Kapitel 7

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Wir waren da. Es war der Ort, zu dem mich Liam und Noah damals brachten. Ich hatte sie nie gefragt, was sie gemacht hatten, aber ich denke Mal, dass es irgendetwas mit deren Drogengeschäften zu tun hatten.
Samuel machte den Motor aus und sah mich an. „Sieht ziemlich verlassen aus, meinst du nicht?"
Ich nickte und stieg ohne ein Wort zu sagen aus dem Wagen. Es war mittlerweile spät am Abend. Wir haben fast einen ganzen Tag bis hier her gebraucht, aber gebracht hatte es wahrscheinlich gar nichts.
Kein Auto stand auf dem Parkplatz und keine Menschenseele war zu sehen. Es war ruhig. Eine Totenstille.

„Lass uns trotzdem Mal reinschauen oder nicht, wer weiß?" wieder sah ich kurz zu Samuel und nickte. Ich werde sterben. Ich werde einfach sterben. Das waren meine Gedanken als wir uns auf den Weg zur Eingangstür machten. Vorsichtig klingelte ich an der Tür. Wo zum Teufel waren alle? Beziehungsweise wo sind alle hin?
Natürlich machte keiner auf, warum auch? Es war ja keiner da...
Ich drehte mich schon um, um es in der Lagerhalle zu versuchen, doch auf einmal wumpste ganz laut. Es klang als würde Holz zerbrechen. Schleunigst drehte ich mich wieder zu Samuel, der stolz im Eingang vom Haus stand. „Elena, ich lasse nicht zu, das du stirbst, wir werden alles nötige versuchen, um dich zu retten." dankend sah ich ihn an. Er war zwar insgesamt eher ein kleinere Typ, aber immer noch größer als ich. Schwarzen Haare hingen ihm leicht in seinem Gesicht, bis er sich durch seine Haare fuhr und er seine Frisur nach dem kräftigen Tritt gegen die Tür wieder richtete.

„Ich wüsste nicht, was ich ohne dich machen sollte, Danke Samu"
Jetzt lächelte er mich an, sein strahlendes Gesicht versprach Hoffnung, auch wenn wir fast nur noch zwei Tage Zeit hatten.

Wir spazierten in das leerstehende Haus. Die Möbel waren alle mit Laken verdeckt und es roch nach schon nach staub. Seit wann sie wohl schon weg waren? Lange. Wahrscheinlich kurz nachdem das alles passiert ist. Sie haben sich einfach verpisst keine Nachricht kein nichts. Was dachte sich Raymond überhaupt dabei? Er hatte mein Geld. Klar habe ich gesagt bitte bewahr es für mich auf, ich werde es mir nur im Notfall holen, aber im Notfall brauch man das Geld schnell... Ich habe nämlich am Ende kein Problem es abzugeben, Hauptsache ich bin die ganzen Sorgen los... Ich will es eigentlich gar nicht mehr... Ich will nie wieder davon es sehen hören oder gar riechen. Jemand soll es anzünden und es soll sich in Schutt und Asche auflösen. Damit gäbe es diese Probleme jetzt nicht.

Ich marschierte vorsichtig durch das Haus. Ich hatte es belebt und schön gestaltet in Erinnerung, aber so war es nicht mehr. Es sah traurig aus. Ich lief die Treppe hoch und machte jede Tür auf, an der ich vorbei lief. Erst war es das Arbeitszimmer von Raymond, auch hier waren alle Regale leer und der Tisch war mit einem weißen Laken überdeckt. Als nächstes öffnete ich die Tür vom Gästezimmer. Hier ging ich auch rein und starrte auf die bedeckten Möbel. Samu stand hinter mir. „Alles in Ordnung?" fragte er mich vorsichtig. Ich schüttelte den Kopf. Ich brauchte und wollte ihm nichts vormachen, ich sagte einfach wie es war. „Dies war das Gästezimmer... In dem Fall mein Zimmer" ich wurde ein wenig wütend „Und sie haben sich einfach verpisst! Einfach weg keine Spur von ihnen!" schrie ich und riss von allen Möbeln die Laken runter.

Dann sackte ich aufs Bett. Meine Körper zitterte. Ja mein Körper zitterte vor Wut und ein bisschen auch vor Trauer. Es machte mich sowohl wütend als auch traurig, hier zu sein. Und das ohne Liam ohne Claire und vor allem ohne Noah...

Samuel setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm. „Es ist okay."
Zärtlich strich er mein Haar und versuchte mich zu beruhigen. Doch durch all die Gefühle die sich in mir stauten machte es mir Angst. Ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen und bekam schnappatmung. Ich fühlte eine Beklemmung in der Brust. Eigentlich hatte ich mit Umarmungen kein wirkliches Problem, aber in diesem Fall schon. Es war anders als sonst. Es war nicht Samuel aber es war die Situation.

„Ich muss aus diesem Zimmer raus!"
Sofort half mir Samuel hoch und gemeinsam liefen wir wieder in den Flur. Ich schluchzte einmal vor Erleichterung, ja es war das Zimmer. Es machte mich einfach wütend.

Creepy Cake Where stories live. Discover now