43. Zwischen Trümmern

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Ich schlug abrupt die Augen auf und setzte mich gerade hin. Benommen sah ich mich um und erkannte, dass Newt neben mir eingeschlafen war.
„Na, bist du von den Toten wieder auferstanden?", fragte jemand links von mir.
Ich wirbelte auf dem Boden herum. Da saß Brenda, reinigte ihr Gewehr und lächelte mich schief an.
„Das hätte ich mal lieber dich fragen sollen, nach deinem kleinen Ausflug ins Reich der Cranks", stellte ich sarkastisch fest und lächelte zurück.
„Kopfschmerzen?", fragte sie, als ich mir an die pochenden Schläfen fasste.
Ich nickte.
„Und wie. Als hätte man mir einen drüber gezogen."
„Kann ich mir vorstellen. Muss anstrengend sein, wenn man sein Gedächtnis wieder bekommt."
Verwirrt sah ich sie an. „Woher...?"
„Du hast im Schlaf geredet. Habe ein bisschen zugehört."
Okay... Was habe ich gesagt?
„Wo sind die Anderen?", fragte ich jetzt.
„Die laufen hier überall rum. Räumen auf, gucken, was zu retten ist und decken die Leichen zu. War ein ganz schöner Kampf heute Nacht..."
Und da fiel mir alles wieder ein.
„Teresa hat uns verraten."
„Dieses Mädchen ist ganz schön nervtötend, wenn du mich fragst. War sie deine Freundin?"
Ich zuckte mit den Schultern. Ich hatte keine Ahnung, was ich dazu sagen sollte.
„Früher mal...", murmelte ich.
„Dann muss sie sich ja ganz schön zu ihrem Nachteil verändert haben", stellte Brenda trocken fest.
„Ich glaube, ich habe mich verändert, nicht sie."
„Na, dann hast du dich zu deinem Vorteil verändert, schätze ich."
„Minho..."
„Sie haben ihn mitgenommen... Du hast dich echt mit Leibeskräften dagegen gewehrt, dass Vince nicht zulässt, dass sie dich auch mitnehmen, wenn ich ehrlich bin. Wäre fast schiefgegangen das Ganze."
„Aber es ist schiefgegangen. WICKED hat Minho. Wir müssen ihn da wegholen!"
Mit diesen Worten war ich auf den Beinen, auch wenn ich dabei noch ein wenig schwankte.
„Hey, immer mit der Ruhe! Was willst du tun? Dem Berg hinterher laufen? Das ist seit Stunden weg. Und selbst wenn du wüsstest, wo sie ihn hingebracht haben, was willst du gegen eine ganze Organisation ausrichten?"
Noch immer saß sie im Schneidersitz auf dem Boden.
Ich drehte mich mehrfach im Kreis, als suchte ich nach einem Ausweg. Da blieb mein Blick an Newt hängen, der eingerollt auf dem Boden lag und leise schnarchte.
„Was ist mit ihm?", fragte ich Brenda.
„Er schläft. Er ist müde, ich denke, wir sollten ihn sich ausruhen lassen. Na komm, du Übermotivierte, helfen wir erst einmal den Anderen. Dann kannst du dir immer noch überlegen, was wir gegen diese Arschlöcher unternehmen können."
Sie hatte das Gewehr wieder zusammen gebaut und stand auf.
„Heißt das, du hilfst mir?"
„Das heißt, ich werde alles tun, was ich kann."
Mit diesen Worten bedeutete sie mir ihr zu folgen und ging zu einem Schuttberg in der Nähe herüber, dessen Hälfte jetzt, wo die Sonne schon wieder langsam aufging, noch immer brannte. Mit einem letzten Blick auf meinen schlafenden Freund, folgte ich ihr und gemeinsam begannen wir, die Trümmer nach Brauchbarem zu durchsuchen.

„Du bist wach..."
Ich drehte mich um und Fry Pan nahm mich in den Arm und drückte mich an sich. Ich schloss die Augen und erwiderte die Umarmung.
„Ich hab gedacht, die nehmen dich echt mit, Klonk."
„Sie haben Minho mitgenommen, Pan..."
„Ja, ich weiß. Ich weiß..."
Seine Stimme brach, so wie meine, und als wir uns wieder voneinander lösten, sah ich Tränen in seinen Augen.
„Anna..."
Thomas war neben uns getreten und umarmte mich jetzt auch. Ich hielt ihn fest und spürte, wie mir jetzt wieder stumme Tränen die Wangen herunter rannen.
„Was machen wir denn jetzt, Tommy? Wir können ihn doch nicht im Stich lassen... Wir haben es ihm versprochen, in dem Einkaufszentrum."
Ich spürte, wie Thomas an meiner Schulter nickte, auf die er seine Stirn gestützt hatte. Aber er schwieg.
Wir ließen uns los und fuhren mit dem Aufräumen fort. Fry Pan und Thomas halfen, zugedeckte Leichen zusammen zu tragen. Ich erkannte, dass Harriet es geschafft hatte ebenfalls nicht gefangen genommen zu werden. Sie lächelte mich schwach an, als unsere Blicke sich trafen.
Irgendwann wachte Newt auf und kam zu uns, um auch zu helfen. Bevor er zusammen mit Jorge eine Leiche zur Seite trug, stellte er sich vor mich, nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. Dann sah er mir in die Augen und nickte, ohne ein Wort zu sagen. Wir verstanden uns stumm. Er war bei mir, das war, was am meisten zählte.
Es würde immer das Wichtigste sein.

Through The WICKED Scorch | A Maze Runner StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt