7-Anna

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Der erste Schock ging vorbei. Ich fand wieder zur Ruhe und konnte durchatmen. Ich blickte hoch zu Lena, die mit verschränkten Armen da stand und mich anfunkelte, als hätte ich sie verraten. Das erschreckte mich. Diesen Blick hätte ich von ihr nicht erwartet und ich wusste nicht einmal, warum sie mich so ansah. Unter ihrem Blick wurde mir richtig unangenehm.

"Ich werde mich ein bisschen umsehen, um mir einen besseren Überblick über die Lage zu verschaffen", sagte Max und ging los zu der erstbesten Erhöhung, die sich mit Sicherheit durch die Bewegungen der Erde aufbaute, nachdem ein großer Riss im Boden entstanden war. Mir fiel jetzt erst auf, was Max mit dem unsicheren Gelände meinte. Es machte mich nervös, dass er alleine losging.

"Was ist eure letzte Erinnerung?", fragte uns Florian. Zuerst sah er David an. Er sagte: "Ich bin Schlafen gegangen, meine ich" Jetzt sah Florian mich an. Ich brauchte nicht zu überlegen. Eben habe ich alles, was ich wusste, für Lena aufgeführt. "Ich war in der Bibliothek unserer Schule, um ein Buch zurückzubringen, das ich für ein Projekt brauchte. Ich weiß, dass ich vor dem richtigen Regal stand und das Buch gerade hineinschieben wollte. Danach ist nichts mehr" Das war auch genau das, was ich Lena erzählt hatte. Das waren die einzigen Informationen von mir.

"Ich brauche doch nicht zu erzählen, was ich als letztes gemacht habe", sagte Lena. Ihr Leben behielt sie oft nur für sich. "Vielleicht hilft uns das hier nicht weiter, aber es hat mich einfach interessiert", sagte Florian daraufhin. Er sah sie ziemlich wütend an. Warum? Eben hielt er mich noch in den Armen und organisierte uns alle, aber jetzt dieser Blick? Ich wusste nicht, was ich darüber denken sollte.

Five 2Where stories live. Discover now