Die Wahrheit

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-chapter twenty-three

Draco's PoV:

Direkt nachdem sie im Malfoy Manor  angekommen waren, war Draco davon gestürmt und hatte sich Draco in sein Zimmer verzogen. Seine  Hoffnung, dass das Manor nicht mehr als Quartier für Voldemort geeignet  war, hatte sich augenblicklich in Luft aufgelöst, als er viele Todesser sah, die sich in den vielen Gästezimmern des Malfoy Manors eingenistet hatten, um dem Dunklen Lord nahe zu sein und mit großer Wahrscheinlichkeit dies auch als eigen Schutz anzunehmen.
Wie feige manche von ihnen doch waren, dachte Draco abschätzig.

Zwar war er Dunkle Lord hin und wieder  nicht da, doch das machte die Sache nicht weniger schlimm. Jedes Mal konnte man die Anwesenheit des Dunklen Lords spüren. Nur zu Ansprachen wurde es gelegentlich einmal lauter auf den Gängen, denn die meisten Todesser - so ehrfürchtig sie für manch andere auch sein mussten - wagten es nicht auf den Gängen des Malfoy Manors laut zu sein und verzogen sich stattdessen in ihre Zimmer.

Nicht mal etwas gegessen  hatte Draco, denn sein Appetit war ihm nun vollends vergangen. Völlig ruhig und in Gedanken versunken saß der junge Malfoy auf seinem Bett und hatte sein Hemd an seinem linken Arm etwas hochgeschoben. Er strich über das Dunkle Mal, dass sich in tiefschwarzer Farbe auf seiner  weißen Haut abzeichnete.

Bei Salazar er wollte am liebsten sofort zu  Ginny reisen, doch er wusste genau, dass das nicht ging. Das riesige Fenster einige Meter rechts von seinem Bett entfernt reichte vom Boden bishin zur Decke. Langsam stand er auf und ging einige Schritte, um sich dann an den Fensterrahmen anzulehnen. Draco wusste nicht, wie lange er schon im MAnor angekommen war,  allerdings mussten es einige Stunden gewesen sein, da er nun raus in die  dunkle Nacht blickte und in den Himmel, der von winzigen kleinen  Sternen verziert war.

Seine Gedanken schweiften zu Ginny. Was sie wohl  gerade machte? Wann würde sie wohl zu ihm durch den Kamin kommen? Was  würde passieren, wenn in dem Moment ein Todesser hereinkommen würde? Er konnte dies nicht riskieren, weshalb er sich dazu entschied ihr zu schreiben. Draco setzte sich sogleich an seinen großen, ebenholzfarbenen Schreibtisch,  holte ein Stück Pergament aus einer der Schubladen und schnappte sich  eine Schreibfeder. Er tunkte sie in die pechschwarze Tinte ein und  begann zu schreiben.

Als er fertig war rollte er das Pergament zusammen  und schnürte es mit einer Schnur zu, um dann seinen Uhu Gremlin aus  seinem Käfig zu lassen. Draco schnürte es um seinen gefiederten Kopf und  sagte dann: "Zu Ginny Weasley." Als Draco sein Fenster öffnete,  machte sich der Uhu gleich auf den Weg und flog mit seinen langen  braunen Flügel in die Nacht. Jetzt hieß es abwarten, dachte Draco und  ließ sich erschöpft in sein Bett fallen. Als auch dieser Tag langsam zu ende ging, fiel er in einen tiefen Schlaf.

Ginny's PoV:

Gefolgt von Fred lief Ginny hoch in ihr Zimmer und wollte gerade ihre Zimmertür schließen, als ihr älterer Bruder ihr einen Strich durch die Rechnung machte und diese aufhielt. Erwartungsvoll blickte sie diesen an, doch vorerst machte er keine Anstalten irgendetwas zu sagen, fast schon als ob es eine völlig normale Situation war. Nach einem kurzen Augenblick begann er dann doch zu reden.

"Was hatte das zu bedeuten?", fragte er gerade heraus, weder sauer noch enttäuscht sondern einfach mit einem leeren Ausdruck in seinem Blick, den man so eigentlich gar nicht von Fred kannte oder erwartete. Er galt als immer zum scherzen bereit und das war er auch keine Frage. Nur bei so einer Nachricht konnte sie ihm den Schock, der ihm bei genauerem hinsehen ins Gesicht geschrieben stand, nicht verübeln. Gerade jetzt schätzte sie seine ruhige Art in ernsteren Situationen. Nicht wie bei Ron, der wohlmöglich ohne zu zögern schon vor George und Mrs Weasley vor Wut an die Decke gegangen wäre.

"Ähm.. was meinst du?", fragte Ginny vorsichtig, um sichtlich Zeit zu schinden und den Moment herauszuzögern. "Komm schon Gin. Du weißt, wovon ich rede.", meinte Fred und in gewisser Weise hörte sie nun Verzweiflung aus seiner Stimme heraus. Auf einmal sah er fürchterlich fertig und erschöpft aus und bei Ginny schlichen sich langsam aber sicher Schuldgefühle an, da sie immer nur an ihre Sorgen und Bedürfnisse gedacht hatte und nur ihre lustigen Zwilingsbrüder gesehen hatte, ohne daran zu denken, wie es ihnen wohl ging. Auch sie, auch Fred machte sich Sorgen um Ron.

