Kapitel 6

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Am nächsten Morgen werde ich durch eine leichte Bewegung unter meinem Kopf geweckt. Verschlafen blinzel ich und kann gerade noch erkennen wie Chris aus meinem Zimmer verschwindet. Ich muss leicht lächeln, weil es immer so abläuft. Wenn einer von meinen Brüdern vor mir wach wird, dann schleichen die sich immer so leise wie möglich raus, damit ich noch etwas weiterschlafen kann. Wie sehr ich sie lieb hab, kann man gar nicht in Worte fassen. Ich bin ihnen einfach so dankbar für alles was sie für mich tun.

Ein Blick auf meinen Wecker verrät mir, dass es erst halb acht ist. Nicht meine Aufstehzeit! Also drehe ich mich nochmal um und schlafe wieder ein.

Das nächste mal, als ich aufwache ist es halb zwölf. Hmm......heute ist Samstag....... heute war doch irgendetwas......

Plötzlich fällt es mir siedend heiß ein. Heute muss ich mit Zac diese Sache für Erdkunde machen. Wann kommt der Vollpfosten denn nochmal? Ich glaub um zwei.......ja es war um zwei. Meine Gedanken werden durch meinen knurrenden Magen unterbrochen. Okay, mein Bauch hat Recht, ohne etwas im Magen kann ich nicht gescheid denken. Vor allen Dingen nicht morgens. Ich steige aus meinem kuscheligen Bett, das mich förmlich anlächelt zu bleiben, aber sorry Bett ich hab Hunger. Ich hoffe du kannst mir verzeihen.

Ich tapse in mein Bad und stelle mich unter die Dusche. Eine warme Dusche am Morgen ist das Beste um mich entspannt für den Tag zu machen. Das warme Wasser fließt über meinen Körper und ich genieße jeden Tropfen.

Nach einer Zeit bemerke ich dass meine Fingerkuppen schon anfangen zu schrumpeln. Das heißt dann wohl, ich muss aus der Dusche. Ich bin sowieso schon lange genug hier. Also stelle ich das Wasser ab, wickel ein Handtuch um meinen Körper und trete aus der Dusche. Meine Spiegel ist beschlagen und ich sehe mich nur verschwommen. Ich wische einmal drüber und erkenne ein Mädchen dass nur einsdreiundsechzig groß ist, lange nasse Harre hat, braune Teddyaugen, eine kleine Stupsnase und eigentlich sollte dieses Mädchen bedingungslos glücklich sein, weil sie Brüder und einen Dad hat, die sie über alles lieben.

Aber sie trägt schon seit ein paar Jahren diese Schuld mit sich. Diese Schuld, die sie nie los werden wird, die Schuld die sie ihr ganzes Leben lang mitnehmen muss. Die Schuld die sie niemals vergessen kann. Niemals.......

Stopp!!!! Verdammt, ich hab schon wieder so gedacht. Bloß nicht so denken, du kannst sowieso nichts mehr daran ändern.

Außerdem seit wann rede ich von mir in der dritten Person? Ich werde noch komplett gaga.

Ich muss über mich selber den Kopf schütteln und gehe dann rüber in mein Bad. Eine Schlabberhose und ein einfaches T-shirt müssen für Zac reichen. Zurück im Bad föhne ich mir die Haare, binde sie zu einem verwuschelten Dutt und schminke mich nur mit Wimperntusche. Mit allem fertig gehe ich in die Küche.

Oh wie süß, meine Brüder haben mir Pancakes übrig gelassen. Ich wusste ja gar nicht dass sie so was können. Bei genauerem Hinsehen, erkenne ich aber, dass die Dinger total verkokelt sind. Die Dinger esse ich nicht auch wenn es nett gemeint ist. Ich schmeiße sie in den Müll und mache mir Müsli. Nachdem ich mit essen fertig bin, suche ich im ganzen Haus nach meinen Brüdern. Aber ich finde sie nicht. Wahrscheinlich sind sie mit deren neuen Kumpels raus. Ich gucke auf mein Handy und entdecke eine Nachricht von Chris.

Von Chris❤

Hey Prinzessin

Wir sind raus mit den Jungs. Wir haben dir n paar Pancakes übrig gelassen. Keine Ahnung wann wir zurück kommen aber du bist alt genug um am Tag alleine zu bleiben. Ach und lass bitte das Haus ganz;)

Ly❤ Chris und Jas.

Blödmann! Klar bin ich alt genug um alleine zu bleiben. Ich meine ich bin nicht diejenige die direkt ne Hausparty feiert.

Die Türklingel überrascht mich aber ein kurzer Blick auf die Uhr verrät mir dass Zac pünktlich ist.

Respekt hätte ich nicht gedacht.

Ich gehe zur Tür und öffne einem breitgrinsenden Zac. Mit diesem Lächeln hat er bestimmt schon viele Mädchen rungekriegt. Fast hätte ich mitgelächelt aber eben nur fast. "Hi Süße." An diesen Spitznamen muss ich mich erstmal gewöhnen.

