30-Florian

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Allmählich wurde es wieder dunkel. Ich setzte Max an einem Baum ab und ließ mich neben ihm nieder. Er schlief sofort ein. Ich sah zu Lena, die bei meinem Bick sofort ihre Haltung veränderte. Das war seltsam. Überhaupt war alles an ihr seltsam, seit ich Max ohnmächtig geschlagen hatte. Nachdem er zu Boden gefallen war, waren ihre Augen so wild. Als wäre sie in einer Angriffshaltung.

Sie beide hatten mich in dem Moment mit ihrer Art erschreckt. Ich wusste einfach nicht, wie es mit uns weiter gehen sollte, ohne dass wir innerhalb der Gruppe auseinanderbrachen. Solange wir in der Gruppe waren, konnte man sich gegenseitig helfen, aber bei diesen erschreckenden Gesichtsausdrücken fragte ich mich, wie sicher man nebeneinander war. Sie sollten sich beide besinnen und gemeinsam eine Lösung für ihre Probleme finden. Das war hier das wichtigste.

Bei Max schien zwar alles okay zu sein, aber ich hatte ein schlechtes Gefühl bei Lena. So ein Gefühl hatte ich schon, als ich sie das erste Mal sah. Ihre Art war irgendwie schädlich, aber ich konnte nicht festmachen, worauf genau es sich bezog. Am Anfang hatte ich den Eindruck, als würde sie ihre Schwester schlecht behandeln. Der Eindruck war aber auch bald verschwunden, als sie angefangen hatte, sich ebenfalls mit uns zu unterhalten.

In der Dunkelheit konnte ich sie nicht sehen, aber ich konnte sie atmen hören. Sie war ein paar Meter von uns entfernt. Ich wusste einfach nicht, was ich denken sollte. Schließlich hatte sie ihre Schwester verloren und sie hatte auch kein Wort bisher gesagt, selbst dann, als ich sie angesprochen hatte. Dann wäre da noch meine eigene Schuld. Wenn ich den Mädchen sofort gefolgt wäre, würde Lena garantiert noch leben. Dieser Gedanke sorgte dafür, dass ich nicht einschlafen konnte.

Five 2Where stories live. Discover now