Es kam anders als erwartet

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-chapter twenty-nine

Ginny's PoV:

Als Ginny an diesem Morgen aufwachte, musste sie schmunzeln, denn neben ihr lag ein - immer noch schlafender Draco - auf dem Bauch, seine Haare waren durch seinen Schlaf verwirrt worden. Sie konnte es nicht fassen, wie wunderbar der Abend noch gewesen war und musste bei dem Gedanken an diesen lächeln.

Das Lächeln verflog allerdings sogleich, als sie sich an die Auseinandersetzung mit ihrer Familie und Harry erinnerte, an dem dieser sie "enttarnt" hatte. Er hatte trotz ihrer Bitte, ihrer Familie von Draco erzählt und das machte Ginny unglaublich wütend. Viel mehr - es enttäuschte sie.

Ihre Familie, insbesondere ihre Mom waren bestimmt schon tot vor Sorge um sie. Ginny war sich nicht sicher, ob sie gehört hatten, welchen Ort sie im Kamin ausgesprochen hatte, aber wenn sie es wussten, konnte Ginny nur hoffen, dass sie nichts unüberlegtes machten oder ihr gar folgen würden. Nicht auszumalen, was dann geschehen würde. Immerhin war Voldemort immer noch im Malfoy Manor untergebracht und auch Mr Malfoy war wohl bestimmt nicht in einer guten Stimmung anzutreffen, nachdem seine Frau und sein Sohn ohne weiteres verschwunden waren. Er hatte sicher schon bemerkt, dass sie fort waren.

Ginny wusste, sie würde irgendwann zum Fuchsbau zurückkehren müssen, jedoch wollte sie daran noch nicht denken und kuschelte sich zurück in ihre weiche Bettwäsche. Sie hörte wie sich durch die Bewegung die Bettdecke raschelte und spürte, dass sich Draco's Arm um ihre Taille schlang. "Guten Morgen", murmelte der Slytherin mit einem verschmitzten Lächeln und zog Ginny an sich. Diese erwiderte dies und gab ihm einen Kuss auf die Wange, bevor sie daraufhin sich aus seinem Griff wendete und aufstand. "Hey wohin des Wegs?", protestierte Draco. "Ich mach uns Frühstück.", lächelte Ginny.

Nach dem die beiden gefrühstückt hatten verging auch der Rest des Tages wie im Fluge. Sie waren spazieren gegangen und hatten die wunderschöne Natur genossen. Am späten Abend kam Ginny jedoch trotz des schönen Tages, nicht drumherum Draco von ihren Sorgen zu erzählen, über die sie an diesem Morgen nachgedacht hatte. "Ich wünschte wir könnten für immer hierbleiben. Es ist so friedlich hier. Man vergisst einfach, welche schlimmen Dinge da draußen passieren ..", murmelte der Blondschopf mehr zu sich selbst und schien gedankenverloren in die Leere zu blicken. Wieder einmal erstaunte Ginny die Tatsache, wie tiefgründig und sensibel der Slytherin war, auch, wenn er dies natürlich nie selber zugeben würde. Es lag wirklich ein Unterschied wie Tag und Nacht darin, ihn oberflächlich zu kennen, wie es sogar erst bei ihnen beiden vor einigen Monaten der Fall gewesen war, oder ihn näher zu kennen. Manchmal wünschte sie sich, dass dies auch andere sehen und wissen würden, auch, wenn es andererseits nur wichtig war, was sie wusste. Sie kannte die Wahrheit. Sie kannte Draco's wahres Gesicht.

"Wie auch immer, du hast recht, du kannst hier nicht für immer bleiben es ist zu gefährlich.", beendete Draco seinen Gedankengang nach einer kurzen Pause.

"Was soll das heißen "Ich kann hier nicht für immer bleiben". Ich werde nicht ohne dich gehen und wir werden uns auch nicht trennen", antwortete das rothaarige Mädchen empört. Sie konnten sich doch nicht trennen. Nicht schon wieder. Gerade jetzt, wo jeder Ort unsicher schien, alles unsicher schien, mussten sie doch aufeinander aufpassen. "Ginny, sei doch ehrlich zu dir selber. Solange du mit mir bist wirst du immer in Gefahr sein. Es geht nicht anders.", seine Stimme klang zwar aufgebracht, doch Ginny konnte auch etwas flehendes in ihr ausmachen. Er trat einen Schritt auf sie zu und nahm ihr Gesicht in seine Hände. "Ich möchte nicht, dass du verletzt wirst.", flüsterte er und sah ihr tief in die Augen. "Du verletzt mich nur wenn du mich dazu bringst dich wieder verlassen zu müssen.", entgegnete sie ihm ebenfalls in einem ruhigen Ton und erwiderte seinen Blick.