"Zac. Ich wusste ja gar nicht dass du auch pünktlich sein kannst.", ein bisschen necken schadet nicht. Zac kam einen Schritt auf mich zu:"Süße ich kann alles wenn ich will." Er schaut von oben auf mich herab und jetzt komm ich mir total klein vor. "Komm jetzt wir müssen das Projekt machen.", sage ich. Zac allerdings macht noch einen Schritt auf mich zu.

Was wird das wenn's fertig ist? Machen das eigentlich alle? Zuerst Rider, jetzt Zac und dann? Wer kommt dann? Die rücken mir viel zu sehr auf die Pelle!

"Wir können auch was anderes machen. Das Projekt läuft nicht weg.", er grinst zweideutig und wackelt anzüglich mit seinen Augenbrauen. Ich kneife die Augen zusammen und Zac versteht sofort. "Ach ja stimmt. Ich habe dir ja gesagt dass ich nicht so 'Schwanzgesteuert' bin während der Projektarbeit. Sorry Süße.", er guckt mich entschuldigend aber auch amüsiert an. "Ja genau das hast du. Aber das eine mal sei dir verziehen und jetzt komm oder willst du hier draußen stehen bleiben?!", tadele ich ihn gespielt.

Er spielt mit und macht einen Knicks vor mir:"Vielen Dank my Lady, es wird nicht mehr vorkommen." Ich schenke ihm ein leichtes Grinsen, er hackt sich bei mir unter und wir gehen wie ein altes Ehepaar ins Wohnzimmer. Da ich meinen Laptop schon mit nach unten genommen hatte, können wir sofort anfangen.

Nach zweieinhalb Stunden, fünf Dosen Cola und einem Instavideo waren wir fertig. Auf dem Video sieht man zuerst Zac, wie er konzentriert auf meinen Laptop guckt, aber als er bemerkt dass ich ihn filme schneidet er eine Grimasse und versucht mir das Handy abzunehmen. Im Endeffekt hat er es geschafft, ich lag mit dem Rücken auf unseremSofa und versuche mein Gesicht hinter meinen Händen zuverstecken.

Wir haben ziemlich gut miteinander gearbeitet und Zac hat sein Versprechen gehalten.

"Yeah wir sind fertig.", Zac klatscht in die Hände und lässt sich nach hinten auf die Couch fallen. Ich tue es ihm gleich während er mich fragend mustert. "Was ist?", ich drehe mein Gesicht in seine Richtung.

"Ich frage mich schon seit gestern Nacht, warum du nicht nachgefragt hast, was mit uns passiert ist." Ich zucke mit den Schultern:"Erstens, es war mitten in der Nacht und zweitens das ist eure Sache. Da misch ich mich nicht ein." Er nickt wissend und guckt auf sein Handy. "Ich muss los." Wir stehen auf und ich begleite ihn noch mit zur Tür. "Au Revoir, my Lady", er nimmt meine Hand und drückt einen Kuss darauf. Ich mache einen Knicks und antworte:"Au Revoir, mein Traumprinz." Ich werfe ihm noch einen letzten Handkuss zu und er fängt ihn lachend auf.

Rider:

Gestern der Fight lief eigentlich verdammt gut für mich. Ein Knock-out in der dritten Runde gegen einen ziemlich erfolgreichen Fighter. Aber nach dem Fight wurden wir von den Anhängern von meinem Gegner abgefangen. Diese Deppen haben mit uns eine Prügelei angefangen und weil ich sowieso schon angeschlagen von dem Fight war, sieht man das bei mir am meisten. Tja, und das mit der Stichwunde ist passiert, weil einer dieser Typen ein Messer dabei hatte.

Heute hatten wir eine Treffen in der alten Lagerhalle, unserem normalen Treffpunkt, da haben wir Jas und Chris auch hingebracht und jetzt gehören sie offiziel dazu. Jetzt haben sie auch, genauso wie alle anderen, ein Tattoo am linken Handgelenk das zeigt zu wem sie gehören. Selbst unser Boss war da und damit einverstanden, dass wir sie aufnehmen.

Zur Feier des Tages sind wir dann zu mir nach Hause und haben erstmal getrunken und geraucht. Meine Ma ist wieder auf Geschäftsreise und deshalb habe ich das Haus wieder für mich alleine.

Als es an der Tür klingelt bin ich ziemlich überrascht, weil ich niemanden mehr erwarte. Zac ist auch schon angekommen.

Ich gehe also zu der Tür und öffne sie. Was oder vielmehr wen ich da sehe, habe ich so überhaupt nicht mit gerechnet. Im ersten Moment bin ich überrumpelt und überfordert mit der Situation aber dann werde ich wütend. Wie kann er es wagen jetzt hier aufzutauchen?!


Me, my Story and this fucking Badboy (*Wird überarbeitet*)Where stories live. Discover now