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Jungkook

Offiziell als neuer Praktikant eingestellt, hielt ich meine Chipkarte in der Hand, auf dem mein falscher Name stand und auf dem ein Bild zu sehen war, welches mir völlig fremd vorkam.

Es war ein strahlendes grinsen das von einem Ohr zum anderen reichte. Ich erkannte mich nicht. Ich wusste gar nicht wer dieser Junge Mann auf diesem Bild war. Mit der großen Brille auf der vergleichsweise dazu kleinen Nase, wirkte ich einfach nur wie das perfekte Unschuldslamm.

Es wäre daher schwer zu glauben, das so jemand wie ich, ein Bösewicht war - ein Mörder. Selbst ich hätte es nicht geglaubt, wenn ich nicht derjenige wäre, der in dieser Haut stecken würde.

Ich schmunzelte in mich hinein, als ich dem Tölpel von Mitarbeiter folgte, der mir das Gebäude zeigen sollte. Er schwafelte ununterbrochen und es kam wirklich nichts als nur Müll aus seinem Mund.

Die dunkle Hornbrille die er trug, schob er sich während seiner pausenlosen Erzählung immer wieder zurück auf die Nase. Er musste ungefähr im meinem Alter sein und doch war sein Gesicht untypischerweise mit Pickel übersät. War unreine Haut nicht eher ein Merkmal für Teenager?

Aber auch die Haltung wirkte gedrungen und leicht eingefallen. Augenkontakt mied er so gut es ging, was nur von seinem mangelnden Selbstbewusstsein zeugte. Solche Menschen konnte ich erst recht nicht ausstehen. Die trugen den Stempe looser für alle Zeiten gut sichtbar mitten auf der Stirn.

Er hielt die Augen die ganze Zeit auf den Boden gerichtet, doch wenn er zufällig aufsah und ich ihn dabei "erwischte" schaute er ganz schnell in eine andere Richtung und als wäre das nicht schon genug, fing er dann auch noch zu Stottern an. Es ging mir tierisch auf den Sack.

Mit gelangweilten Ausdruck folgte ich dem Idioten von Mitarbeiter, dessen Namen ich bereits wieder vergessen hatte und machte mir dabei mein ganz eigenes Bild von meiner zukünftigen Arbeitsstätte.

Ich sah mich hier und da um, begutachtet die teure hochglänzende Ausstattung und erfasste mit geschultem Auge die vielen Kameras und eventuellen Fluchtwege um mich herum. Nicht das es nötig wäre und dennoch konnte man niemals vorsichtig genug sein. Ich hatte die Grundstruktur ja bereits Tage zuvor auf der Karte studiert. Ein Tag länger und ich würde mich in jeden noch so kleinsten Winkel bestens auskennen.

Als wir auf dem Weg an einigen weiblichen Mitarbeiterinnen vorbei kamen, begrüßte ich die jungen Frauen, in dem ich ihnen ein Lächeln schenkte und eine leicht höfliche Verbeugung andeutete. Wolla, schon sah man die vielen Herzchen Augen bei ihnen aufploppen.

"Ahhh ist er nicht ein hübscher?!"

"Ist er neu hier, Hab ihn hier noch niemals gesehen!"

"Seht wie ordentlich gekleidet er ist, er ist bestimmt total der Gentleman und wie niedlich sein Lächeln doch ist!"

"Er sieht wie der perfekte Schwiegersohn für meine Eltern aus!"

"Ich brauch unbedingt seine Nummer!"

Gott, wie töricht. Sie kannten mich nicht und doch ließen sie sich von meinem Äußeren so sehr beeinflussen, das sie mir anstandslos, ohne es zu hinterfragen, überall hin folgen würden.

An dieser Stelle sei mal angemerkt, daß man das altbekannte Sprichwort ,
- folge niemals einem Fremden - immer ernst nehmen sollte!

"Ehm.. entschuldige aber...flirten mit den weiblichen Angestellten wird hier auf der Arbeit nicht.. eh.. gern gesehen." hörte man es auf einmal kleinlaut neben mir sagen, das ich für einen Moment nicht wusste ob ich es richtig verstanden hatte und ob es überhaupt an mich gerichtet war.

𝐓𝐇𝐄 𝐑𝐄𝐀𝐏𝐄𝐑 𝐉𝐄𝐎𝐍 ᵏᵒᵒᵏᵛWhere stories live. Discover now