Kapitel 39 | Taeyong

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Step by step step by step
Closer, closer, closer
To a place that is like a dream that resembles me
Can you feel not alone? baby
Unchanged unchanged
To be continued to be continued
On this road walking together
We are never alone
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Taeyong

Obwohl Jaehyun mir erzählte, dass Jimin bei Bewusstsein war und mich sehen wollte, konnte ich mich einfach nicht dazu durchringen ihn zu besuchen. Natürlich wollte ich sehen wie es ihm geht, aber ich hatte Angst davor mit meiner Anwesenheit alles schlimmer zu machen. Taehyung hatte mir mit seinen Worten die Augen geöffnet. Ich wusste, dass meine Worte ihn verletzt hatten, jedoch hätte ich nie geahnt, dass es ihm meinetwegen so schlecht gehen würde. Das letzte Mal als es jemand so schlecht wegen mir ging, war ich noch in der Highschool und hatte anderen wortwörtlich das Leben zur Hölle gemacht. Ich hatte gehofft, dass dieser Part von mir, dieses Ich endlich gestorben sei aber wie es schien war ich noch immer unglaublich gut darin andere zutiefst zu verletzen und das machte mir Angst. Unglaubliche Angst. Ich hatte Angst davor, wieder der zu werden der ich einmal war, dabei hatte ich so sehr gehofft dieses Kapitel abschließen zu können. Wenn ich so unglaublich verletzt hatte, wie lange würde es dann dauern, bis ich meine eigenen Band Mitglieder verletzen würde? Auch die nächsten Tage weigerte ich mich zu Jimin zu fahren. Taehyung hatte Recht. Ich war an allem schuld, meinetwegen ist Jimin zusammengebrochen und wenn ich jetzt bei ihm auftauchen würde, würde es nur noch schlimmer werden. Er litt auch so schon viel zu sehr. Jaehyun sagte mir zwar, dass Jimin mich nicht hasst, aber das konnte ich ihm einfach nicht glauben. Ich hasste mich ja selbst dafür. Sehr Tage später sah ich Jimin noch täglich zusammenklappen, träumte von nichts anderen mehr und konnte an nichts anderes mehr denken. Es verfolgte mich regelrecht. Nachts konnte ich nicht schlafen, ohne von einem Albtraum aufzuwachen. In vielen dieser Träume verletzte Jimin sich noch schlimmer oder noch schlimmer und er starb sogar daran. Jedes Mal wachte ich entweder schweißgebadet, weinend oder sogar schreiend auf. Da das NCT U Comeback abgedreht war, war auch Ten nicht mehr bei mir und konnte mir somit beiseite stehen. Er sagte mir zwar immer, dass ich ihn nur anrufen musste und er würde zurückkommen, jedoch wollte ich ihm weder von seinen Pflichten abhalten noch unnötig mit meinen Problemen nerven. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich Ten nicht gebraucht hätte. Das letzte Mal als ich mich so unsicher, ängstlich, beschämt und schuldig gefühlt hatte war kurz nach unserem Debut. Als die ersten aus meiner Schule mich wiedererkannten und der Hate anfing. Auch heute kam ich mit dem Hate noch immer nicht klar und versuchte ihn dementsprechend immer zu meiden, doch Taehyung hatte mit seinen Worten irgendetwas in mir ausgelöst wodurch ich regelrecht nach weiteren Kommentaren suchte und diese auch ziemlich leicht fand. Ganz Twitter war gefühlt voll davon. Durch die ganzen negativen Kommentare, meinen Selbsthass und den Schlafmangel sank meine Stimmung total auf den Tiefpunkt und ich hatte das Gefühl zu verlernen wie man Lächelte oder Lachte. In TV Shows und anderen öffentlichen Terminen setzte ich das beste Fake Lächeln auf, dass ich hatte, doch sobald die Kameras aus waren verlor ich auch dies. Taehyung selbst versuchte paar Mal mit mir in Kontakt zu treten, jedoch löschte ich jede Nachricht direkt oder sah sie mir erst gar nicht an. Ich wollte nicht hören, wie sehr ich Jimin verletzt hatte. Dass wusste ich auch ohne ihn schon zu gut. Die Jungs versuchten öfter mit mir in Kontakt zu treten, doch wandte ich mich immer direkt von ihnen. Ich wollte nicht mit ihnen sprechen. Natürlich wollten sie mir ausreden, dass das was Jimin passiert ist nicht meine Schuld war, obwohl es dies natürlich war und das wussten sie genauso gut wie ich. Ich hatte es im Gegensatz wenigstens akzeptiert. Das meine Laune nur noch auf dem Tiefpunkt war, spürten meine Band Mitglieder ebenfalls beim Training. Ich war nicht ansatzweise gut gelaunt und ließ daher weder Späße noch unnötige mini Pausen zu. Das ich ziemlich hart zu ihnen war bekam ich selbst nicht wirklich mit. Jaehyun schien dies wohl ziemlich zu nerven, denn er zog mich am Abend in sein Zimmer und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was ist los mit dir?" Mit hochgezogener Augenbraue sah ich ihn an, ehe ich mich auch schon wieder abwenden und den Raum verlassen wollte. Jaehyun hielt mich jedoch sofort am Arm fest und hinderte mich daran. „Oh nein Taeyong. Du bleibst schön hier und läufst nicht wieder davon." Augen verdrehen sah ich ihn an, worauf hin er leicht schnaubte. „Uns geht dein Verhalten ziemlich auf den Keks und wir fangen an uns Sorgen zu machen. Schon mal daran gedacht mit uns zu reden und nicht zu ignorieren?" Ich seufzte leicht. „Es gibt nichts zu bereden. Mir geht's gut." Erneut wollte ich mich abwenden, doch Jaehyun presste sofort seine Hand gegen die Tür. „Ich sagte du läufst nicht wieder davon Lee Taeyong." Leicht überrascht von seiner Dominaten Art sah ich ihn an. „Dir geht es definitiv nicht gut, sonst würdest du nicht ohne Grund mit so einem Gesichtsausdruck den ganzen Tag rumlaufen und uns ohne Grund beim Training wegen jeder Kleinigkeit anmeckern." Jaehyun brummte genervt. „Du hast Mark und Haechan dafür angemeckert, dass diese gelacht hatten und Spaß hatten. So was hast du sonst nie getan." Leicht erschrocken von seinen Worten zuckte ich ein wenig zurück. Ich hatte es wieder geschafft Leute um mich herum zu verletzen. Jaehyun seufzte und entfernte die Hand von der Tür. „Ich habe dir das schon mal erklärt. Jimin hasst dich nicht, eher genau das Gegenteil. Er liebt dich Taeyong, daran hat auch eure Trennung nichts geändert. Jeder Blinde sieht, dass du genauso sehr unter der Trennung leidest also warum tust du uns nicht allen den Gefallen und triffst dich mit ihm. Redet über alles und_" Weiter kam er nicht, da ich ihm ins Wort fiel. „Jaehyun, ich hatte dir darauf schon eine Antwort gegeben. Dass mit Jimin und mir ist vorbei und wird auch so bleiben."
„Aber ihr liebt euch beide. Ich versteh das nicht. Wenn es an dem liegt, was Taehyung zu dir gesagt hat, dann glaub mir Taeyong-Hyung. Er hat gelogen. Jedes seiner Worte war erfunden. Er war sauer, da du seinen besten Freund das Herz gebrochen hast und Jimin wegen dir traurig war, jedoch meinte er seine Worte so nicht." Sarkastisch lachte ich kurz auf. „Natürlich meinte er jedes Wort. Er mochte ich von Anfang an nicht. Noch dazu hat er komplett Recht und Jimin hat jedes Recht mich zu hassen." „Nein Taeyong. Würdest du mir richtig zuhören wüsstest du, dass es nicht stimmt. Taehyung versucht seit Anfang der Woche bei dir zu melden, doch du blockst jeden Kontaktversuch ab. Gott wenn du nicht so stur wärst, wäre das alles nicht so kompliziert." Jaehyun schien es langsam egal zu sein, dass ich älter als er sowie sein leader war. Er hatte sich viel zu sehr in Rage gesprochen, als das er jetzt noch auf Höflichkeitsformeln achten könnte. „Nichts ist kompliziert. Jimin und ich sind Geschichte. Basta." Langsam ging mir die ganze Situation nur noch auf den Keks. Ich hatte mich von ihm getrennt, damit Jimin seine Band nicht verlor. Ich hatte es für ihn getan, aber niemanden schien dies zu interessieren. Das ich ihn verletzt hatte tat mir leid, unglaublich dolle leid, aber jetzt konnte ich es eh nicht mehr ändern und hasste mich selbst dafür. Jaehyun atmete zittrig ein und presste die Finger zur Faust und sah somit aus, als würde er mich jeden Moment schlagen wollen. Wenn er mich schlagen sollte, bitte. Ich würde ihn nicht aufhalten, hätte jeden Schlag verdient. Jaehyun schaffte es jedoch sich zu kontrollieren. „Das akzeptiere ich aber nicht. Und es ist mir egal wie oft du sagst, dass es vorbei ist, wenn es das offensichtlich nicht ist. Euch beiden geht es seit der Trennung tag für Tag schlechter. Jimin, ist sogar auf der Bühne vor Millionen von Menschen zusammengebrochen. Du lässt deine miese Laune an uns, deinen besten Freunden und Band Mitgliedern aus, verschanzt dich in dein Zimmer und lässt keinen an uns ran. Noch dazu hast du rapide abgenommen und ich habe keine Lust mehr dir weiter beim Leiden zuzusehen." Jaehyun kam nun leicht auf mich zu, doch anstatt mich zu schlagen, wie ich es leicht erhofft hatte, klammerte er sich an meinem Oberteil fest. „Taeyong. Ich bin es leid, dich weiter leiden zu sehen. Bitte, ich flehe dich an. Tu mir diesen eine Gefallen und sprich mit Jimin." Jaehyun, sah bittend an und ich erkannte Tränen in seinen Augen aufblitzen. Jaehyun hatte er einmal vor mir geweint und dies war kurz nach unserem Debut. Er war immer einer der stärksten unter uns. Doch ich konnte ihm die Bitte einfach nicht ermöglichen. Sanft löste ich seine Finger von meinem Shirt worauf hin er frustriert aufseufzte. „Ich kann das nicht machen Jae." „Weil du einfach viel zu stur bist und immer denkst, du wüsstest alles besser Taeyong." Frustriert und wahrscheinlich auch wütend schlug er gegen den Schrank, der neben uns beiden stand, wodurch ich nun leicht erschrocken zurückzuckte und ihn mit großen Augen ansah. Er rieb sich frustriert über die Hand und stolperte zurück bis er sich auf die Kannte seines Bettes fallen ließ. „Hast du eigentlich mal an uns gedacht? An mich? Ich bin einer deiner besten Freunde und muss täglich mit ansehen wie du an dem Herzschmerz drauf gehst. Aber das scheint dir ja scheiß egal zu sein. So gut wie jede Nacht liege ich wach und denke darüber nach, wie ich dir helfen könnte und jedes Mal, wenn ich das Gefühl habe eine Lösung gefunden zu haben, hast du mich nicht zu dir ran gelassen oder ähnliches. Verdammt Taeyong ich bin es leid dich so zu sehen. Werde endlich wieder der alte Taeyong." Zittrig atmete ich ein. „Ich kann nicht Jae. Ich musste mich trennen, du verstehst es nicht, aber es musste so sein. Damit er seinen Traum weiter ausleben konnte." Jaehyun seufzte resigniert. „Du hast Recht, ich verstehe es nicht, aber dann erkläre es mir doch." „I..ich musste mich von ihm Trennung. Lieber unsere Beziehung als dass sich BTS meinetwegen auflösten. Wegen mir hatten sie ständig Streit Jae. Ich war der Grund für die ganze schlechte Atmosphäre, ich war der Auslöser für die Streitereien. Die Band ist Jimins Lebenstraum, den kann ich ihm doch nicht einfach nehmen. Ich musste es tun. Wirklich. Damit er seinen Traum weiterleben konnte." Jaehyun sah mich schweigend an, schien über das was ich gesagt hatte nachzudenken, doch bevor er etwas sagen konnte, wandte ich mich bereits ab, um das Zimmer zu verlassen. Dieses Mal hinderte er mich jedoch nicht daran. Kaum, dass ich die Tür geöffnet hatte, sah ich mir zu bekannte Augen und zuckte sofort überrascht zurück.

„J..Jimin?"

You got Me || JimTaeWhere stories live. Discover now