Als Ginny nach einem längeren Moment nicht daraufeinging, begann er wieder zu sprechen. "Ich weiß, dass das was ich gesehen habe keine Illusion oder ein Hirngespenst war. Es sind echte Situationen, die schon passiert sind und ins Gedächnis gerufen werden bei unserer Erfindung. Also was hat das zu bedeuten?..Sag mir..sag mir, dass das nicht wahr ist und mein Kopf einfach verrückt spielt oder sag irgendwas. Am besten die Wahrheit!", redete er sich in Rage, was eine völlig neue Facette von ihrem Bruder preisgab.

"Ich...", fing Ginny an, aber sie wusste einfach nicht, was sie sagen sollte. "Ja?", hakte Fred nach.

"Läuft da was zwischen dir und Malfoy?", fragte er sie nun. "Ja..", antwortete Ginny und schaute beschämt zu Boden.

"Gin, bist du dir sicher, dass er nicht mit dir spielt? Du kennst doch Malfoy er-", versuchte er sie zu überzeugen. "Er hat sich verändert.", unterbrach sie ihn und schaute ihm nun wieder in die Augen. "Er ist ganz anders. Bitte kannst du mir den Gefallen tun und es erstmal für dich behalten?", bat sie ihn.

"Okay, aber versprich mir, dass du dir nicht von ihm dein Herz brechen lässt. Und wenn du es den anderen nicht früher oder später erzählst muss ich es tun.", meinte Fred. "Werde ich nicht. Danke Fred.", sie zog ihren Bruder in eine Umarmung, welche er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen erwiderte.

"Ich geh dann mal wieder runter.", sagte er nachdem sie einige Sekunden so verweilt hatten und schloss die Tür hinter sich. Ginny atmete einmal tief durch, bevor sie sich umzog und sich in ihr Bett legte. Kurz darauf schlief sie erschöpft ein.

Am nächsten Morgen wachte Ginny erst um kurz nach 11 Uhr auf und lief verschlafen nach unten in die Küche.

"Guten morgen Schwesterherz.", sagte Fred grinsend, während er am Küchentisch saß und gut gelaunt den Tagespropheten laß.
"Guten Morgen Ginny Schatz!", begrüßte auch Mrs Weasley sie fröhlich. "Morgen.", murmelte sie verschlafen und machte sich einen Kaffee.

"Wo sind die anderen?", fragte Ginny.
"George pennt noch und Dad musste nochmal ins Ministerium.", erklärte ihr Fred.

Plötzlich ertönte ein komisches Geräusch, als sie sah, dass ein brauner Uhu gegen ihr Fensterscheibe pickte und eine Pergamentrolle um den Hals trug. Sie kannte keinen, dem er gehörte und hatte ihn noch nie zuvor gesehen, doch sie wusste sofort, dass er von Draco sein musste.

Eilig lief sie zum Fenster, öffnete dieses und nahm die Pergamentrolle. Zum Abschluss strich sie dem braungefederten Tier über seine Federn und murmelte ein leises "Danke", bis er schon davon flog und sich auf den Rückweg zu seinem Besitzer machte.

Als sie sich umdrehte sah ihre Mutter sie fragend an und Fred hatte einen ahnenden Blick aufgesetzt, als hatte er ihre Gedanken einige Sekunden zuvor lesen können.

"Von wem ist der Schatz?", fragte Mrs Weasley ihre Tochter und stellte den Kürbissaft auf den Tisch. "Ach wahrscheinlich nur von Fay.", erklärte sie kurz und hatte nicht die winzige kopfschüttelnde Bewegung übersehen, die Fred von sich gegeben hatte. Er wusste genau, dass sie log.

Schnell schnappte sie sich ihren Kürbissaft und flüchtete auf ihr Zimmer, wo sie sich auf ihr Bett setzte, schnellst möglich die Pergamentrolle auseinander rollte und begann die schwungvoll geschriebenen Worte zu lesen:

Liebe Ginny,

Komm unter keinen Umständen ins Manor. Es ist immer noch das Hauptquartier des Dunklen Lords und auch einige Todesser sind hier. Ich erwarte keine Nachricht von dir auf diesen Brief, denn das würde dich in Gefahr bringen. Ich hoffe dich erreicht dieser Brief und gerät nicht in die falschen Hände. Wir sehen uns bald!

Pass auf dich auf

Draco

Als sie die Pergamentrolle, wieder einrollte, blieb sie noch einige Minuten perplex auf ihrem Bett sitzten. Irgendwas musste sie doch tun. Sie konnte jetzt nicht einfach hier rumsitzten un darauf warten, was passieren würde. Es war zum verrückt werden. Auch wenn sie sich jetzt am liebsten Draco widersetzt hätte und ihm trotzdem geschrieben hätte, wusste sie, dass er recht hatte. Es war zu gefährlich. Wie sollte es nun weitergehen?

40 Stunden mit Draco Malfoy (#Drinny)Where stories live. Discover now