Kapitel 12

9 1 0
                                    

"Ich wusste es .." wiederholt er sich leise.

K' ? (Abkürzung von O'key') jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Er sagt zwar sehr oft das er Schuld an allem sei, aber.. Aber dieses mal ist es anders. Als würde er tatsächlich die Wahrheit sprechen.
Nein. Nein. Nein ! Das hat er doch nicht gerade wirklich gesagt ? Das würde er nie tun. So kenne ich ihn nicht. Oder doch ? Ich bin mir nicht sicher ob ich mir das einbilde. Mein Vater sitzt hier auf der Couch im Wohnzimmer, weint und redet wirres Zeug vor sich hin. Alles liegt umgeworfen auf dem Boden. Ein paar Bilderrahmen zerstört. Scheiben auf dem Boden. Ich rede meinem Vater bereits seit guten 10 Jahren ein das es nie seine Schuld sei, und dennoch bin ich mir heute nicht mehr so sicher. Er hat den Täter. Diesen Täter. Meine Brüder saßen ebenfalls auf der Couch und schauen auf den Boden. Ich schaue zu Marco der dies alles mit verfolgte. Ich bemerke gar nicht das meine Nägel sich schon einen Weg in meine Handfläche durchbohrten. Er sah genau so geschockt und fassungslos aus wie ich. Er ist mein bester Freund keine Rede! Aber dieses Desaster mit eigenen Augen zu sehen erweckte in mir doch etwas Schamgefühl. Keiner sagte etwas für gefühlte 5 Minuten. Ich schaue von Marco weg. Würdige ein zweites mal einen Blick meinen Brüdern. Schaue ein letztes mal zu meinen Vater, der stets seinen Kopf dem Boden widmete. Alles ruhig. Nur Stille.

Das einzige was sich nach ner Zeit bewegte war der Kopf meines Vaters der mir direkt in die Augen blickte. 10 Jahre. 10 Jahre in den ich ihn immer getröstet habe. 10 Jahre widmete ich meine Aufmerksamkeit meinen Eltern. 10 Jahre konzentrierte ich mich darauf herauszufinden wer eines abends zu diesem Tag in diesem Haus auftauchte. 10 Jahre, in den ich von nichts eine Ahnung hatte. Zu mal ich sogar dachte es sei ein Traum. Das einzige was Ich wusste das vor 10 Jahren ein Mann meine Mutter bedrohte. Sei dem Tag habe ich Albträume von einer Nacht die ich euch bereits erzählte. Weiteres erzählte mir keiner.

Er hält sein Blick. Und es kam immer noch kein Wort aus seinem Mund. Ich halte diese Stille nicht mehr aus.

"Pai (Papa p.).. Was redest du da? Du würdest ihn doch nicht einfach davon kommen lassen. Du würdest doch keine Polizei animieren. Du.. Er.. Vater er hat Mama schlecht behandelt! Papa nein! Du würdest das nicht machen. Niemals.." breche ich die Stille. Er schaut mich immer noch an. Nur nicht mehr in die Augen. Schon lange nicht mehr in die Augen. Aus seinem Mund stets kein Wort. "Sag was Pai. Sag irgendetwas. Sag mir das ich mich nicht irre. Das du dich nicht irrst ! Irgendwas Vater. SAG ES Vater!" Niemand sagt was. Keiner. Es herrscht wieder diese ungewohnt unangenehme Stille die ich wahrscheinlich seit Jahren nicht erlebt habe. Nicht hier, in meinem Haus mit nur meiner Familie. Diese Stille bringt mich um. Ich sehe ihre Augen. Die Augen von Mutter an dem Tag vor 10 Jahren voller Tränen und Hoffnung... voller Angst. Der Tag an dem sich unser Leben schlagartig veränderte. Mein einziger Gedanke... R A U S. Ich muss hier raus ! Schnell.

In die Tat umgesetzt. Ich rannte zum Ausgang. Renne vor allem Weg. Das einzige Problem vor dem ich richtig Angst habe. Vor dem ich wirklich schnell laufen würde. Ich will das ganze einfach nicht wahr haben. Es kann nicht wahr sein ! Mein Vater zeigt unglaublich wenig Interesse was den Täter angeht der meiner Mutter sehr viel Leid antat.
Ihm ist es Egal ?
Und das ist es was mich schockte. Das sollte ein Wahrhaft schlimmer Traum sein. Bitte Gott... lass es einer sein.
Tja wie ich es mir schon gedacht habe kam ich nicht schnell voran mit meinen High Heels und Marco war es, der mich festhielt. Doch ich kann jetzt nicht reden. Es ist zu schmerzhaft! Ich muss hier einfach schnell Weg!

"Bella warte noch. Bleib hier !" Kam es von meinem Besten Freund. "Marco ich kann nicht. Ich muss hier weg! Bitte."   "Bella. Hör mir zu" Doch ich wollte nicht von alle dem hören. Gar nicht selbst wenn es von Marco kommt. Trotzdem fuhr er fort. "Bella nein. GEH REIN, rede mit deinem Vater."  "MARCO? Hast du mich nicht verstanden ?  Ich kann nicht! Ich MUSS hier weg. Lass mich los! Wage es nicht mir zu folgen! Ich möchte alleine sein." Ich reise mich schon fast los und rannte los.

Ich renne so schnell es nun mal mit den blöden Schuhen ging. Ich weine. Ich weinte und rannte und Schmerzen !.. Mir blieb die Luft weg. Ich konnte nicht mehr, also blieb ich stehen. Die Tränen hören nicht auf zu laufen und ich verfluche das Wetter das es nicht eins dieser Sommer Tage ist an denen es regnet. Ich habe höllische Fuß schmerzen und lasse mich zu Boden senken. Ich schluchzte, es erstickte mich ja förmlich.

Nach gefühlten Stunden, erhebe ich mich wieder und muss mir erst mal klar werden wo ich überhaupt war. Es schaut aus als sei die Gegend.. verlassen. Irgendwie... unbewohnt.. Aber das ist sicher nicht der Fall. Ich versuche mich zu orientieren, doch vergeblich. Bin neben der Spur und es ist sehr dunkel.
Ich setzte mich an den nächst besten Rand und lehne mich gegen die Wand. Ich suche meine Handy doch zwecklos. Verdammt ich vergaß meine Tasche. Ich lege mein Kopf auf die Knie. Denke nach. Ich bin verzweifelt. Fühle mich so leer. Ich schaue in die Wolken, schließe die Augen und schlafe ein.

*Am nächsten Morgen*

Ich werde durch einen rütteln geweckt. Ich dachte das von gestern sei ein Traum. Doch als ich mich um blickte schien mir alles noch Realer als gestern. Ich werde durch eine kalte Stimme aus meinen Gedanken gerissen.





__________________________
970

Du & Ich - Für Immer oder nie WiederWhere stories live. Discover now