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Jungkook ✜

Eins sollte man Blondschopf lassen. Er wusste wie er mir gehörig auf die Palme gehen konnte.

Wie ein einzelner Mensch so oft in falsche Situationen geraten konnte blieb mir ein Rätsel. Und überhaupt, ich wusste wirklich nicht wieso mich seine Probleme überhaupt etwas angehen sollten.

"Tsk. Was mache ich hier eigentlich?" zischend drückte ich die Zunge in die Seite meiner Wange und legte ungeduldig den Kopf schief.

Eine Frage die ich mir heute schon eindeutig viel zu oft gestellt hatte. Es war nicht so das ich heute extra früh aufgestanden bin und gedacht hab, fuck Yeah, gehen wir zu dem beschissenen Praktikum und gehen Blondschopf noch länger auf den Sack.

Es war eher eine zufällige Entscheidung gewesen. Eine, die garantiert meinem verkaterten Zustand zu verdanken war und die mich jetzt allmählich an meinem Verstand zweifeln ließ. Vielleicht lag es aber auch dem kleinen rote Punkt auf meinem Monitor, der sich ausgerechnet heute von seinem gewohnten Ort entfernte.

Schreckliches Déjà-vu...

Woran auch immer es lag, ich hasste mich für meine Entscheidung und für meine inkonsequenz mich aus Blondschopfs Angelegenheiten herauszuhalten. Aber man musste ihn sich nur anschauen um zu wissen das er vom Pech nur so verfolgt wurde.

Ich hatte mich seit gestern Abend nicht mehr bei Min gemeldet aber ich war mir sicher, das die Sache mit dem USB Stick definitiv erledigt war. Er war Niemand der leere Versprechungen gab. Dafür aber das der Stick fehlte gab Blondschopf sich recht gefasst.

Es war besser so.

Besser für alle. Besser für ihn.

Und besser wäre es auch wenn ich mich entgültig aus seinem Leben raushalten würde.

Aber leider wusste er wie er ständig in meines zurück stolpern konnte...

Schließlich holte mich das laute verärgert rufen des Wächters aus den tiefen meiner Gedanken zurück und ich stieß mich von der Wand ab. Ich war kaum in der Lage richtig zu reagieren, da kam auch schon das fliegende Bündel blonder Haare um die Ecke geflogen und krachte regelrecht in meine Arme hinein. Ich ächzte auf und konnte ihn gerade noch so rechtzeitig auffangen. Da waren wir mal wieder bei den Schwierigkeiten.

"Ich hab doch gesagt das ich dir helfen kann." meinte ich in einem hörbar schnippischen Ton.

"Ich brauche keine Hilfe. Ich krieg das auch ganz gut alleine hin." kam die patzige Gegenreaktion, dabei schnaufte Blondschopf wie eine gestrandete Seekuh und ich verdrehte übertrieben die Augen.

"Ah ja, ich seh's." Auch wenn sein Verhalten mich tierisch aufregte, ließ ich ihn selbst jetzt nicht einfach so stehen. Sein gehetzter Blick über die Schulter, das leise zischende "So eine scheiße..." reichte aus um mich zur kapitulation zu zwingen. Verflucht, ich wusste echt nicht wieso aber als ich sah, wie sein Hals sich unter einem weiteren trockenen Schlucken bewegte, konnte ich dieses Desaster echt nicht länger mit ansehen.

"Komm mit." befahl ich streng und zog ihn dann entschieden mit mir mit. Er hatte nicht einmal die Zeit zu protestieren und ich hatte echt langsam keine Lust mehr mit ihm freundlich umzugehen.

"J-justin wohin bringst du mich hin? Y-ya!" rief er entsetzt aber ich gab ihm keine Antwort darauf. Ich zog ihn ungeachtet seines Protest einfach weiter, bis mein Weg uns um das Gebäude herum zu einer metallischen Tür brachte. Erst dort ließ ich von seinem Handgelenk ab, welches er sich augenblicklich rieb.

"Was sollte das? Wieso sind wir hier?"

Ich sagte nichts, öffnete einfach nur die Tür. Sein Blick daraufhin war wirklich Gold wert. Ich hätte davon ein Foto machen sollen.

𝐓𝐇𝐄 𝐑𝐄𝐀𝐏𝐄𝐑 𝐉𝐄𝐎𝐍 ᵏᵒᵒᵏᵛNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