rieb sich müde seine Augen. Als er dann begann seine Umgebung zu betrachten, hielt er plötzlich inne und sein Gesicht nahm einen geschockten Ausdruck an. Sofort wandte er sich mir zu.

„Was zur- Nein... nein das kann doch nicht sein- ich- Lee, warum bin ich immer noch hier?!"

Sein fragender Blick durchbohrte mich und mit Schrecken wurde mir jetzt erst klar, dass er bis jetzt hin die ganze Zeit geglaubt hatte er träume bloß. An sich war er ja wirklich bloß eine Erscheinung meiner Träume, doch das konnte ich ihn jetzt erst recht nicht klarmachen, also fuhr ich mir nervös durch die Haare und schaute ihn an.

Until there is nothing left.Onde histórias criam vida. Descubra agora