9-Lena

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Mein Leben ging nur mich etwas an. Ich wollte nicht, dass meine Geheimnisse ans Licht kamen, denn meine Schwester war eine so ehrliche Haut, das sie einfach alles erzählte. Frage sie etwas und sie gibt dir Auskunft. Im Laufe der Zeit behielt ich das meiste für mich, weil ich nicht wollte, dass meine Eltern die Sachen entdeckten, die sie nicht entdecken sollten.

Meine letzte Erinnerung war an einem Abend. An diesem Tag war ich gar nicht erst nach Hause gekommen. Ich wollte auf eine Feier mit Leuten, die mit einigem illegalen Zeug ihre Stimmung machten. Auf solche Feiern ging ich oft, weil es mir einfach gefiel, wie immer mehr Menschen auf einen Trip gingen. Das fand ich faszinierend, aber würde nur eine Sache davon ans Tageslicht geraten, wäre ich fällig.

Ich mochte meine Schwester ja auch, aber sie stellte eine Gefahr für meine Interessen dar und meine Interessen hatten für mich die größte Priorität. Es war mir egal, ob es irgendwie helfen könnte, wenn ich aus meinem Leben erzählte. Hierbei schlug ich ohne zu zögern meine Hilfe aus. Eher würde ich versuchen, mich selbst zu bereichern, damit gar nichts verkehrt läuft.

Ich habe auch schon längst in Erfahrung gebracht, dass meine Verhaltensweisen von meiner Schwester so angenommen wurden, wie sie schienen. Auf sie konnte ich mich verlassen, das stand fest, und wenn ich vor unseren Eltern vorgab, wie sie ein ganz braves Mädchen zu sein, dann bin ich ein ganz braves Mädchen. Keiner würde etwas anderes erahnen. Schließlich waren wir Zwillinge. Nur waren wir bei weitem verschiedener, als man annehmen würde.

Five 2Where stories live. Discover now