35-Lena

1 0 0
                                    

Er war verschwunden. Er befand sich nun unter der Oberfläche und Florian konnte nichts mehr ausrichten, um ihm zu helfen. Ich fühlte mich gerade so gerissen. Ein enges Gefühl in der Brust, angespannte Muskeln, zusammengebissene Zähne und ein diabolisches Lächeln. Mein Griff an Florians Arm war eisern und noch immer zog und zerrte er.

"Hör auf", sagte ich: "Wir hätten nichts mehr tun können. Es ist vorbei. Wir müssen jetzt weiter." Ich ließ eine traurige Note mit einfließen. Florian drehte den Kopf zu mir. "Was ist nur falsch mit dir?", schrie er mich an: "Wir hätten ihn retten können. Wir hätten es gemeinsam schaffen können. Ich war doch so nah dran!" Tränen strömten über sein Gesicht. "Nein, wir konnten ihn nicht retten", sagte ich behutsam. "Ist es dir eigentlich klar, wie sehr es im Herzen weh tut, wenn man der Grund dafür ist, dass zwei Menschen tot sind? Zuerst Anna und jetzt Max." Seine Stimme brach und er vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

Ich zog mich aus dem Sumpf zurück und wartete bei den Bäumen auf den Jammerlappen. Nach einiger Zeit machte er sich daran, sich aus dem Sumpf zu befreien. Dann stand er vor mir. Er sah eigenartig enttäuscht aus. So mit seinen Tränen und allem. Dann ging er weiter, ohne ein Wort zu sagen.

Kurz überlegte ich, ob ich ihm überhaupt folgen sollte, aber dann kam mir der Gedanke, dass ich auf mich alleine gestellt weniger Chancen hatte, zu überleben, als er. Darüber hinaus hatte ich schon längst den Plan aufgestellt, dass Florian mir als Beschützer dienen würde. Niemand anderes sollte seinetwegen sterben- das hatte er auch so gesagt. Darauf konnte man sich verlassen.

Five 2Where stories live. Discover now