Kapitel 40 | Jimin

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I wonder all of a sudden, do you really
know yourself?
Do you know how pretty you are?
I will orbit you
i will stay by your side
I will become your light
All for you

Jimins Sicht
Ich sah Taeyong einen ganzen Moment nur schweigend an, bevor ich ihm antworten konnte.
„Ist das wahr?"
Ich hatte das Gefühl meine Brust schnüre sich zusammen.
Ich war wütend auf ihn, traurig und doch hatte ich noch immer das Gefühl von Hoffnung.
„Jimin, ich...", begann Tae, doch ich unterbrach ihn sogleich.
„Wieso hast du gelogen? Ich habe gedacht, dass... wie konntest du mich anlügen?", fuhr ich ihn grober an, als gewollt.
Tränen stiegen mir in die Augen.
Dabei war ich gar nicht so sauer, sondern verletzt.
Ich hatte wirklich gedacht, dass er mich nicht mehr lieben würde.
Das ich etwas falsch gemacht hatte.
Mein Gegenüber schwieg und senkte den Blick langsam.
„Du warst nie für die Streitereien zwischen mir und der Band verantwortlich. Es war alleine meine Schuld, Taeyong. Ich hatte mich dazu entschieden, mich so zu verhalten. Ich... ich hätte mich nicht entscheiden müssen, Tae. Die Band hätte sich nie aufgelöst, nicht weil wir uns ein paar mal stritten. Du... wie konntest du mir einfach eine Entscheidung, die ich laut dir hätte treffen müssen, abnehmen? Meinst du, nach der Trennung war alles wie vorher? Glaubst du nicht, dass sich das Verhältnis der Jungs und mir durch die Trennung noch mehr verändert hatte? Gott, Taeyong, ich hatte das Gefühl, dass ich... nicht klarkommen würde ohne dich. Ich... habe dich gebraucht", meine Stimme wurde leiser und ich sah zu Boden.
Das waren wirklich nicht die Worte die ich zu ihm sagen wollte, doch sie mussten raus.
Ich musste nicht aufsehen um zu wissen, dass auch Tae die Trauer gepackt hatte.
Bevor er antworten konnte tat ich das, was ich seit so vielen Wochen tun wollte.
Ich umarmte ihn.
Ich hielt ihn fest, als wäre er de Fels, der mich im Meer vor dem Ertrinken bewahrte.
Zu meiner Überraschung erwiderte Yongie die Umarmung sofort.
Zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit hatte ich das Gefühl wieder atmen zu können.
Das Gefühl nicht mehr zu fallen.
Das Gefühl endlich wieder da zu sein, wo ich hingehörte.
„Es tut mir leid", hörte ich Taeyong nun leise sagen, woraufhin ich mein nasses Gesicht noch mehr gegen seine Schulter presste.
Jungkook hinter mir hatte ich vollkommen ausgeblendet.
Im Moment gab es nur Taeyong und mich.
Nach einiger Zeit löste ich mich wieder etwas von ihm, nur damit ich Yongie in die Augen sehen konnte.
Ich hatte recht, auch er hatte geweint.
Wie von selbst ergriff ich seine Hand, nur um mit der anderen Hand über seine Wange zu wischen.
Ich sah ihn nur ungerne so.
„Wir... beide haben Fehler gemacht", meinte ich schließlich und biss mir nervös auf die Lippe, „aber... würdest du mir eine zweite Chance geben?"
Ich sah ein schmales Lächeln auf seinen Lippen.
„Würdest du mir denn eine zweite Chance geben?"
Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus und ich zog ihn in eine erneute Umarmung.
„Ich würde dir immer eine zweite Chance geben", murmelte ich gegen seine Halsbeuge.
„Und dir könnte ich eine zweite Chance auch nie verwehren", antwortete er leise und zog mich nah an sich.
Ich hatte ihn, seine Nähe, seine Wärme so unglaublich vermisst.
„Diesmal werde ich die richtige Balance hinbekommen, versprochen. Dann musst du dir keine Sorgen um das Verhältnis zwischen mir und meiner Band machen, in Ordnung?"
Yongie schob mich etwas zurück und musterte mich mit einem zufriedenen Lächeln.
„Und dir werde ich ungefragt keine Entscheidung mehr abnehmen, versprochen."
Ich setzte zu einer Antwort an, als der ältere mein Gesicht in seine Hände nahm und mich sanft näher zog, bevor er seine Lippen auf meine legte.
In meinem Bauch breitete sich das wohlig, warme Gefühl aus, dass ich so vermisst hatte.
Ich erwiderte den Kuss und legte meine Arme um seinen Nacken.
Endlich hatte ich Taeyong wieder. Meinen Taeyong.