Gerade als sich ihre Gesichter näherten und beide ihre Augen schließen wollten gab es einen lauten Knall. Erschrocken fuhren die beiden auseinander und sahen sich um. Sie waren mitten im Wald, in einer Hütte, die wohlmöglich mehr als nur einige Kilometer vom nächsten Nachbarn entfernt war. Wer also war in ihrer Nähe? Vielleicht sogar schon in ihrem Haus?

Da sich Draco und Ginny im oberen Stockwerk befanden, konnten sie durch ein Fenster vorsichtig in den Garten luken, nur um daraufhin festzustellen, dass drei Männer versuchten, die Haustüre zu durchbrechen, um ins Haus zu gelangen. Genauer gesagt handelte es sich um Todesser, was Ginny an ihren langen schwarzen Gewändern und daran ausmachen konnte, dass einer von ihnen Lucius Malfoy war. "Scheiße mein Vater. Sie haben uns gefunden.", zischte Draco.

Ginny lief es eiskalt den Rücken hinunter. Sie durften sie nicht kriegen, sonst war alles vorbei. Überhaupt - wie konnte Lucius von diesem Ort wissen? Hatte Draco nicht gesagt er und seine Mutter seien früher einmal hiergewesen, in dem Wissen, sich hier verstecken zu können, da Lucius nichts von der Existenz des Hauses wusste?

Ginny versuchte sich innerlich wieder zu sammeln. Es war gerade keine Zeit dafür den Kopf zu verlieren. Sie mussten hier weg. Schnellstmöglich. Ein "Alohomora" hatte den Todessern zwar wohlmöglich nicht dabei geholfen, die Tür zu durchqueren, was daran lag, dass das Haus von einem Schutzzauber umgeben war. Lange sollte es allerdings trotzdem nicht dauern, dass die Männer diesen durchbrechen und zu ihnen stoßen würden.

"Komm Draco wir müssen hier weg. Sofort!", das Mädchen packte den Slytherin am Handgelenk und schnappte sich ihre Tasche.

Draco's PoV:

Draco tat es ihr gleich und nahm das nötigste mit, damit keine Beweise sichtbar waren, dass sie je hier gewesen waren. Vielleicht hatten die Todesser sie ja noch gar nicht entdeckt und waren aus reiner Vermutung, sie hier zu finden, hergekommen. Das würde jedoch bedeuten, dass seine Lucius seine Mutter geschnappt hatte und sie ihm diesen Ort als mögliches Versteck verraten hatte. Sofort stieg Sorge in Draco auf. Er zweifelte keine Sekunde daran, dass seine Mutter nicht hinter ihm stand und ihn verraten haben könnte, allerdings fiel ihm sofort ein Gedanke ein, der hoffentlich niemals der Wahrheit entsprach: Was war, wenn Lucius seine Mutter gezwungen hatte den Standort von Draco preiszugeben und ihr dabei etwas angetan hatte? Was war, wenn Voldemort etwas davon mitbekommen hatte? Er traute seinem Vater schon vieles zu, aber der Dunkle Lord war unberechenbar. Vor allem wenn er wütend auf jemanden war. Und das wusste Draco.

Draco gelang es wieder mit seinen Gedanken ins hier und jetzt zu kommen, als Ginny ihn in Richtung des Kamins mitzog und in die Schüssel mit Flohpulver griff.

Unten im Eingang des Hauses hörte Draco wie die Haustür nachgab und mehrere Schritte im Flur ertönten. Sie waren drin.

Das letzte was Draco mitbekam war, wie das Mädchen neben ihm "Fuchsbau" murmelte, sich grüne Flammen um ihre Körper schlängelten, bevor diese sie gänzlich ins Nichts mitrissen, als wären sie nie da gewesen.

40 Stunden mit Draco Malfoy (#Drinny)Όπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα