Kapitel 42

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SAMUEL P.O.V.

Liam hatte es schlau geregelt. Er hat Elena und mich zur Straße gebracht. Damit nicht all zu viele Fragen aufkamen, inzidierten wir einen Autounfall, bei dem sich Elena verletzt haben soll.  Jeder hat sein Päckchen zu tragen, aber Elenas kann bald keiner mehr tragen.

Das Loch in der Hand konnte man sich vielleicht nicht damit erklären, aber das war in dem Moment egal.

Ich wartete nun schon mehrere Stunden, Elena wurde tatsächlich operiert.
Die Ärzte haben irgendwas von Blutung im Kopf gesagt und die Hand sei komplett  zerstört und müsste rekonstruiert werden und eine Wunde im Nacken müsste genäht werden.

Ich hatte eigentlich absolut kein Plan wovon die Ärzte redeten. Ich hatte nur Angst, weil sie ja mittlerweile so unglaublich lang schon im OP war, dabei ging es ihr doch noch gar nicht so schlecht. Dachte ich zu mindest. Okay ihre Hand war echt im Arsch und es war alles voller Blut, aber sie war klar ansprechbar und doch eigentlich nur durch den Wind. Was man bei dem, was sie durchgemacht hat, ja wohl auch verstehen kann.
Sie war unglaublich stark, das schafft sie jetzt auch noch. Sie musste es schaffen. Ich hatte ihr versprochen, ihr zu helfen, aber letztendlich, habe ich es nur verschlimmert. Ich wollte die Zeit zurück spulen, in der es nur Elena gab und ihre Probleme Vergangenheit waren und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie das auch wollen würde. Schließlich ging es dort zu mindest körperlich noch jedem gut. Es sind mehrere Menschen gestorben. Es sind Menschen in den eigenen Reihen gestorben und ich Ahnungsloser Typ bin mittendrin in dem Geschehen.

Ich musste an das denken, was sie im Krankenwagen gesagt hat, „sie kommen nicht zurück"
Wer soll nicht zurück kommen. Noah? Oder Liam und Claire?
Ich glaube Elena hat schon deutlich mehr durchgemacht, als das man sich das denken konnte bzw. ich überhaupt wusste. Ich bin hier ja auch nur mehr oder weniger reingerutscht und ich tat es für Elena.

Es war dennoch auch für mich zu viel. Immer wieder musste ich an die Leute aus dem Boxclub denken. Ich habe all meine Probleme und Verpflichtungen einfach dort gelassen und ich weiß die suchen ganz bestimmt nach mir, denn Deal ist wohl leider Deal.
Ich hatte auch meine Probleme und ob Weglaufen die beste Lösung in dem Fall ist, denke ich auch nicht, aber zu mindest holze mich meine Vergangenheit bisher nicht ein. Vielleicht war es für mich ja doch nicht so verkehrt.

Und jetzt war ich hier, mehrer Wochen mittlerweile. Es war weitaus mehr als nur ein kleiner Gefallen oder eine Hilfestellung an eine sehr gute Freundin.

Nach unglaublich langer Zeit kam ein Arzt auf mich zu. „Sind sie die Begleitperson von dem Mädchen?"

„Ja das bin ich."

Der Arzt erzählte mir, dass sie nun im Aufwachraum läge und sie noch mindestens eine Woche zur Beobachtung hier bleiben müsse, da die Blutung im Hirn größer als Gedacht war. Die Hand hätten sie mit Schrauben wieder zusammengebracht, aber das dauert etwas länger, bis die wieder komplett heile sei.

Ich nickte nur und ging dann vor die Tür und schob in den nächsten Zigaretten Automaten einen 10€ Schein hinein. Mit den gekauften Zigaretten machte ich mich dann auf den Weg und wollte eine Runde ums Krankenhaus laufen bevor ich wieder den Krankenhausduft in meiner Nase spüren durfte.

Ich zog den Fauch meiner Zigarette tief in meine Lungen hinein, als ich plötzlich eine Waffe entladen hörte.

„Keine Bewegung, Hände hinter den Kopf und auf die Knie."

Ich schluckte. Und drehte mich langsam um. „Auf die Knie hab ich gesagt und Hände hinter den Kopf. Noch eine Bewegung auf mich zu und ich schieße!"

Ich starrte den Mann an. Er trug eine blaue Uniform und hatte eine Polizeimarke an seinem Gürtel hängen.

„Ich brauche hier einmal Verstärkung."

Der Polizist war noch jung. Ich denke nur ein paar Jahre älter als ich und ich wusste bei besten Willen nicht, was er von mir wollte und wieso so plötzlich.

Auf einmal hörte ich Schritte von hinten, ich wollte hinter mich sehen, doch als ich nur einen kleinen Blick luschern wollte, schoss der Junge in meine Richtung. Ich zuckte zusammen. Er hat mich nicht getroffen. „Erster und letzter Warnschuss, beweg dich nicht noch einmal!"

„Was hab ich getan?!" in diesem Moment spürte ich, wie sich Handschellen um meine Handgelenke bohrten und der Mann hinter mir mich auf die Beine zerrte.

„Halt's Maul!"

Die Stimme erkannte ich sofort, doch daraufhin hörte ich lieber auf das, was man mir sagte.

Creepy Cake Where stories live. Discover now