Kapitel 6: Frei (1.307)

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Chae's Sicht:

Plötzlich nahm ich eine Stimme wahr, die sagte: „Ein tolles Plätzchen." und fiel wiedermal auf den Boden. „Okay, so langsam geht mir das echt auf den Wecker." murmelte ich vor mich hin während ich auf dem harten Steinboden saß.
Die Person eilte lachend zu mir und bot mir seine Hand an, um mir hoch zu helfen. „Hätt' ich mir doch denken können, dass du mal wieder dafür verantwortlich bist." sagte ich lachend während ich Jungkook's Hand nahm und mir von ihm hoch helfen ließ. „Naja, wie gesagt: Anscheinend hat es mein Karma auf dich abgesehen." sagte er daraufhin lachend.
Dann schwiegen wir erstmal und er sah mich lächelnd an.

Dieses Zusammenspiel aus seinen wunderschönen, hypnotisierend wirkenden, dunkelbraunen Augen, in denen ich mich erneut verlor, und sein dazu perfekt passendes, ebenfalls wunderschönes Lächeln, ließ mein Herz etwas höher schlagen

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Dieses Zusammenspiel aus seinen wunderschönen, hypnotisierend wirkenden, dunkelbraunen Augen, in denen ich mich erneut verlor, und sein dazu perfekt passendes, ebenfalls wunderschönes Lächeln, ließ mein Herz etwas höher schlagen. Diese Mischung zog mich quasi in eine Art Bann, aus dem man nur sehr schwer entfliehen konnte. Er sah im hellen Sonnenlicht noch viel besser aus, als zuvor in diesen nur mit LED Lampen beleuchteten Tanzräumen, die nur kaltes Licht von sich gaben.

Ich merkte wie sich bei diesen Gedanken langsam aber sicher die Hitze einen Weg in mein Gesicht suchte, weshalb ich mich schnell von ihm wegdrehte, damit er es nicht sah und lehnte meine Arme auf den Rand des Daches und sah auf die Straßen und Häuser Seouls.

Wow, Chae. Natürlich schöpft er jetzt absolut keinen Verdacht. Warum bist du nur so dumm?

„Was machst du denn hier oben?" fragte er mich überraschenderweise. Ehrlich gesagt hätte ich jetzt ganz andere Worte von ihm erwartet. Entweder tat er so, als ob jetzt nichts eigenartiges vor sich gegangen war, oder er hatte nichts gemerkt. Ich hoffte ja eher Letzteres.

„Ich genieße die Aussicht." beantwortete ich schließlich, nach leichtem Zögern, seine Frage. „Obwohl du so eine schreckhafte Person bist, befindest du dich an einem so hohen Ort?" „Hey, ich bin nicht schreckhaft." entgegnete ich empört und drehte mich wieder zu ihm, da mein Gesicht sich wieder abgekühlt hatte. Er sah mich nur mit einem 'Du-Kannst-Mir-Nichts-Vormachen-Blick' an. „Okay, ist ja gut. Vielleicht bin ich wirklich etwas schreckhaft."

Dann drehte ich mich wieder um und stützte meine Arme erneut auf den Rand des Daches. Jungkook kam neben mich und tat es mir gleich. Wir schwiegen erstmal einige Zeit und genossen zusammen den Ausblick. Eine ganze Weile über sagte keiner etwas. Aber das machte mir nichts aus. Irgendwie war es sogar sehr angenehm einfach nur mit ihm zusammen die frische Luft und den Ausblick zu genießen.

„Seit wann kommst du denn hier hoch? Ist das nicht eigentlich verboten hier oben zu sein?" brach er dann nach einigen Minuten die Stille. „Ja, ist es eigentlich auch. Aber nur keine...Warte mal! Wenn du weißt, dass das eigentlich verboten ist, warum bist du dann hier?" fragte ich nun Jungkook vorwurfsvoll und sah ihn genau so vorwurfsvoll an. Erst dann drehte er sich auch zu mir und antwortete: „Wir machen gerade Pause und da wollte ich an die frische Luft. Aber vor der Tür stehen die ganzen Paparazzi. Deshalb blieb nur das Dach als einzige Ausweichmöglichkeit. Ich hätte nur nicht erwartet, jemanden hier oben anzutreffen. Muss ich jetzt Sorge haben, dass du mich verrätst?" „Natürlich nicht. Zugegeben, ich bin zwar nicht gerade die schlauste, aber so dumm bin ich nun auch wieder nicht, Jungkook. Wenn ich dich verraten würde, würde ich ja auch auffliegen. Also ist das jetzt wohl unser erstes gemeinsames Geheimnis." beantwortete ich seine Frage.

Er sah mich wieder mit seinem wunderbaren Lächeln an. Da ich nun mittlerweile wusste, was seine Augen und sein Lächeln als Doppelpack in mir auslösten, wandt ich meinen Blick wieder ab.

