Kapitel 31 |Taeyong

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Not ready to let go.
Cause then I'll never know
What I could be missing.
But I'm missing way too much.
When do I give up
What I've been wishing for?
_______________

Taeyong

Die nächsten paar Tage verbrachte ich fast nur grübelnd in meinem Zimmer. Das Telefonat, sowie Jungkooks Besorgnis wollte mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ich wollte nicht schuld daran sein, dass Jimin meinetwegen die Band vernachlässigte. Natürlich verbrachte ich gerne Zeit mit ihm und hätte ihn am liebsten auch 24/7 bei mir aber seine Band sollte nicht drunter leiden. Da meine Gedanken sich nicht davon lösten saß ich vor kurzem sogar Abend vor meinem Schreibtisch und hatten durch die Sozialen Netzwerke gescrollt und hauptsächlich nach BTS Ausschau gehalten. Ich war auf vielen Fan Pages und las mir ihre Kommentare durch, denn auch bei den Fans kam es langsam an, dass BTS sich gerade nicht gut verstanden und sie kommentierten oft über ihre Sorgen, dass ihre Lieblingsband sich auflösen würde. Diese ganzen Kommentare als auch das Telefonat ließen mich zu einer Entscheidung kommen, mich von Jimin zu trennen. Natürlich liebte ich ihn über alles und natürlich würde ich diese Entscheidung bitter bereuen, aber ich wollte mich nicht zwischen ihn und seine Band drängeln. Diese Entscheidung zu fällen brachte mich fast um den Verstand. Ich wollte Jimin nicht aus meinem Leben streichen. Dafür ist es mir zu wichtig. Ich wollte ihn bei mir behalten, ihn weiter in meinen Armen halten und ihn weiter als das meine bezeichnen. Die ganzen Nächte lag ich wach und bereute meine Entscheidung schon im Vorfeld, dennoch musste ich es tun. Für Jimin. Ich wusste, dass die Band alles für ihn war. BTS war sein Leben und ich wollte definitiv nicht der Grund dazu sein, dass die Band Probleme bekam. BTS ist sein Traum in dem ich mich nicht einmischen wollte. Die ganze Welt gefühlt, kennt und liebt BTS. Es gab noch nie eine so erfolgreiche Band als diese, vor allem nicht im KPOP Bereich und in diesem Fall durfte ich definitiv nicht egoistisch handeln. Natürlich sollte Jimin nur mir gehören und am liebsten jeden Tag mit mir verbringen aber nicht, wenn dies seine Band beeinträchtigt. Eine Band mit so vielen Fans, die sich alle auf ihre Idols verlassen.