Wir lösten uns erst nach einer ganzen Weile wieder voneinander.
Mit einem zufriedenen Grinsen nahm ich Taeyongs Hände in meine, doch sah mich dann nach Jungkook um.
Den hatte ich vollkommen vergessen.
Tae folgte meinem Blick und runzelte die Stirn, als er ebenfalls keinen auf dem Flur, außer mir, entdecken konnte.
„War Jungkook nicht bei dir?"
Ich nickte irritiert, doch wand dann den Blick zu dem Raum, aus dem Tae vorhin getreten war.
Die Tür war geschlossen.
„Ist das Jaehyuns Zimmer?", fragte ich und deutete zu dem Raum.
Yongie drehte sich zur Tür und nickte.
Gut, dann wussten wir jetzt wo Jungkook sich aufhielt.
In dem Zimmer war es ziemlich still, doch ich hatte nicht das Verlangen den beiden beizuwohnen.
Mein Gegenüber offensichtlich auch nicht.
Er klopfte einmal gegen die Tür, bevor er meinte: „Jimin und ich sind im Wohnzimmer, falls ihr uns sucht."
Es dauerte einen kurzen Moment, bis eine Antwort von Jae ertönte.
„Ehm, klar", meinte er eilig und erneut wurde es still.
Yongie warf mir einen kurzen Blick zu, als er eine seiner Hände aus meiner zog und mich mit der anderen Hand mit ins Wohnzimmer führte.
„Ich hab dich vermisst", murmelte er, als er mich neben sich auf die Couch zog und küsste mich sanft am Hals.
„Ich hab dich auch vermisst", gab ich zurück und lehnte mich gegen ihn, wobei ich seine Hand noch immer in meiner hielt und sanft mit dem Daumen über seinen Handrücken strich.
Für einen Moment saßen wir aneinander gelehnt, schweigend, da, bis ich schließlich fragte: „Wo sind eigentlich die anderen?"
Ich wollte einer unangenehmen Situation heute wirklich aus dem Weg gehen.
„Sie waren noch zusammen etwas essen gefahren", erklärte Yongie und legte sein Kinn auf meinen Scheitel, während er die Arme um meinen Oberkörper legte.
„Und du bist nicht mitgefahren?", fragte ich besorgt.
Dass auch er abgebaut hatte, war mir nicht entgangen.
„Ich... ich wollte nicht so gerne mit."
Ich sah kurz zu ihm auf, doch sah dann wieder geradeaus, damit er sein Kinn wieder auf meinem Kopf platzieren konnte.
„Wir kriegen das alles wieder hin. Jetzt haben wir wieder uns und ich werde nicht zulassen, dass es dir schlecht geht", meinte ich und strich über seinen Arm, den er um meine Brust geschlungen hatte.
Er lachte leise.
„Und ich werde darauf achten, dass es dir wieder besser geht. Nochmal kommst du mir nicht in das Krankenhaus."
Ich schmunzelte etwas und seufzte zufrieden.
Wir würden unsere Leben wieder vollkommen in den Griff bekommen, in vielerlei Hinsichten.
Denn jetzt kam sich keiner mehr von uns beiden alleine vor.
„Taeyong?"
„Mh?"
„Ich liebe dich!"
Plötzlich wurde ich an den Schultern gedreht, sodass ich Yongie direkt ansehen musste.
Mit einem zufriedenen Ausdruck sah er mich an.
„Und ich liebe dich, Jimin."
Damit platzierte er einen weiteren Kuss auf meinen Lippen.

You got Me || JimTaeWhere stories live. Discover now