Elif und Mehmet (1)

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Elif's Sicht

Gleich nach dem die beiden gegangen sind kamen wir ins Gespräch. Fremd sind wir uns nicht. Wir unterhalten uns nur nicht oft.
Er ist eine große Hilfe und fragt anfangs noch was er als nächsten machen soll. Danach wird er warm und fängt an die Soße vorzubereiten. Ich merke sofort, dass er nicht das erste mal in der Küche steht. "Kann ich Musik an machen? Macht noch mehr Spaß." Natürlich erlaube ich ihm das und er hat Recht, es macht noch mehr Spaß. Gerade weil er mit singt und tanzt hahaha. Auch ich bewege mich leicht und fange an mit zu summen, da ich noch nicht so mutig bin wie er. "Ach komm schon Elif, da geht noch was" Er versucht mich auf zu munter. Dabei nimmt er meine Hand und tanzt mit mir. Ich musste lachen erstens weil er sich gar nicht bemühte gut zu singen und zweitens weil wir hier in Bella's Küche Halay tanzen. "Du machst das echt gut" Zu meinem erstaunen kann er es sogar ziemlich gut, was oft nicht der Fall ist. "Was denkst du denn. Ist meine Kultur." Ich finde es gut, dass er seine Kultur lebt. Bevor das Lied zu Ende war hören wir auf Halay zu tanzen weil die Töpfe sprudelten. "Komm mal her" bittet er mich. "Ja?" "Probier mal" bat er mich. Dabei tunkt er ein Löffel in die Soße. Er schaut mir tief in die Augen, pustet und schiebt mir den Löffel dann langsam in den Mund. Wir sind uns sehr nahe. Ich nehme seinen Duft ganz in mir auf. Ich bin in Starre weil mich seine Nähe gerade unsicher macht.
Den Rest vom Löffel schiebt er sich dann selbst in den Mund. Wir schauen uns dabei immer noch in die Augen. "Und?"  "Ja?"  "Ist die Soße gut" das erlöste mich dann "Ähm" ich räusperte mich "Ja hm ich würde etwas Scharf dazu  geben"  "Ja hast recht" Ich kehre zu meiner Aufgabe zurück und decke den Tisch.

"Mehmet?" " Elif?"  "Habe ich dir je was getan?" wollte ich wissen, weil unsere Beziehung leider nie besser wurde. "Nein! Wie kommst du drauf" Naja vielleicht weil du mich nie beachtet hast und wenig mit mir gesprochen hast. Ich höre wie Esma und Bella runter kommen. "Egal vergiss es." Für mich war das Gespräch irgendwie noch nicht beendet.

Nach dem Essen wollten die Mädels wissen wie es war. Ich erzähle ihnen natürlich alles. "Oh tut mir leid babe, wollten euch nicht unterbrechen aber wir dachten wir wären zu lange fort und wollten dir nicht die ganze Arbeit alleine überlassen." entschuldigt sich Esma liebevoll. Es wäre wahrscheinlich eh besser wenn ich mir Zeit nehme um zu überlegen was genau ich ihm sagen will. "Offensichtlich war er dir aber eine große Hilfe" zwinkert Bella mir zu.


Bella's Sicht

Ich stehe am frühen Morgen auf und bemerke Frauen Stimmen die unten tratschen. Ich wollte die Augen wieder schließen aber fehlgeschlagen, denn es wird lauter und nun höre ich auch Männer quatschen. Wieso müssen meine Eltern immer so laut reden? Ich lag noch etwas im Bett, denn heute ist Samstag. Die Gruppe plante gestern Abend schon, dass wir heute etwas unternehmen. Da es gegen Abend sein wird hatte ich vorher auch einen Plan. Ich werde Ausschlafen, dann essen, aufräumen, lernen und mich dann, zusammen mit Esma, bei Elif fertig machen. Zwischendurch hätte ich ruhe und könnte alles entspannt machen. Wir haben 9:40. Meine Eltern gehen wahrscheinlich gleich einkaufen. Ich mache mich kurz fertig um bescheid zu geben was sie für mich mitbringen können.

"Guten morgen Bella. Wieso erzählst du uns kaum was über unsere Nachbarn? Tina hat uns erzählt, dass ihr euch schon bekannt seid." Wow, sie haben sogar schon Kosenamen für einander. Martina und ihr Mann waren vorbei gekommen die Eltern der Zwillinge. "Guten Morgen." Ich begrüße beide mit zwei Backenküsse.

Wir plaudern noch ein bisschen. Es war schön. Auch für meine Eltern mal wieder Besuch zu haben, auch wenn es früh und nur für einen kurzen Augenblick war. "Wir müssen jetzt leider auch weiter machen. Schade, dass wir uns noch nicht früher kennengelernt haben." "Ja wir hätten viel Zeit verbringen können." Wir verabschiedeten uns alle. "Hey! Kommt doch heute zum essen zu uns. Unsere Tochter ist momentan bei uns aber verlässt uns bald wieder. Sie sollte euch unbedingt auch kennen lernen." "Das ist eine hervorragende Idee. Selbstverständlich bringen wir auch was zum essen mit." "Danke aber das wird nicht nötig sein!" "Ach quatsch mindestens etwas kleines" "Bis später dann gegen 16 Uhr?" 'toll mein perfekter Plan' dachte ich mir während Martina und meine Mutter das Essen später ausmachten. Die Schwester der Zwillinge würde ich dennoch zu gerne kennen lernen.

Um alles was ich für heute geplant habe hin zu kriegen, fing ich bereits mit dem aufräumen an. Um meiner Mutter beim kochen zu helfen müsste sie erstmal, vom Einkaufen, zurück kommen. Ich ging jetzt hoch um noch ein wenig zu lernen. Ich war noch nicht ganz fertig mit aufräumen aber ich hatte den Verdacht, dass ich heute sonst nicht mehr zum lernen komme. Nach 13 Uhr hörte ich dann meine Eltern unten. Ich half ihnen zusammen mit meinen Geschwistern den Einkauf rein zu tragen. "Ey Ana Mehmet fragt nach Elif's Nummer.  Meinst du ich kann sie ihm geben?" fragt mich Ryan während er mir den Wasserkasten aus der Hand nimmt. "Wieso" wollte Sergio wissen. "Oh hab gar nicht gefragt. Bestimmt wegen irgendeinem Rezept" beantwortet Ryan. "Ja ich denke da spricht nichts dagegen." sage ich noch schnell und lernte bis 14 Uhr weiter. *Halte mir ein Platz neben dir frei* schrieb ich Mario. *Kommst du auch? Dachte nur unsere Eltern wie machen wir das dann mit später?* Hm, da muss ich überlegen. *Na klar komme ich! Das lasse ich mir doch nicht entgehen. Ja falls es zu lange dauert würde ich sagen, dass wir dann früher gehen*

Ich wusste nicht was ich anziehen soll. Eventuell eine Jeans. Ein Blazer dazu. Ich schaue aus dem Fenster. Es regnet zwar nicht, aber warm ist es auch nicht. Ich bin schockiert. Und es liegt nicht nur am Wetter. Auf der anderen Seite meines Fensters sehe ich Dario? Als er von seinen Unterlagen auf blickt bin ich mir nun sicher. Es ist Dario.
Ich bin Nachbarn auf diese Seite gar nicht gewöhnt. Vorher war es hier immer laut weil hier renoviert wurde. Ich ließ alle Fenster und Türen immer zu mit meinen Gardinen damit hier möglich wenig Krach durchdringt. Als es sie fertig waren und es ruhig wurde hat es gedauert bis ich mich dran gewöhnen konnte alles wieder offen zu lassen um sowohl natürliches Licht als auch frische Luft in mein Zimmer zu lassen.
Nun, jetzt wo mir auffällt, dass Dario durch sein Fenster in meins sehen kann..
Ich schaue ihn immer noch verdutzt an. Er hebt eine Hand doch ich bin immer noch so geflasht, dass ich es gar nicht erwidern kann. Ich laufe auf mein Fenster zu und schließe die Gardinen.

Wie konnte ich es die ganze Zeit nicht merken ?
Wie konnte er die ganze Zeit nix sagen?
Was hat er bloß schon alles gesehen?
Wobei, kein Wunder dass ich es nicht gemerkt habe. Wie oft habe ich schon nicht in meinem Zimmer geschlafen die letzten Wochen. Entweder habe ich draußen geschlafen oder bei Mert oder bin feiern gewesen. Selbst bei Dario habe ich schon geschlafen und auf der Couch oder bei Esma. Ich bin so selten zuhause in meinem Zimmer das es kaum möglich wäre es zu bemerken. Und selbst wenn ich in meinem Zimmer bin, dann nur um gleich wieder raus zugehen.

"Hey Mama! Was machst du?" "Hey meine Schöne ich mache einen Mandarinekuchen mit Sahne und Zimt drauf. Hilfst du mir schnell" "Gerne was soll ich tun" "Bereite die Sahne vor und leg sie dann in den Kühlschrank!" "Tamam (ok -t-)"  Dazu hörten wir Musik und tanzten dabei. "Ist die Sahne so richtig" fragte ich meine Mama. Sie tunkt ihren Finger in die Sahne und schmiert es auf meine Nase. "Mama hahah" schrie ich auf. Wir lachten. "Wen sie von deiner Nase tropf, dann fehlt was" kündigt sie mir an und genau das passierte. "Ist Sahnesteif drinnen?" "Ouuh.. Jetzt schon"

Während der Teig im Ofen war räumte ich die Wohnung zu Ende auf. Wir hatten dann auch endlich 16 Uhr und ich war gespannt auf das Essen bei den Ortegas.
"Auf Bella wir wollen los." meckert meine Mutter. "Sergio! Ryan! kommt ihr auch mit?" wollte mein Vater wissen. "Ja aber Baba ich glaube ich bleibe nicht lange" "Wieso Sergio?" "Ich wollte bevor es abends wird noch mit ein paar Kollegen lernen." "Ay Papi, dass ist doch kein Problem. Ich bin mir sicher, dass ich dir Essen mitbringen kann." "Das wäre noch besser Mama." "Hä Mae (Mama -p-) Ich gehe trotzdem früher." "Und wieso du?" "Ich wollte heute Abend mit den Jungs weg." "Vamos ver (Wir schauen -p-)" "Porque? (Wieso -p-)" "Du kannst immer mit den raus gehen! Komm wir gehen los!"

"Bella hast du auch noch was vor" fragt mein Vater nun genervt.



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120o

Du & Ich - Für Immer oder nie WiederOnde histórias criam vida. Descubra agora