Kapitel 31

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Jeden Moment denke ich das die Schwester wieder herein kommt und ich gehen muss, sobald Jack eingeschlafen ist. Aber es passiert nicht. Irgendwann entspanne ich mich und klettere aus dem Bett. Ich habe zu viel Angst ihn im Schlaf anzurempeln und ihm so noch mehr Schmerzen zu bescheren. Er muss schlafen und sich erholen. Sanft rolle ich mich aus seiner Umarmung. Er protestiert zwar im Schlaf, aber wacht nicht auf. Ich setze mich auf einen Stuhl und versuche es mir bequem zu machen.

Licht blendet mich. Ich will mich umdrehen und weiter schlafen, aber ich kann es nicht. Dann wache ich endgültig auf und realisiere wieder wo ich bin. Jack schläft noch friedlich. Eine Krankenschwester, diesmal eine andere, bringt Frühstück für ihn. Ich betrachte Jack eine Weile, aber dann kann ich meinen knurrenden Magen nicht länger ignorieren und gehe auf die Suche nach etwas Essbarem. Ich will nicht weit gehen, um da zu sein wenn er aufwacht. Wie ich es versprochen habe. Deswegen holle ich mir nur etwas aus dem Automaten. Soll wohl ein Sandwich sein.

Die Tür quitsch ein wenig als ich wieder rein komme und Jack gibt ein Schnauben von sich. Sein Gesicht verzieht sich und langsam macht er die Augen auf.

„Hey“, sage ich leise und sanft. Ein Lächeln breitet sich in seinem Gesicht aus. Er wirkt müde und sehr erschöpft.

„Hey“ Seine Stimme ist rau und tief. „Hast du Schmerzen?“ Er schüttelt den Kopf, aber ich sehe ihm an, dass es ihm trotzdem nicht gut geht.

„Warst du die ganze Nacht hier?“

Ich nicke. „Hab aber das meiste verschlafen.“

Es klopft an der Tür und zwei Sekunden später wird die Tür geöffnet ohne auf ein Herein von Jack zu warten. Ein Mann mittleren Alters tritt ein. Er trägt einen Anzug und hat einige Mappen in der Hand. Hinter ihm betritt Dad den Raum. Super...
Er runzelt die Stirn, als er mich sieht. Anders als der Anzugträger. Er strahlt über das ganze Gesicht und kommt auf mich zu.

„Alan Trent. Jacks Agent. Sie müssen seine neue Freundin sein. Schön sie kennen zu lernen.“ Sein Lächeln ist ehrlich und er wirkt mir direkt sympatisch.

„Ella. Freut mich auch.“

Dad schweigt weiterhin und stellt sich in die Ecke.

„Können wir dann über unser Telefonat gestern sprechen?“, fragt Alan. Ich will gerade protestieren, dass Jack jetzt Ruhe braucht, aber Jack antwortet sofort. „Kann das noch ein paar Minuten warten? Ich muss das erst mit Ella besprechen.“

„Natürlich. Schreib mir wenn du fertig bist.“ Alan steuert sofort die Tür an und sieht Dad auffordernd an. Ich bin überrascht. Bis jetzt sind mir Agenten immer rigoros und drängend gegenüber getreten, aber Alan scheint wirklich auf Jacks Wohl bedacht und nicht nur auf sein eigenes Bankkonto. Obwohl er mit seiner Freundlichkeit auch garantiert das Jack bei ihm bleibt und weiterhin seine Taschen füllt.

Die Beiden verschwinden und Jack setzt sich mühevoll auf.

„Du musst mir nichts erklären. Es ist alles gut. Ok? Wir können das von gestern besprechen, wenn du wieder fit bist. Du musst dich jetzt ausruhen.“
„Nein das muss jetzt sein. Du wirst gleich wissen wieso.“ Er holt tief Luft und sieht mir dann in die Augen. „Es tut mir so leid wie ich mich verhalten habe. Ich war so dumm. Ich hätte dir gleich alles sagen sollen, aber ich wollte dich damit nicht belasten. Ich wollte dich beschützen, aber Finn hatte recht. Du brauchst keinen Beschützer.“ Er wirkt traurig.

„Doch. Manchmal schon, doch nicht wenn es dir schlecht geht.“

„Das nächste Mal stehen wir das gemeinsam durch. Ich verspreche es dir.“

„Ich auch.“

„Kannst du mir auch noch versprechen das du nicht gleich ausrastest und mir bis zum Ende zu hörst? Es ist wichtig.“ Ich nicke.

Footballgirlحيث تعيش القصص. اكتشف الآن