Chapter 4

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Our lives may not have fit together
but oh did our souls know how to dance
-K. Towne Jr. 

Christina

Luca ist ein Naturtalent. Obwohl wir erst gestern mit dem Training angefangen haben, hat er jetzt schon einen großen Teil der Grundschritte verinnerlicht. Es fehlen allerdings noch die Parts, die wir zusammen tanzen müssen und vor denen graust es mir ein wenig. 

Vor allem nach der Situation gestern und den Kommentaren, die wir nach der Kennenlernshow bekommen haben, habe ich ernsthaft darüber nachgedacht ein paar der aufreizenderen Sequenzen aus der Choreografie zu streichen. Auch wenn wir uns erst seit ein paar Tagen kennen und da nichts zwischen uns läuft, will ich Luca ja nicht in Erklärungsnöte bringen wenn seine Freundin uns tanzen sieht. Und für mein Herz wäre es auch besser. Ich saß gestern Abend schon vor meinen Notizen, bereit den Großteil der Figuren zu ersetzen, als ich zögerte. Die Choreo ist der Hammer und ich war unglaublich stolz darauf, als ich sie am Wochenende endlich fertig hatte. Jetzt irgendwelche Teile zu verändern, nur damit irgendein Mädchen oder die Medien nicht irgendetwas rein interpretieren, das da nicht ist kam mir falsch vor. Ich habe schließlich keinen Grund mich für das zu rechtfertigen, was wir auf die Tanzfläche bringen. Außerdem bin ich Profitänzerin, es ist mein Job ihm ein paar sexy Tanzschritte beizubringen. Mit der festen Überzeugung das richtige zu tun, habe ich meine Notizen also wieder eingepackt und bereite mich jetzt darauf vor, Luca meine Version unserer Salsa zu präsentieren. 

Spätestens als wir dann aber zu einer der letzten Figuren in der Choreografie kommen, frage ich mich allerdings ernsthaft wieso ich dachte, ich würde das überleben. Die Sequenz, in der mein Tanzpartner aufreizend meinen Körper entlangfährt ist eine meiner Lieblingsteile bei einer Salsa. Anschließend würde ich meine Beine um seine Hüfte schlingen und er könnte mich kopfüber nach unten lassen. Jetzt rauscht mir bei dem Gedanken daran, ihm die Figuren das erste Mal zu erklären allerdings das Blut in den Kopf. 
"Okay, eigentlich ist es ganz einfach", fange ich langsam an und zögere kurz, während ich überlege wie ich ihm am besten erkläre was er tun soll, ohne dass es allzu dirty rüberkommt. "Also, wir machen genau das Gleiche was wir eben geübt haben. Dann stellst du dich hinter mich." Ich verliere kurz den Faden, als sein warmer Oberkörper meinen Rücken berührt und er eine Hand leicht auf meiner Hüfte ablegt. Hastig räuspere ich mich und fahre fort: "Du legst deine Hand hier oben hin..." Mit zittrigen Fingern greife ich nach seiner Hand und lege sie direkt über dem Saum meines Sport-BHs auf mein Dekolleté. Weil Luca nun mal ein ganzes Stück größer ist als ich, muss er seine Finger dazu noch ein Stück unter den Stoff schieben. Für einen Augenblick halte ich den Atem an. Mein Herz rast so sehr, dass ich Angst habe er könnte es spüren, aber er sagt zum Glück nichts, sondern bleibt einfach ruhig hinter mir stehen. 
"...und jetzt führe ich deine Hand meinen Körper entlang." 
Langsam fange ich an unsere Hände über meine Brust und bis runter zu meinem Hosenbund zu führen. "Das ist ja ne ganz schön heiße Nummer, die wir da hinlegen", bemerkt Luca mit einem leisen Lachen als er seine Hand wieder von meinem Körper nimmt. Nachdem ich einmal tief Luft geholt habe, drehe ich mich zu ihm herum und schiebe mir ein Haarsträhne aus dem Gesicht. 
"Warte nur ab, das Beste kommt noch." 
Ich erkläre ihm die nächste Figur und lande prompt beim ersten Versuch auf dem Hintern, weil Luca meine Oberschenkel viel zu weit unten packt. 
"Okay, so funktioniert das nicht", stelle ich lachend fest, während Luca sich aufrappelt, den ich natürlich mit mir zu Boden gerissen habe. 
"Du musst deine Hände wohl oder übel auf meinen Hintern legen, wenn du mich auffängst sonst brech ich mir am Freitag noch das Genick", scherze ich halb amüsiert, halb ernst und bin froh, als auch Luca anfängt zu lachen. 
"Ich fühle mich wie ein Arsch wenn ich dich so antatsche", gesteht er mit einem schiefen Grinsen und lässt sich mir gegenüber auf den Boden fallen. 
"Das ist ganz normal. Aber keine Sorge, du hast meine volle Erlaubnis mich zu betatschen. Glaub mir, da bin ich abgehärtet", versichere ich ihm und unterdrücke ein Schaudern, als ich an den absolut traumatischen Discofox-Marathon von letztem Jahr zurückdenke. Ne, da ist mir Lucas Hand auf meinem Hintern schon deutlich lieber. 








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