Five 2

21-Max

Ich habe lange geschlafen. Florian weckte mich, als der Himmel wieder erleuchtet war. Meine Brust fühlte sich eng an, wenn ich an David dachte, und überhaupt fühlte ich mich sehr leer. "Geht es dir gut?", fragte Florian. Ich nickte nur und stand auf. Mein Kopf war noch wie vernebelt. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen.

Ich sah zu den Mädchen herüber. Die eine wachte auch gerade auf- die, mit den zerrissenen Jeans. Sie lag auf dem Rücken und die andere umklammerte ihre Hüften. Dann sah ich hoch in den falschen Himmel. Seine Farbe erschien mir kraftvoller und überhaupt war es nun wärmer. Es passte zu der Umgebung, in der wir jetzt waren. Dieser Wald hatte moosigen Boden und viele lange Äste an den Bäumen.

"Wir haben ein anderes Biom betreten", sagte ich und Florian sah mich fragend an. "Es erscheint, als wären wir hier in einem komplett anderen Winkel der Erde", meinte ich. So zu reden tat mir gut und ließ mich David vergessen, auch wenn es nur ein wenig war. "Wohin gehen wir jetzt?", fragte das eine Mädchen. Ich war mir sicher, dass sie Anna war. Bevor Florian ein Wort sagen konnte, zeigte ich mit dem Finger in eine Richtung. Alle nickten und wir gingen los.

Ich ging neben Florian her, als plötzlich Anna neben uns stand. "Ich vertraue euch", sagte sie. Das kam für mich unerwartet. Ich dachte, es stehe fest, dass wir hier einander vertrauen und uns gegenseitig helfen werden. Dann stand Lena auch neben uns und blickte uns wütend, wenn nicht sogar hasserfüllt an. "Anna, ich muss dich da mal etwas fragen."