Frustriert seufzend fuhr ich mir durchs Haar und ließ mein Handy neben mich fallen. Jimin hatte jetzt schon mehrmals versucht mich anzurufen, doch ich traute mich einfach nicht ranzugehen. Ich hatte Angst, meine Entscheidung sofort rückgängig zu machen oder in Tränen auszubrechen. Frustriert aufbrummend zog ich mir die Decke über den Kopf und vergrub mein Gesicht tief im Kissen. Warum musste Liebe so gemein und unfair sein? Warum musste immer und überall ein Haken dran sein. Durch den ganzen Seelischen Stress schlief ich irgendwann ein und wachte erst wieder auf, als mich jemand leicht rüttelte. Verschlafen sowie mit starken Kopfschmerzen vom ganzen Nachdenken am Vorabend öffnete ich meine Augen und sah zu Jaehyun auf, welcher mich geweckt hatte. „Ich fahre gleich zu Jungkook und wollte eigentlich nur Fragen ob ich dich mitnehmen soll." Noch bevor ich über die Frage nachdenken konnte, nickte ich bereits und hätte mich am liebsten selbst dafür geschlagen. Ich war weder bereit Jimin zu sehen und vor allem war noch lange nicht bereit dazu mich von ihm zu trennen. Ich wollte den Schritt nicht gehen. Ich wollte weder sein noch mein Herz brechen, aber ich konnte nicht anders. Ich wollte nicht, dass BTS sich auflösten, vor allem nicht meinetwegen. Die Jungs waren ein Herz und eine Seele, haben so viel zusammen erreicht und sind so unglaublich eng miteinander befreundet, dass ich all dies niemals riskieren könnte. Ich musste es also tun. Wenn nicht für mich, dann für Jimin, um seinen Traum am Leben zu erhalten. Er würde mir später dafür danken. Jaehyun verließ mein Zimmer lächelnd, mit der Angabe in 30 Minuten loszufahren. Brummend und mit einem unwohlen Gefühl im Magen verließ ich mein Bett und schleppte mich ins Bad. Nach einer erfrischenden Dusche ging es mir leider noch immer nicht besser und ich wollte mich am liebsten in meinem Bett vergraben. Jaehyun wartete unten bereits auf mich und wir gingen beide zu seinem Auto und fuhren los. Die ganze Fahrt über konnte ich nicht stillsitzen und wackelte entweder die ganze Zeit mit meinen Beinen oder spielte mit meinen Fingern. Meine Lippe war ebenfalls schon ziemlich blutig, da ich diese, wenn ich nervös, ängstlich oder gestresst war immer zerbiss. Eigentlich biss ich mir ständig auf meiner Lippe rum und hasste mich für diese Angewohnheit ziemlich. Beim BTS Dorm angekommen, kam mir Jungkook direkt entgegen, da Jaehyun ihn nur abholte, da beide zu ihrem 97er Treffen fuhren. Jungkook winkte mir glücklich zu, ehe er auf den Sitz sprang, auf dem ich vor paar Sekunden noch vor Nervosität fast gestorben bin. Mit leicht zittrigen Schritten ging ich zur Tür, welche Jungkook für mich offen gelassen und betrat den Dorm. Direkt im Flur traf ich auf meinen, noch Freund, welcher mich sofort überrascht ansah. „Yongie? Was machst du denn hier?" Auf seinen Lippen stahl sich sofort ein Lächeln und er kam glücklich auf mich zu. Mein Vorhaben wollte ich am liebsten sofort beiseite schieben, jedoch musste ich es tun. Jimin blieb mit strahlenden Augen vor mir stehen und schlang die Arme um mich, um mich zu küssen. Da ich wusste, dass ein Kuss mich wahrscheinlich von meinem Vorhaben ablenken würde, schob ich ihn leicht von mich und er sah mich sofort leicht verwirrt an. „Jimin, wir müssen reden." Seine Miene veränderte sich sofort und ein besorgter Ausdruck erschien in seinem Gesicht. „Ist etwas passiert?" Jimins Stimme war leiser und er nahm meine Hand in seine. „Geht es dir gut?" Ich atmete leicht zittrig aus. War ich wirklich bereit dazu? Wollte ich wirklich alles hinschmeißen? Ich schloss kurz meine Augen und hatte meinen Entschluss dann gefasst. „Ich kann das nicht mehr." Zu meinem Erstaunen klang meine Stimme ziemlich fest und zitterte nicht ein wenig. Jimin legte verwirrt den Kopf schief. „Was meinst du?" Ich löste meine Hand leicht aus seiner. „Das hier. Mit uns." Sofort schellte Jimins Blick von meiner Hand zu meinem Gesicht hoch und er wurde leicht blass. „W..was? Ich verstehe nicht."
„Das mit uns wird nicht funktionieren. Ich kann das nicht." Jimins Augen wurden riesig. „Es tut mir leid Jimin."
„I..ich versteh nicht. H..habe ich was falsch gemacht? Taeyong?" Ich schüttelte leicht meinen Kopf. „Ich fühle mich überfordert. Unsere Beziehung hat keine Zukunft. Es tut mir leid Jimin." Mit großen Augen sah er mich an und das Strahlen in seinen Augen wandte sich in Tränen, welche sich nun in ihnen sammelte und seine Augen zum Glitzern brachten. Jimin schnappte nach Luft. „Bist du echt so egoistisch? Taeyong? Das würdest du doch nie tun."
„Es tut mir leid. Ich werde jetzt gehen." Ich drehte mich weg, wollte gehen, doch Jimin lief direkt den einen Schritt, der uns trennte auf mich zu und hielt mich am Arm fest. „Oh Nein, nein, nein bitte. Du liebst mich doch, ich liebe dich doch. Gott wir lieben uns doch Taeyong. Schmeiß das nicht weg. Scheiß auf all die Schwierigkeiten. Wir sind stark, wir stehen das zusammen durch, wir_"
„Jimin." Seufzend unterbrach ich ihn und er sah mich mit Tränen in den Augen an. Seine Hände lagen noch immer auf meiner Wange. „Bitte verlass mich nicht." Seine Stimme klang wimmernd und es zerbrach mir mein Herz. Die ersten Tränen verließen seine Augen und liefen seine Wangen runter, während er mich schluchzend zu sich zog und seine Lippen auf meinen presstes. Automatisch erwiderte ich sofort und Jimin krallte sich an meinem Shirt fest. Der Kuss schmeckte durch die seine endlosen Tränen salzig und er krallte sich an mich wie ein Ertrinkender, der um sein Leben kämpfte. Mit dem Wissen, dass dies unser letzter Kuss war, löste ich mich langsam von seinen Lippen und er wimmerte automatisch leicht auf und lehnte seine Stirn an meine. „B..bitte verlass mich nicht. I..ich brauche dich doch." Da ich wusste, dass Jimin mich nicht gehen lassen würde, schloss ich kurz die Augen, ehe ich unsere Stirnen voneinander löste und ihn ansah. „Ich liebe dich aber nicht mehr Jimin." Jimin zuckte sofort zurück. „Mir ist es schon vor einer längeren Zeit aufgefallen. Akzeptiere es bitte einfach." Meine Stimme brach am Ende verräterisch weg.
„D..du lügst!" Er stolperte sofort ein paar Schritte zurück. „Sag mir, dass du lügst." Er atmete erschrocken ein und aus und hielt sich die Brust.
Es tut mir leid." Ein letztes Mal sah ich ihn an, ehe ich mich von ihm wandte und den Dorm verließ, während Jimin weinend hinter mir zusammenbrach.

You got Me || JimTaeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt