32-Lena

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Ich witterte meine Chance. Man sah, dass man im Boden vor uns leicht versinken konnte, aber Max lief blindlinks weiter. Florian war ein wenig in Gedanken versunken, als würde er schon den nächsten Schritt überlegen, und schreckte auf, als Max an ihm vorbei rauschte. "Stopp!", rief er. Er griff nach vorne, aber er streifte mit seinen Fingern nur über Max' T-Shirt. Er war für den Moment beschäftigt.

Ich sah mich sofort nach Ästen um. Ich sah einen langen. Zwei große Schritte und ich war bei ihm. Ich sprang auf ihn und genoss das Knacken, das bezeugte, dass es nun keine Rettung für Max geben würde. Sonst waren keine Stöcke da. Schnell begab ich mich wieder zu der Stelle, an der ich eben noch stand. Max drehte sich gerade zu Florian um und sah ihn ungläubig an. Die Zwei wechselten einige Worte, aber die hörte ich nicht.

Ich fühlte mich wie ein gerissener Jäger, der langsam aber sicher die Schlinge um sein Opfer enger zog. Ich sah, wie Max' Schuhe in Wasser und Schmutz vollkommen verunstaltet waren und wie auch schon mehr als die Sohle im Boden versunken war. Max drehte sich von Florian weg und schritt weiter voran. Plötzlich versank er mit einem Bein bis zum Knie im Grund. Florian rief ihm wieder irgendetwas zu. Ein Grinsen huschte über mein Gesicht, aber war glücklicher Weise wieder verschwunden, bevor Florian sich mit einem erschrockenen Gesichtsausdruck zu mir umdrehte.

Ebenso verängstigt blickte ich ihn an. Jetzt hörte ich auch, was er sagte: "Stock!" Mehr nicht. Ich wusste natürlich, was er meinte, aber wenn ich mich ein wenig dumm stellte, konnte ich Zeit gewinnen, in der Max schneller sein Verderben fand. Ich hoffte, dass ich mit meinen hektischen Umhergeblicke gut simulierte, dass ich vollkommen ratlos wäre. "Hole einen Stock!", rief er erneut und zeigte zusätzlich in eine Richtung. Es war die Richtung, in der der zerstörte Ast lag.

Five 2Where stories live. Discover now