Kapitel 32 | Jimin

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Come home and lie in bed
Thinking if it was my fault?
Dizzy night, looking at the clock
Soon it will be midnight

Jimins Sicht:
Es kam mir vor, als hätte mir jemand den Boden unter den Füßen weggerissen, als würde ich in eine endlose Leere fallen.
'Ich liebe dich aber nicht mehr, Jimin' wiederholte sich in meinem Kopf.
Mein Körper fühlte sich einerseits tonnenschwer und andererseits taub an.
Tränen flossen über meine Wangen, von denen ich kaum Notiz nahm.
"Jimin?"
Ich hörte Taehyungs Stimme kaum.
Mein Herzschlag übertönte sie.
"Jimin?"
Nun legte sich auch eine Hand auf meine Schulter und ließ mich zusammenzucken.
"Er ist weg", hörte ich mich selber flüstern, bevor ich endgültig die Fassung verlor.
Mein Körper begann zu beben, als ich in Tränen ausbrach.
Meine Knie wurden weich und ließ mich zu Boden sinken, wobei Taehyung mir nicht von der Seite wich.
Er kniete sich mir gegenüber und zog mich vorsichtig an sich.
Ich registrierte gar nicht, dass er das erste Mal wieder mit mir sprach, für mich da war.
Die Angst, Wut, Verwirrung, die ich in der letzten Zeit in seiner Nähe verspürt hatte, war vergessen.
Er war einfach wieder Tae, mein engster Freund.
Wie von selbst legten sich meine Arme um ihn, in der Hoffnung nicht mehr das Gefühl haben zu fallen.
Doch das Gefühl blieb.
Egal wie sehr Tae mich an sich drückte, wie oft er mir über den Rücken strich.
Das Gefühl ging nicht fort.
Taeyong hingegen war fort.
Und die Worte aus seinem Mund hatten so endgültig geklungen.
Es war vorbei.
Wirklich vorbei.
Er würde nicht wiederkommen.
'Ich liebe dich nicht mehr, Jimin'
Langsam beruhigte sich mein Körper wieder.
Meine Augen brannten, doch trockneten sich langsam.
Langsam hob ich den Kopf, der schwer auf Taehyungs Schulter geruht hatte.
Wieso ich geglaubt hatte, dass mein Zusammenbruch nicht die Aufmerksamkeit des gesamten Dorms auf mich ziehen würde, wusste ich nicht mehr.
Denn offensichtlich war genau das passiert.
Alle Jungs hatten sich zu ins in den Flur bewegt und ich erkannte Namjoon, der sich langsam neben mich hockte.
"Hey, was ist los?", fragte er sichtlich besorgt.
Ich riss mich zusammen, nicht erneut zu weinen, doch wagte es noch nicht zu reden.
Tae strich mir erneut über den Rücken, bevor er das Wort ergriff:" Die anderen sollten sich um das Abendessen kümmern. Das ist etwas, was wir lieber da besprechen sollten."
Joon sah erst mich, dann Tae an und nickte.
"Tae hat recht, wir sollten uns ums Essen kümmern", meinte der Leader, erhob sich und deutete den anderen in die Küche zu gehen.
Er warf mir ein letztes Mal einen Blick zu, bevor er den anderen folgte.
Nur Taehyung und ich blieben im Flur zurück.
Langsam erhob sich auch Taetae und half mir auf die Beine.
Er hatte eine Hand an meinen Arm gelegt, da er mir offensichtlich nicht zutraute, gerade stehen zu können.
"Geht es?"
Ich nickte, doch sah auf den Boden.
"Willst du schon in die Küche?"
Meine Antwort war ein einfaches Kopfschütteln.
Er wollte eine erneute Frage stellen, doch ich war schneller.
"Ich möchte einfach ins Zimmer, in Ordnung?"
Er nickte und ließ meinen Arm nicht los.
Doch ich machte mir nicht die Mühe, seinen Arm von mir zu schieben.
Es war okay.
Schließlich war es Tae.
Mein bester Freund.
Den ich offensichtlich doch nicht verloren hatte.
Nicht so wie ... .
Neue Tränen sammelten sich in meinen Augen.
Doch den Weg bis ins Zimmer schaffte ich, ohne erneuten Zusammenbruch.
"Ich habe wirklich keinen Hunger. Darf ich mich hinlegen und das Essen ausfallen lassen?", fragte ich heiser und setzte mich aufs Bett.
Mein Freund überlegte kurz, doch antwortete schließlich:"Natürlich. Ich sag den anderen, dass du sehr erschöpft warst und gleich eingeschlafen bist. Du solltest ihnen aber..."
"Kannst du ihnen von", ich konnte seinen Namen nicht aussprechen, " ihm und mir erzählen. Ich glaube nicht, dass ich das kann. Ich kann ihnen nicht sagen, dass ich ..."
Ich schluchzte auf.
"Schon gut. Natürlich. Und keiner wird dich darauf ansprechen", meinte er beruhigend und legte einen Arm um mich, als er sich neben mich setzte.
"Danke dir", flüsterte ich, stumm weinend.
"Dafür nicht. Wir sind doch Freunde. Und Freunde machen das füreinander."
"Es tut mir leid. Es tut mir so leid. Ich war ein schlechter Freund. Ich war ein schlechter Bandkollege... Ich habe alles vermasselt."
Und erneut schluchzte ich laut und fühlte, wie ein Bach an Tränen meine Wangen hinablief.
"Jimin, es ist okay. Wir alle machen Fehler. Ich vergebe dir, wir alle tun das",meinte er eilig und umarmte mich.
Taeyong würde mir nicht vergeben.
Es gab nichts zu vergeben.
Zumindest nannte er mir keinen Grund, für den ich etwas konnte.
Und das machte alles noch schlimmer.
Noch endgültiger.

You got Me || JimTaeWhere stories live. Discover now