„Unser erstes? Meinst du da kommen noch mehr?" Ich musste kurz lachen und antwortete, noch immer ohne ihn anzusehen: „Wer weiß." Doch dann fiel mir auf, dass er ja jetzt plötzlich nicht mehr so schüchtern war.

Also ich verstehe diesen Kerl einfach nicht. Mal ist er schüchtern und mal so selbstbewusst wie jetzt.

„Jungkook, ich hab' da mal eine Frage an dich." „Hm?" Ich sah ihn dann wieder an, während ich fort fuhr: „Warum bist du mal so zurückhaltend und schüchtern und dann mal wieder total selbstbewusst wie jetzt?" Und mit dieser Frage schaltete ich wohl wieder seine Schüchternheit ein. Denn jetzt wandt er sich wieder von mir ab, sah auf den Boden und kratzte sich verlegen mit der rechten Hand am Hinterkopf. „Siehst du? Genau das mein' ich."

Ich sah einfach wieder von ihm weg und ließ mich wieder voll und ganz auf die Aussicht ein.

Zu meiner Überraschung antwortete der noch immer schüchterne Jungkook auf meine Frage: „Nun ja...Das ist etwas kompliziert. Weißt du, ich war schon immer schüchtern. Deswegen hatte ich vor BTS auch noch nicht so viele Freunde. Auch gegenüber meinen Bandmitgliedern war ich am Anfang noch schüchtern. Das legte sich alles erst mit der Zeit. Doch ab und zu übertrumpft meine Schüchternheit mein neuerlangtes Selbstbewusstsein."

Wow, ich hätte niemals gedacht, dass Jungs so offen über sich reden. Vor allem nicht mit Menschen, die sie noch gar nicht so lange kennen. Doch anscheinend war Jungkook da irgendwie anders. Doch ich kannte das, was er mir eben erzählte.

„Weißt du, auch meine Schüchternheit siegt manchmal über mein neuerlangtes Selbstvertrauen. Ich weiß, was du meinst. Immer wenn ich auf der Bühne stehe, denke ich: Was machst du denn hier? Das wird doch nichts! Das schaffst du nicht! Doch sobald dann die Musik anfängt und ich singen und tanzen kann, das machen kann, was ich liebe...dann weiß ich, dass ich es doch schaffe und dass es doch was wird."

Wow, so offen hab' ich noch nie mit jemandem über meine Gefühle und Gedanken vor einem Auftritt gesprochen. Nicht mal Jisoo, Jennie oder Lisa wissen davon. Warum hab' ich ihm das erzählt? Was ist denn da in mich gefahren?

„Ja, geht mir auch so." „Wehe du erzählst irgendjemandem von meinen Gefühlen so kurz vor dem Auftritt! Denn wenn doch, sorge ich eigenhändig dafür, dass du das bereuen wirst!" drohte ich ihm aus Spaß und er musste kurz lachen. „Also Geheimnis Nummer zwei. Denn auch mir wäre es unangenehm, wenn du das weitererzählen würdest."

Nochmal schwiegen wir kurz und genossen den Ausblick. Doch dann stellte Jungkook noch eine Frage: „Sag mal, hast du denn eigentlich nicht Angst, dass dich irgendjemand hier erwischt?" „Nein, absolut nicht. Ich geh' schon hier hoch seit ich ein Trainee bin. Seitdem ist nicht eine einzige Person jemals auf dem Dach gewesen. Ich schätze die haben einfach alle zu viel Höhenangst. Doch genau diese Höhe liebe ich. Dann fühl' ich mich immer so frei." Jungkook stimmte mir mit einem Nicken zu.

Dann sah ich auf die Uhr und realisierte: „Aish! Es ist ja schon so spät! Die Mädels warten auf mich. Ich bin dann mal wieder weg. Und wehe du erzählst irgendjemandem von diesem Ort!" Dann verschwand ich wieder die Leiter hinunter, die Treppe hinunter und den Fahrstuhl hinunter bis zum Tanzraum, in dem alle drei bereits saßen und warteten.

„Da bist du ja endlich. Wir warten schon 'ne Ewigkeit." sagte Lisa. „Sorry, Leute. Wurde aufgehalten." Ein Lächeln breitete sich in meinem Gesicht aus bei dem Gedanken an Jungkook. „Naja, jetzt bist du ja da. Also lass uns den Tanz nochmal durchgehen."

Wir tanzten mal wieder eine Zeit lang, bis uns dann erneut die Lust verging und wir mal, ganz kurz zur Abwechslung, zu einem anderen Lied mit einer anderen Choreo tanzten.

„Schon fühl' ich mich wieder wohler. Ich hasse es wenn wir immer nur das selbe durchgehen müssen." sagte Jennie. „Naja, es ist schon spät. Ich denke wir sollten für heute sowieso erstmal Schluss machen." meldete ich mich zu Wort und die anderen nickten mir zustimmend zu. Deshalb gingen wir dann auch alle vier zurück nachhause und duschten, ehe wir wieder in unsere Betten fielen.




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Euphoria {BLACKPINK x BTS}Where stories live. Discover now