Kapitel 1

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Rauchend stand ich am Fenster meines Collegezimmers. Fast drei Monate sind nun vergangen und ich fühlte langsam echt befreit. Ich merkte, wie ich nun mit dem Neuanfang endlich über den Tod meiner Eltern hinweg kam und auch über Noah. Das Zimmer war ein zweier Zimmer und ich teile es mir mit einem weiterem Mädchen. Sie war ungefähr so alt wie ich vielleicht auch ein zwei Jahre älter. Aber ich hatte das Gefühl, dass sie durch ihre pornografische Kleidung einfach versuchte älter zu wirken.

Sie war ein bisschen nervig und rückte mir immer ziemlich auf die Pelle, aber es war auch mal ganz entspannt mit diesem Problem umgehen zu müssen.

Gerade wenn man vom Teufel spricht, kommt sie natürlich auch rein. Aber nicht allein. Schon fast nackt, kommt sie durch die Tür mit einem Typen rein. Ja wenn sie mir nicht gerade im Nacken sitzt, ist das ihre Lieblingsbeschäftigung. Dazu muss man kein Menschenkenner sein. Das habe ich direkt am ersten Tag, im ersten Anblick gemerkt.

„Ich geh ja schon!"

Verdattert hörten beide auf einmal auf sich gegenseitig die Zunge reinzustecken. Und sahen mich mit großen Augen an. Dieser Blick ist es doch echt jedes Mal wert.

„Warte Elena! Wo gehst du hin? Soll ich mitkommen?" in einem völlig ernsten Ton, wollte sie schon fast den Typen abservieren. Und das sah man ihm an. Er fühlte sich ziemlich verletzt. Ich legte den Kopf schief „Ähhh Nein! Jeilo was denkst du eigentlich!"

Und genau das meinte ich mit Anhänglichkeit und Klette. Irgendwas kann doch in ihrem Hirn einfach nicht stimmen.

Daraufhin schüttelte sie den Kopf und dreht sich wieder zu ihrem Typen hin, dem das anscheinend doch ziemlich egal war.

Ich trödelte durch das Haus und ging schließlich in die Stadt. Wieder machte ich mir eine Zigarette an. Kettenraucher würden jetzt einige sagen, aber ein Kettenraucher ist jemand, der so süchtig ist, dass er eine nach der anderen Rauchen MUSS. Das tue ich nicht ich will eine nach der anderen schmöken. Es entspannt mich.

Klar musste ich oft an die Zeit zurück denken, und ich wünschte mir oft, dass es alles anders gekommen wäre. Nein ich wollte nicht hier sein, zwar habe ich gesagt ich komme langsam über Noah hinweg, aber ich weiß nicht, ob ich mir selber trauen kann, in der Hinsicht. Ich rede es mir immer wieder ein, aber genauso auch andersrum. Es gibt Zeiten, in denen fühle ich mich wohl, in denen bin ich abgelenkt und denke an die Zukunft. Ich habe früher zwar immer daran geglaubt, dass es nur einen Seelenverwandten gibt, aber nun glaube ich daran, dass ich ihn noch nicht getroffen habe...

Ich wollte es mir aber nicht anmerken lassen, ich wollte mit keinem über meine Geschehnisse sprechen sowohl auch am liebsten nicht dran denken. Man hatte mir empfohlen zu einer Therapeutin zu gehen, aber das wollte ich nicht. Und zwingen konnten sie mich ja schon gar nicht...

Naja nun tröddelte ich mal wieder durch die Stadt und das ganz allein. Aber ich fühlte mich sicher. In einer großen Menschenmenge, war die Chance eher gering, dass hier irgendwas passieren sollte. Allgemein würde ich schon von mir behaupten, dass ich relativ gut damit umgehe. Ich habe nur selten eine Panikattacke und auch Unwohlsein oder Angst plagt mich immer seltener.

Auf einmal tickte mich jemand von hinten an, ich zuckte kurz zusammen, drehte mich dann aber ruhig um.
„Alles gut ich bin's nur, Jeilo"
Hier mal wieder ein großartiges Beispiel, dafür wie anhänglich und teilweise gruselig und anstrengend meine Zimmermitbewohnerin ist.

„Sag mal hast du kein eigenes Leben, oder warum läufst du mir immer hinterher.

„Nerv ich dich, das tut mir leid.. , aber ich wollte eigentlich nur nicht dass du jetzt ganz allein durch die Stadt läufst, ich mein ist ja schon bisschen gefährlich oder nicht..."
Verdattert sah ich sie an.

„Elena, ich mein die ganzen Perversen, was guckst du denn die ganze Zeit so schockiert. Stimmt irgendwas nicht."

Ich hasste sie, ich hasste sie über alles wenn das noch nicht klar geworden ist dann tut es mir leid. Aber ich hasste ihre Anhänglichkeit, ihr Stalkersindrom, und vor allem war sie einfach nur gruselig. Wie sie plötzlich an den Orten auftauchte, an denen ich war. Um mich dann der artig provozierte, dass ich sie nur noch gruselig finden und hassten konnte.

„Bitte geh einfach! Ich ertrage deine Anwesenheit nicht! Du bist schlimmer als..." dann stoppte ich. Nein, ich wusste genau, was ich sagen wollte, ist nicht so, dass ich mitten im Satz vergessen hätte was ich sagen wollte. Ich habe an Alec gedacht, vor allem weil sie von Perversen gesprochen hatte.
Schockiert sah sie mich an: „Ich bin schlimmer als wer?" Geduldig sah sie mich an. Ich konnte ihrem Blick nicht entziffern, was sie gerade denkt. Ja schockiert war sie, aber inwiefern? Weil ich ihr geradewegs meine Meinung gesagt hatte und es sie überraschte, dass ich getan habe, oder weil sie Verletzt von meinen Worten war. Auch ihre Stimme verriet es nicht, es war so monoton wie Siri, wenn sie mit einem spricht.

Ich schüttelte den Kopf: „Ach vergiss es, lass mich einfach in Ruhe" Ich versuchte es mit sehr viel Ruhe ihr zu sagen,da ich wirklich nicht wusste, was jetzt von ihr zurück käme. Zutrauen tat ich ihr jedenfalls Alles.

„Gut, dann sag nicht, dass ich dich nicht gewarnt hätte, vor all den bösen Kerlen." Dieses Mal hörte man ihr gehässige Stimme sehr gut raus. Sie war angepisst, aber nicht traurig. Nein beim Weggehen lachte sie sogar.

Okay ihr super coolen Leser,
Mit diesem Kapitel starte ich die Fortsetzung von Creepy Pudding. Ist zwar noch nicht wirklich spannend, aber ich habe schon sehr gute Ideen, also seit gespannt und geduldet euch ein klein wenig.
Ich hoffe ihr freut euch, dass es jetzt endlich weiter geht.

Creepy Cake Où les histoires vivent. Découvrez maintenant